Way of the Warrior im Test

3DO

Wer kennt sie nicht, die Digi-Prügler aus den 90er Jahren. Nachdem die Mortal Kombat Serie mit digitalisierten Sprites riesige Erfolge verbuchen konnte und für ihre Brutalität berüchtigt war, dauerte es nicht lange, bis etliche Kopien des Spielprinzips ihren Weg auf unterschiedlichste Plattformen fanden. Auch Way of the Warrior ist so ein Kandidat, doch lest selbst, ob die Sache unblutig endet…

Way_of_the_Warrior_11Was dem Videospielkenner direkt auffällt, ist der Name des Entwicklers. Für Way of the Warrior zeichnet sich Naughty Dog verantwortlich, jenes Entwicklerteam, welches erst vor kurzem mit Uncharted: Drakes Schicksal für die PS3 die grafische Referenz vorlegte. Auch bei ihrem Erstlingswerk, dem getesteten Way of the Warrior wurden bereits alle darstellerischen Register gezogen und Wert auf eine ansprechende Präsentation gelegt.

Storymäßig gibt es hier wie ebenso beim großen Vorbild Sparkost vorgesetzt. 9 mehr oder weniger skurrile Kämpfer aus aller Herren Länder suchen auf dem „Way of the Warrior“. Also nach der ultimativen Herausforderung um ihren Namen im Anschluss an den harten Wettbewerb im „Book of the Warriors“ zu verewigen.

Was an Way of the Warrior eher auffällt, ist die Präsentation und die ist erstklassig. Nach einem Rendervorspann, der die Story mit einem derart künstlich tief sprechenden Erzähler erzählt, dass man kein Wort versteht, findet man sich im Hauptmenü. Auch hier fällt die unfreiwillig komische Stimme erneut auf, die sich redlich Mühe gibt „Evil“ zu klingen. Schnell den Tournament Modus gewählt, einen der kuriosen Charaktere selektiert, über das noch peinlichere Ladebild im VS-Screen gelacht und in den Kampf begeben.

Dort angelangt fällt einem leider direkt in den ersten Sekunden der gravierendste Unterschied zwischen Way of the Warrior und seinem Vorbild, der Mortal Kombat Serie, auf. Die Animationsphasen sind zu gering um einen flüssigen Spielablauf zu garantieren, ganz zu schweigen von der trägen Padabfrage. Special Moves hält jeder Kämpfer 2-3 parat. Doch diese auszuführen gestaltet sich nicht einfach, selbst mit einem 3DO Arcade Board hatte ich größte Mühen, den Kombattanten die Aktionen zu entlocken, die ich gerne sehen wollte.

Way_of_the_Warrior_16Schade, denn auch im Kampf zeigt sich Way of the Warrior optisch ansprechend. Vor schönen, abwechselungsreichen Hintergründen hauen sich die Digisprites die Köpfe ein, mit rotem Lebenssaft wird ebenfalls nicht gespart. Ein damaliges Novum der Stages war aber, dass diese nicht immer eben sind. So dass ihr in manchen Stages auf Felsen die über euch liegen springen könnt, was dem Ganzen die Übersicht raubt, allerdings Abwechselung ins Spielgeschehen bringt.

Was bei einem 90er Jahre Digiprügler neben einer Menge Blut nicht fehlen darf, sind natürlich die Finishing Moves. Auch hier hat jeder Kämpfer seinen persönlichen Killermove parat, der am Ende einer jeden Runde ausgeführt werden kann. Da das Ende des Kampfes offensichtlich nicht reichte, führte zu der skurrilen Entscheidung, dass nach jeder Runde der Gegner in Einzelteile zerlegt werden kann, um im Anschluss in der darauffolgenden quicklebendig auf der Matte zu stehen.

Grafisch wurde wie gesagt Ordentliches geleistet, wenn auch die Animationen der Charaktere leicht hölzern wirken und ihre Charakterportraits unfreiwillig komisch wirken. Dennoch ist Way of the Warrior doch ein optisch ansprechendes Game für den 3DO. Was den Titel aber so besonders macht, ist der Soundtrack. Dieser stammt nämlich komplett von der Band White Zombie, dessen ehemaliger Sänger Rob Zombie Horrorfilm-Fans nicht unbekannt sein sollte. So wird das gesamte Spiel mit einem ordentlichen, lizenzierten Metal-Score untermalt, der sich wunderbar ins Spielgeschehen einfügt. Entgegen der Musik wirken die Soundsamples eher peinlich und unfreiwillig komisch, wie eingangs am Beispiel des Erzählers schon angeführt.

 

Unser Videoreview zu Way of the Warrior




 

Heiko meint:

Heiko

Way of the Warrior ist der klassische Fall eines Grafikblenders. Tolle Präsentation, viel Blut, klasse Metal Soundtrack. Aber leider reißt wie so oft die schrecklich träge Steuerung das Spiel in den Wertungskeller. Schade drum, allerdings bleibt Way of the Warrior so nur ein Sammlerstück, das höchstens zu einer Runde Trashprügeln mit Freunden taugt, oder um den Klängen von Rob Zombie zu lauschen. Wer auf dem 3DO ansprechend prügeln will, greift zu Super Street Fighter 2 Turbo oder zu Samurai Shodown. Immerhin ist der Titel immer noch besser als sein Konkurrent „Shadow – War of Succession“, doch dazu später mehr…

Positiv

  • gute Präsentation
  • White Zombie Soundtrack

Negativ

  • träge Padabfrage
  • hölzerne Animationen der Charaktere
  • peinlicher, mieser Sprecher
Userwertung
8.48 5 Stimmen
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Forum
  • von Darkshine:

    Ich fand's damals besser als das Jaguar "Pendant" Kasumi Ninja, an Mortal Kombat kamen freilich beide nicht heran.

  • von Retro:

    Userwertung 8,7? Wird hier nach "Möglichst unspielbarster Trash" bewertet? ...

  • von CD-i:

    Hahaha. Trash Klassiker ...

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Way of the Warrior Daten
Genre 2D Beat ‘em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode NTSC-US
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1994
Vermarkter Universal Interacti
Wertung 6
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