The Black Eyed Peas Experience im Test

Auf der GamesCom 2011 fiel mir das Spiel zum ersten Mal auf, als ich in der Halle stand und Tänzern dabei zusah, wie sie vor den Bildschirmen hopsten. „Ne, das ist nichts für mich, obwohl die Musik schon cool ist“, ging es mir damals durch den Kopf. Und siehe da, ein paar Monate später stehe ich im heimischen Wohnzimmer und schmunzle über diese Erinnerung, während ich das Spiel starte.

Dabei hat Ubisoft bereits Erfahrung im Dance Sektor. Letztes Jahr brachten die Franzosen Michael Jackson auf die virtuelle Bühne und lieferten ein solides Tanzspiel ab, was man vom kürzlich erschienen 3DS Ableger Michael Jackson The Experience 3D leider nicht behaupten kann. Daher war ich eher skeptisch, doch schon im Menü wurde meine Skepsis verdrängt.

Um das Spiel zu starten, muss man keine Geste ausführen. Nein, man muss einen Tanzschritt nachahmen, wenn man ins Hauptmenü will. Irgendwie cool gemacht - eine Brise frischen Winds im Genre! Auch das Menü an sich gestaltet sich sehr hübsch, mit ablaufenden Musik Clips und originalen Songs. Macht Laune auf mehr!

Es stehen verschiedene Modi zur Auswahl. Das obligatorische Schnelle Spiel ist ebenso vertreten wie ein Karriere Modus und sogar ein Choreographie Maker, in dem man eigene Tanzmoves entwickeln kann. Hier bekommt man einiges für sein Geld. Dieser Eindruck zieht sich ebenfalls durch die Songauswahl: zu ganzen 30 Hits der amerikanischen Gruppe darf das Tanzbein geschwungen werden. Klasse!

Wer eine Compilation verschiedener Künstler, wie etwa bei Dance Central 2 oder Just Dance 3, erwartet, wird hier enttäuscht werden. Nicht umsonst heißt das Spiel The Black Eyed Peas Experience. Im Karriere Modus werden Solotänzer glücklich. Hier geht es darum, sich einen eigenen Avatar zu erstellen. Aussehen, Klamotten und Accessories werden hier festgelegt. Anfangs ist euer Kleiderschrank noch relativ leer. Mit guten Auftritten und jede Menge Fans kommen die Outfits aber wie selbst in den Schrank geflogen.

Bevor ihr aber auf die kreischende Menge losgelassen werden, müssen die Auftritte geprobt werden. Dieses Training vor jedem Song ist Pflicht und muss eine gewissen Punktzahl einbringen. Schafft ihr diese nicht, müssen ihr nachsitzen, was zu Frustanfällen führen kann. Denn eins ist das Spiel nicht: einfach! Die Choreographien sind nicht von schlechten Eltern. So flotte Tanzschritte bekommt ihr selten zu Gesicht. Eine Anzeige oberhalb des Bildschirm zeigt euch, welcher Tanzschritt als nächstes folgt. Klingt einfach, ist es aber nicht, da auch der Schwierigkeitsgrad nicht frei eingestellt werden kann. Da helfen nur Auffassungsgabe und beinhartes Auswendiglernen, wenn ihr zwar Ehrgeiz aber kein wirkliches Talent besitzt (so wie ich eben).

Spielt, bzw. tanzt ihr euch aber warm, rockt Ubis Tanzspiel die Bude! Das liegt zu meinen an der super Musik der Black Eyed Peas, die für gute Laune sorgt und zum anderen an der sehr guten Kinect Erkennung. Das Spiel weiß genau, wann ihr etwas falsch oder richtig macht. Dabei seht ihr euch Avatar immer auf dem Bildschirm, zusammen mit Fergie, Will.i.am und Co. Die Künstler sind dabei so gut animiert, dass sie wahrhaft lebendig rüber kommen und noch stärker die Club Atmosphäre unterstreichen. Klasse gemacht!

Weniger nett anzuschauen sind die Bühnen, von denen es nur vier Stück im Spiel gibt. Zwar gibts nette Lichteffekte zu bestaunen, mehr Details hätten trotzdem nicht geschadet. Noch weiter fällt das Publikum, bzw. die tanzende Menge um euch herum auf. Ein wenig polygonarm zucken eure Fans zu "Boom Boom Pow", "I Gotta Feeling", "Pump It" und anderen Hits. Und wer nicht allein abtanzen möchte, kann mit einem Freund "Coop-Dancen", viel Platz im Wohnzimmer vorausgesetzt. Cool ist, dass euer Kumpan einfach in den aktuellen Soung reinspringen kann. Eine Karaoke Funktion gibt es ebenfalls. Diese ist aber leider nicht mehr als eine witzige Zugabe.