Fossil Fighters Frontier im Test

Nintendo 3DS

Während es beim großen Beat-‘em-up-Boom Anfang der Neunziger unzählige Street Fighter II-Klone zu uns schafften, wiederholte sich dies mit dem Pokémon-Phänomen nicht in diesem Ausmaße. So blieb uns lange Zeit die Fossil Fighter-Serie vorenthalten, die 2008 bzw. 2010 nur in Japan und Nordamerika auf dem Nintendo DS erschien. Mit dem Launch von Fossil Fighters Frontier macht das Franchise gleich zwei Premieren, nämlich das ein Teil endlich auch in Europa auf den Markt kommt und gleichzeitig sein Seriendebüt auf dem Nintendo 3DS feiert.

Fossil_Fighters_Frontier_8Wie beim großen Vorbild von Nintendo wählt ihr vor Beginn der Geschichte euer Geschlecht und findet euch schnell wieder in der Haut eines angehenden Wächters. Diese fungieren als Hüter über die Fossilienparks der Welt und sorgen dafür, ausgestorbene Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken. Doch zuerst liegt es an euch, die Aufnahmeprüfung zu bestehen. Als erster Serienteil in Europa ist dies auch bitter nötig, um unwissende Zocker mit der Mechanik des Titels vertraut zu machen. Im Großen und Ganzem lässt sich das Spiel in drei Kategorien einteilen: Fahrsequenzen, Fossilien bergen und kämpfen. Während ihr bei Pokémon mehr zu Fuß unterwegs seid, legt ihr die Entfernungen bei Fossil Fighters mit einem aufrüstbaren Fahrzeug zurück, das Vivomobil heißt.

In den Fahrabschnitten dient der Touchscreen als Miniaturkarte und gibt euch eine Übersicht, wohin ihr gerade fahren dürft und wo euer nächstes Ziel zu finden ist. Dinosaurierfossile lassen sich mit einer Art Sonar ausfindig machen. Dann geht es zum nächsten Eckpfeiler des Titels: dem Ausgraben. Das läuft über ein simples Minispiel ab. Auf dem Touchscreen seht ihr das Gestein, während auf dem oberen Bildschirm eine genaue Abbildung eines Dinosaurierknochens dargestellt wird. Ihr müsst unter Zeitdruck mittels Hammer und Bohrer diesen befreien und das am besten, ohne diesen großen Schaden zu zufügen. Ist dieser freigelegt, bekommt ihr einen neuen Dino als Kampfkollegen an die Seite gestellt oder verbessert diesen, indem ihr noch fehlende Knochen komplettiert. Doch das Herumhämmern auf dem unteren Bildschirm erweist sich schon nach kurzer Zeit als quälend monotone Aufgabe, die dementsprechend zeitraubend ist.

Wilden Dinos werdet ihr in den ausladenden Parks öfters zu Gesicht bekommen. Ihr könnt diesen zwar ausweichen, was ihr aber nicht machen solltet, da es der Kampfpraxis eurer Urzeittruppe guttut. Den wie in einem normalen Rollenspiel erfolgt ein Großteil der Level ups durch Kämpfe. Die Scharmützel laufen wie bei Pokémon rundenbasiert ab. Hierbei ist es wichtig, welchem Element euer Kampfdino angehört und in welcher Position er zum Gegner steht. Im Angriffs- bzw. Verteidigungsmodus stehen einem noch sogenannte Hilfsladungen zur Verfügung, die zum Heilen oder zum Steigern der Angriffspunkte genutzt werden können. Sind diese verbraucht, lassen sie sich an einer Art Tankstelle in der Umgebung neu aufladen. Dort könnt ihr auch die Dinos bequem austauschen.

Fossil_Fighters_Frontier_4Solltet ihr im Kampf virtuelle Kollegen bei euch führen, agieren sie komplett frei ohne euer Zutun. Den einzigen Einfluss, den ihr ausüben dürft, ist Hilfsladung vom Stapel zu lassen. Waschechte Rollenspieler werden dies als großes Manko empfinden, denn Teamattacken sind nicht ausführbar und man hofft inständig, dass die K.I. des Partners die richtige Entscheidung trifft. Abseits dieser Aktivitäten dürft ihr Pokémon-typisch an Wettkämpfen teilnehmen, um euren Rang zu steigern und Ausrüstungsgegenstände zu ergattern. Möchtet ihr hier mit wirklichen Spielern Kämpfe austragen, können diese lokal oder online vollzogen werden. Hierzu müsst ihr zu einer globalen MSS in einer beliebigen Vivo-Station eingeloggt sein. Siege bescheren eurem Wächter Klassen- und Wertungspunkte sowie eine Platzierung in der monatlich wechselnden Rangliste.

Die Präsentation von Fossil Fighters Frontier hat mir gar nicht gefallen. Da wäre zuerst die Darstellung der Dinosaurier, die im Vergleich zu den knuddeligen und liebenswürdigen Monstern von Pokémon klar den Kürzeren zieht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon zu lange mit der Nintendo-Serie vertraut bin, aber keiner der Dinos sprüht eine gewisse Persönlichkeit aus. Zuletzt ist die optische Gestaltung der Parks nicht ganz zeitgemäß und erinnert an ein Nintendo DS-Spiel. Zwar läuft alles recht flüssig, doch ist die grafische Tristesse allgegenwärtig.




Dominic meint:

Dominic

Um schreibtechnisch nicht den Rahmen zu sprengen, habe ich mich bewusst entschieden, bei Fossil Fighters Frontier die Storyline auszulassen und mich auf die Punkte zu konzentrieren, die meines Erachtens wichtiger sind. Zwar funktionieren Ausgrabungen, Kämpfe usw. ganz gut, aber im Vergleich zu Nintendos Rollenspielserie fällt das Dino-Abenteuer deutlich nach unten. Fossil Fighters Frontier ist – wie auch Pokemon – eher für eine jüngere Spielgruppe konzipiert. Aber bei dem Nintendotitel können die Komplexität und der Tiefgang auch ein reiferes Publikum fesseln. Zu guter Letzt kann die Unpersönlichkeit der Dinosaurier mich nicht überzeugen.

Positiv

  • Kindgerechte Verpackung
  • Multiplayer gut

Negativ

  • Unpersönliche Dinos
  • Monotones Ausgraben
  • Grafisch nicht ganz der Hit
Userwertung
8.4 2 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Die Dinos sind los! Und zwar auch auf dem 3DS, wo Dominic sich mit ihnen herumschlagen durfte. Fossil Fighters Frontier Während es beim großen Beat-‘em-up-Boom Anfang der Neunziger unzählige Street Fighter II-Klone zu uns schafften, wiederholte sich dies mit dem...

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Fossil Fighters Frontier Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1 - 6
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2015-05-29
Vermarkter Nintendo
Wertung 6.8
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