Freakyforms Deluxe: Deine Geschöpfe, quicklebendig! im Test

Nintendo 3DS

Nintendo ist als Innovator der Videospielbranche mehr als nur eine Bereicherung. Abgesehen davon, dass sie diesen Zweig nach dem großen Videospielcrash quasi allein aufbauten sowie Controllerstandards entwickelten, gelten sie auch spieltechnisch als einer der wichtigsten Entwickler. Ausrutscher passieren ihnen selten und wenn, dann sind diese meist schnell vergessen. Dieses Schicksal dürfte auch Freakyforms Deluxe ereilen ...

Freakyforms_Deluxe_5Bei Filmen merkt man als Zuschauer schnell, wohin der Regisseur mit seinem Projekt möchte. Wie er seine Geschichte erzählen will und welche Charakter dabei wichtig sind. Bei Videospielen ist es genauso. Jetzt, nachdem ich Freakyforms Deluxe ausführlich gespielt habe, muss ich gestehen, ich weiß nicht mal, in welche Sparte Videospiel ich es packen soll! Denn es ist ein wilder Mix aus LittleBigPlanet, Pokemon, Super Mario und Animal Crossing.

Dabei werden die bekannten Spielprinzipien immer nur kurz angekratzt, aber nie komplett integriert. Die Spielidee selbst ist ein bisschen LittleBigPlanet: Mit einem Charaktereditor der einfachen Art erstellt ihr kleine Lebewesen, die die Entwickler Formis nennen. Diese Formis bevölkern einen eigenen Planeten, den ihr auch grafisch ausarbeiten dürft.

Wenn eure Kreationen endlich Leben eingehaucht bekommen, bewegt ihr die Formis mittels Stylus und sammelt Schlüssel, um Schatzkisten zu öffnen. Darin findet ihr immer neue Bauteile, um die Umgebungsgrafik mit Bäumen, Häusern oder Blumen aufzufrischen. Zusätzlich ergattert ihr begehrte Eier / Geldstücke. Dann geht es wieder in den Charaktereditor, denn das Konzept der Spielentwickler ist linearer, als ihr denkt.

Erst durch das Erstellen einer vorgegebenen Anzahl Kreaturen erweitert sich der Planet und neue Umgebungen, wie zum Beispiel Seen, kommen zum Vorschein. Hierdurch werden auch stetig neue Bauteile für Formis ergattert. Damit lassen sich skurrile Wesen wie eine sechsbeinige Maus oder ein Löwe mit Autoreifen erstellen. Doch durch die Limitierung auf 20 Körperteile ist die Kreativität stark eingeschränkt.

Freakyforms_Deluxe_4Sobald die ersten Torbögen in eurer Landschaft erscheinen, wechselt Freakyforms Deluxe auf ein anderes Spielprinzip. Ab jetzt ist euer Formi ein Dungeoncrawler und begibt sich unter Tage, um andere Formis zu bekämpfen. Es wird hierzu noch eine belanglose Geschichte erzählt, um euch bis zum Levelende zu scheuchen. Interessanterweise spielen sich die Dungeonabschnitte wie Super Mario mit Stylussteuerung.

Mit knallharter Routine durchlauft ihr kleine Korridore und haltet Ausschau nach farbigen Juwelen, die passende Tore öffnen. In regelmäßigen kurzen Abständen fällt ein Gegner über euch her, womit das Spiel eine Kampfsequenz einleitet: Dann heißt es zuschauen, wenn euer Formi sich seiner Haut erwehrt. Denn bis auf die Auswahl der Spezialattacke habt ihr überhaupt keinen Einfluss auf das Kampfgeschehen. Somit hofft ihr jedes Mal, das der kleine Freund den richtigen Angriff parat hat und sich schlau verteidigt.

Leider ist das in den wenigstens Fällen so. Direkte Treffer heilen sich nicht nach dem Kampf und ihr müsst mühselig Früchte finden, um die Lebensenergie wieder aufzufüllen. Es kann währenddessen passieren, dass euch wieder ein Formi angreift, wodurch sich die Chance erhört, dass euer kleiner Freund diesen Angriff nicht überlebt. In diesem Fall verzieht er sich in eine Höhle (um Kraft zu regenerieren) und ihr müsst einen anderen vorher erstellten Formi in den Dungeon schicken.

Jedes Mal wenn ihr unter Tage erscheint, erstellt das Spiel basierend auf den gewählten Körperteilen des Formi die Anzahl der Lebensenergie, Glück und andere Parameter. Ein Aufleveln a la klassisches RPG ist nicht möglich. Vielmehr lassen sich Booster ergattern, um besagte Lebensenergie oder Angriffskraft zu steigern. Doch diese Boni verliert ihr, sobald der Formi wieder das Licht der Welt erblickt.

Freakyforms_Deluxe_1Genau wie vorhin beschrieben bleibt das Spielgeschehen immer dasselbe: Kreatur erstellen, Oberwelt nach Gegenständen absuchen, Dungeon erkunden und Feinde bekämpfen. Mir machte von all diesen Variationen nur der Charaktereditor Spaß. Dieser ist leicht verständlich und ein gutes Tutorial erklärt, wie ihr am besten einen Formi erstellt. Solltet ihr mal keine kreative Idee haben, lässt sich außerdem im Optionsmenü der Lehrer um ein paar Beispiele bitten.

Wenn es darum geht, die Funktionalität des Nintendo 3DS zu demonstrieren, ist Freakyforms Deluxe ein gutes Produkt. Formis lassen sich mittels Download-Spiel mit bis zu vier Spielern gemeinsam erstellen und mittels StreetPass tauscht ihr die kleinen Freunde untereinander. Zudem werden auch Fotos entweder über diese Funktion übertragen oder einfach mittels QR-Code geladen. Außerdem kommen die AR-Karten jedes 3DS-Besitzer mal wieder zum Einsatz, um den Formi im Wohnzimmer oder Küche zu fotografieren.




Dominic meint:

Dominic

Erinnert ihr euch an Spore für PC & Macintosh? Das war auch ein wilder Mix verschiedener Genre und ein halbfertiges Konzept. Genau dieses Schicksal ereilt Freakyforms Deluxe. Es ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Die ganze Spielzeit über wartete ich darauf, dass der Funke überspringen möge und mich von Freakyforms Deluxe überzeugt. Tat er jedoch nicht. Stattdessen wurde ich immer mehr enttäuscht. Als Tiefpunkt sehe ich die Kämpfe, die den Käufer von Freakyforms Deluxe zum Zuschauer degradiert, wenn der eigene Formi gerade vom Feind geschlachtet wird. Sorry Nintendo, das war wohl nix!

Positiv

  • Charaktereditor
  • Tauschen von Formis mittels StreetPass
  • Optisch interessant

Negativ

  • Langweiliges Spielprinzip
  • Bewegungssteuerung
  • Kämpfe nur zum Zuschauen
Userwertung
6.64286 7 Stimmen
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Freakyforms Deluxe: Deine Geschöpfe, quicklebendig! Daten
Genre Genre-Mix
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2012-07-28
Vermarkter Nintendo
Wertung 5.1
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