Animal Crossing Happy Home Designer – Trautes Heim im Test

Nintendo 3DS

Die knuffige Lebenssimulation Animal Crossing hat bereits auf dem Gamecube seine Fans gefunden und dabei ist das Spielprinzip so einfach gehalten. Stellt euer Haus in einer neuen Stadt auf und versucht, euch ein Leben aufzubauen. Findet neue Freunde und sammelt während eures Aufenthaltes Möbel, geht fischen, Insekten fangen oder beschäftigt euch mit dem Gärtnern. Da man erkannt hat, dass auf Dauer das Prinzip etwas eintönig ist, hat man letztes Jahr mit Animal Crossing: New Leaf einen interessanten Twist eingeführt. Als Bürgermeister hat man dort die Geschicke des Dorfes aktiv leiten können. Jetzt erscheint auf Nintendos Handheld ein Spin-off der Reihe, in der man sich als Innenausstatter versuchen darf.

Happy-Home-Designer-02So ist das im Leben, wenn man in eine neue Stadt zieht. Dann braucht man natürlich einen neuen Job und glücklicherweise hat Tom Nook bei ImmoNook noch eine Stelle frei für uns. So werden wir kurzerhand für die Belange der Bürger eingesetzt, die sich in ihrem Zuhause wohlfühlen wollen. Wer die Reihe kennt, wird auch einige Charaktere wiedererkennen, die in die Gemeinde ziehen möchten oder beim Inneneinrichter arbeiten. Damit wir zu Beginn nicht überfordert sind, bekommen wir Karlotta an die Seite gestellt, die uns mit Rat und Tat zu Hilfe kommt. Diese stellt uns vor unsere erste Prüfung: Wir sollen ein kleines, kahles Häuschen dekorieren, sodass es gemütlich wird. Das geschieht ganz einfach mit dem Stylus, mit dem wir am unteren Bildschirm bequem nach eigenem Gutdünken Möbelstücke auswählen können. Klar, zu Anfang ist die Sammlung an Möbeln noch überschaubar, doch mit jedem Kunden wächst die Liste zusehends und macht unsere Aufgabe schwieriger.
 

Happy-Home-Designer-04Die verschiedenen Bauherren haben besondere Wünsche, die man erfüllen soll. Meist möchten sie die Einrichtung in einem bestimmten Farbton oder Gemütszustand eingerichtet haben. Oftmals werden auch spezielle Möbelstücke vorgegeben, die man unbedingt platzieren muss. Um einen Raum möglichst praktikabel zu gestalten, lässt sich mit dem Steuerkreuz die Kamera nach Belieben drehen. Genauso kann unsere Spielfigur selbst im Wohnraum herumlaufen, damit wir testen können, ob noch genug Platz zwischen der Couch und der Schrankwand ist. Sehr schnell verliert man sich beim Einrichten in Details, wie man es von der eigenen Wohnung auch kennt. Ist das Bild nun an dieser Wand besser? Soll das Bett lieber in die rechte oder linke Ecke? Welche Tapete passt am besten zu den beigefarbenen Fliesen? Das alles bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, denn das Spiel selbst gibt einem dazu kein Feedback. Schlimmer noch: Solange die geforderten Möbel im Zimmer platziert worden sind, sehen die Kunden auch großzügig darüber hinweg, kein Bett zu haben. Das ist schade, denn das lässt jegliche Herausforderung vermissen. Wenn man aber mal ein Auge zudrückt und sich vor klar macht, dass das Spiel vorrangig an das jüngere Publikum gerichtet ist, kann man über den Makel hinwegsehen.
 

Happy-Home-Designer-06Abseits dessen hat der Happy Home Designer einiges an Inhalt zu bieten. Nachdem anfänglich nur einzelne Zimmer eingerichtet werden, kommen nach und nach auch größere Bauprojekte hinzu. Beispielsweise müssen wir das Interieur einer neu errichteten Schule arrangieren oder bei neu gebauten Häusern den Garten kindgerecht gestalten. Bei manchen Projekten kann man sogar selbst wählen, wo sie in der Stadt platziert werden. So sieht man im Laufe des Spiels die Provinzstadt stetig wachsen. Ebenso kann man sich im Nachhinein bei bisherigen Kunden erkundigen, ob ihnen die Einrichtung noch gefällt oder ob sie ihr Heim erweitern und verändern wollen. So füllen sich mit der Zeit die Auftragsbücher und man hat immer mehr als genug zu tun. Meist erklärt Assistentin Karlotta, was als Nächstes ansteht, manchmal müssen wir aber auch selbst auf Kundenakquise gehen. Dies klingt schwieriger als es ist, denn häufig reicht es einfach, vor die Tür zu gehen und die herumstehenden Bewohner schlicht anzusprechen.
 

Happy-Home-Designer-03Der Animal Crossing: Happy Home Designer ist das erste 3DS-Spiel, dass das NFC-Lese-/Schreibgerät unterstützt, welches dem Bundle beiliegt. Dieses ist für die neuen Animal Crossing Amiibo-Karten gedacht, die bald in den Handel kommen. Ähnlich der der Konsole beiliegenden AR-Karten kann man so seine Lieblingsbewohner der Reihe ins Spiel projizieren, um für sie die Einrichtung zu gestalten und so neue Aufträge zu erhalten. Also kein zwingendes Feature, aber immerhin ein nettes Gimmick.
 

Alles in allem ist der Happy Home Designer eine interessante Abwechslung zum klassischen Animal-Crossing-Gameplay, die jedoch bei mir nicht vollends zünden konnte. Viel zu sehr hat mir das Fischen und Käfer fangen, Gärtnern und das andere Drumherum gefallen. Allerdings wird es sicherlich seine Anhänger finden und wahrscheinlich vor allem bei den jüngeren Semestern gut ankommen, da man genug Umfang liefert, um auch längerfristig am Ball zu bleiben.


Abschließend gibt‘s noch fünf Tipps von Tom Nook, wie man sein Zuhause möglichst praktikabel einrichtet und auf welche Dinge man besonders achten muss:

 

Kombiräume intelligent einrichten
In jeder noch so kleinen Hütte isHappy-Home-Designer-01t Platz für ein einladendes Zuhause. Manchmal stellt ein kleines Haus schon eine Herausforderung für das Team von ImmoNook dar. Doch mit meinen Profitricks bieten auch Kombiräume jeden erdenklichen Komfort. Mit gekonnt platzierten Wandschirmen und Trennwänden lässt sich der Raum optisch vergrößern. Schränke, Tische und Kommoden bieten viel Platz für Stauraum, wenn man nicht nur Schubladen befüllt, sondern auch freie Oberflächen mit schönen Wohngegenständen dekoriert. Und ist die Einrichtung dennoch nicht komplett, so nutzen wir einfach den zauberhaften Garten vor dem Haus mit.
 

Lieblingsstücke bewusst in Szene setzen
Jedes Tierchen hat sein Pläsierchen heißt es im Volksmund. Und so kommt es auch häufig vor, dass der Kunde seine eigenen Lieblingsstücke bereits vor Baubeginn in die neuen vier Wände geschmuggelt hat. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn diese Einrichtungsgegenstände entscheiden über Erfolg und Niederlage. Daher sollte man versuchen, die Möbelstücke, die dem Kunden besonders am Herzen liegen, gekonnt in Szene zu setzen. Lichteffekte oder eine exponierte Lage sind hier ein Muss, um den Raum zu inszenieren.
 

Happy-Home-Designer-05Sammeln ist salonfähig
Tiere sind Sammler. Diese Leidenschaft kann sich gerne auch im eigenen Zuhause widerspiegeln. Schmücke die Wohnung mit kleinen Sammelobjekten wie Schmetterlingen, Libellen oder Grashüpfern. Kunden lieben Kunstschätze – ein Gemälde, das Foto eines anderen Dorfbewohners oder eine ausgefallene Lampe schaffen ein tolles Ambiente. Ein kleines Aquarium bringt zusätzlich Leben in die Bude. So fühlen sich die Kunden gleich noch heimischer.
 

Farbe gekonnt einsetzen
Kräftiges Pink, giftiges Grün oder Neongelb: Mut zur Farbe ist momentan der letzte Schrei. Auch bei der Inneneinrichtung sollte man immer auf dem neuesten Stand der Mode sein und auch knallige Stoffe für die Hausgestaltung verwenden. Aber Vorsicht: Zu viele schreiende Farben übertönen die faszinierenden Klänge der Gyroiden.
 

Liebe zum Detail
Vor der Schlüsselübergabe ist es nochmal entscheidend, die Details zu überprüfen: Kleine Kissen, gerahmte Fotos, klangvolle Musik oder ein schöner Gardinenstoff runden jede Einrichtung ab. Schon wenige Blumen genügen, um Auge und Herz zu erfreuen. Zum Schluss stellen wir von ImmoNook noch einen Korb mit frischem Obst auf die Wohnzimmerkommode. Für unsere Kunden geben wir immer unser Bestes, denn wunschlose Tiere sind glückliche Tiere.




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Forum
  • von Nognir:

    Hierzulande womöglich. In Japan war das Spiel als ich dort war auf Platz 1 der 3DS Verkaufscharts. Scheinbar findet es dort reißenden Absatz. ...

  • von _2xs:

    Achso direkt überlesen. Ich scroll als erstes immer ganz nach unten ^^. Aber ich glaub wir waren eh die einzigsten, die das Spiel gespielt haben......

  • von Nognir:

    Vor den fünf Tipps von Tom Nook steht mein Fazit zum Game. Schlecht fand ichs nicht, aber an die Genialität von einem klassischen Animal Crossing kommts auf jeden Fall nicht ran.

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