Die PopoloCrois Reihe kann zumindest in Japan auf eine lange Historie zurückblicken, die bis zur PS One reicht. In unseren Breitengraden ist lediglich der PSP Teil erschienen, der quasi ein Querschnitt aus dem ersten und dritten in Japan erschienenen Teilen darstellt. Auf diesen bezieht sich der nun vorliegende Teil zumindest in Sachen Story. Nachdem Pietro im zarten Alter von neun Jahren einst die Welt von PopoloCrois gerettet hatte sind mittlerweile ein paar Jahre vergangen. Mittlerweile feiert der Prinz seinen dreizehnten Geburtstag im Schloss seiner Eltern, doch die gute Stimmung wird von Geschichten über düstere Monster gedämpft, die das Land neuerdings heimsuchen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Es taucht eine Zauberin aus einer fernen Welt auf, die ihre Hilfe anbietet, jedoch war das nur ein Vorwand um den kleinen Pietro in die Falle zu locken. Dieser findet sich fortan in einer fremden Welt wieder, gefangen in einem Turm, aus dem er entfliehen muss. An seiner Seite steht ein blauer Wolf, der ihn aus seinem Gefängnis befreien kann und zusammen fliehen sie in den Wald, um das weitere Vorgehen zu planen und hoffentlich wieder nach PopoloCrois zurückkehren zu können.
Die Erzählung der Geschichte, genauso wie die grafische Aufmachung des Spiels, erinnern ein wenig an Märchen, das auch gut passt, weil es sich ja eher an ein jüngeres Publikum richtet. Spielerisch sind es im Grunde zwei Games in einem. Zum einen haben wir ein klassisches Rollenspiel, in dem wir Pietro und seine bis zu drei Begleiter der Gruppe, durch die abwechslungsreiche Welt geleiten. Diese ist durchzogen von einer recht linearen Story, die mit wenigen Nebenquests garniert wird, die im mitgeführten Tagebuch festgehalten werden. Neben den Wäldern von Galariland betreten wir ebenso diverse Dungeons, die allerdings nur ein Labyrinth, und damit kaum eine Herausforderung darstellen. Aufgehalten wird man ausschließlich durch die Zufallskämpfe, deren Häufigkeit wir in den Optionen sogar selbst festlegen können. Diese Kämpfe finden in einer eigenen, stetig wechselnden Umgebung statt und sind klassisch rundenbasiert. Dabei können nicht nur einfache Attacken, sondern auch verschiedene Spezialfertigkeiten ausgeführt werden. Für diese Angriffe können sich zwei Teammitglieder sogar zusammenschließen, um eine so genannte Duofertigkeit auszuführen. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad allgemein relativ niedrig gehalten, so dass man die Kämpfe durch die Autofunktion, auch vom Handheld selbst abhandeln lassen kann, da die CPU Spezialfertigkeiten selbständig sinnvoll einsetzt.
Die zweite große Spielkomponente von Return to PopoloCrois ist die Aufbausimulation, wie wir sie von Story of Seasons kennen. Da man in Galariland eine alte Farm übernimmt, darf man deren Acker eigenhändig bestellen und dort Obst und Gemüse anbauen. Mit der Zeit wird der Gutshof geräumiger und man kann sich zusätzlich Tiere halten, um beispielsweise Milch und Eier zu produzieren. Verkauft wird alles bequem über eine Truhe, die direkt mit dem Händler im nahegelegenen Dorf verbunden ist. Samen für die angebauten Feldfrüchte können sowohl im Laden gekauft oder auch in den Zwischenkämpfen zufällig gewonnen werden. Sobald eine Frucht vollständig gewachsen ist, wird man über den oberen Bildschirm informiert und die Ernte kann beginnen. Genauso trifft man in den Dörfern auf heiratswillige Mädels, denen man mit Geschenken seine Zuneigung zeigen kann. Bekannte Spielmechanismen, die aber abgeschwächt sind, um nicht zu sehr vom Rollenspielteil abzulenken, aber genug präsent, um den Spielverlauf etwas aufzulockern. Leider ist die Steuerung beim Anpflanzen etwas schwammig, da helfen auch die »Feinjustierung« mit dem Steuerkreuz nur wenig.
Return to Popolocrois: A Story of Seasons Fairytale ist ein Rollenspiel, die eher Anfänger im Genre sind. Dafür sprechen die Präsentation der märchenhaften Geschichte, die sich vorrangig an die jüngere Zielgruppe richtet, als auch der niedrig gehaltene Schwierigkeitsgrad. Der Rollenspielteil lässt zwar Rätsel vermissen, dafür wird der Spielverlauf durch die Arbeiten auf der heimischen Farm gut aufgelockert. Gestandene Spieler werden aber bereits nach knapp 20 Stunden das Ende sehen, doch bis dahin wird man gut und witzig unterhalten. Wer also ein forderndes Spiel sucht, der schaut anderswo, alle anderen sollten durchaus einen Blick riskieren.