Titan Quest Anniversary im Test

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Ist ein Spiel erfolgreich, ruft das Nachahmer auf den Plan. Das ist bereits seit der Frühzeit der Video- und Computergames so. Daher ist es nicht verwunderlich, das Blizzards Diablo und dessen Nachfolger jeweils eine Welle von ähnlichen Spielen lostrat. Titan Quest galt 2006 als weiterer Nachahmer von Diablo 2. Obwohl man wohlgemerkt sechs (!) Jahre später den Markt betrat. Nochmals 12 Jahre später portiert nun THQ Nordic das Griechische Action RPG auf die aktuelle Konsolen Generation.

TQ_Nexgam_1Kenner des Genres sind denn auch relativ flott im Spiel. Nach einer kurzen Introsequenz, betreten wir das alte Griechenland. Nach wenigen Sekunden dürfen wir die ersten Schergen niederschlagen. Kurz darauf erreichen wir das erste Dorf und erhalten zahlreiche Quests. Soweit unterscheidet sich Titan Quest nicht von zig anderen Genrevertretern im Diablo Fahrwasser. Neu ist bzw. war anno 2006 die griechische Kulisse nebst dazu gehörigen Monstern und Mythen. Das alle anderen Quests überschattende Ziel liegt darin, die bösen Titanen wieder dingfest zu machen. In der Praxis rennen wir die großen Areale ab. Erschlagen Monster, nehmen fleißig weiter große und kleine Quest, welche wir „nebenbei“ erledigen, an und hangeln uns an der Story entlang.

Das ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als das Vorbild Diablo bietet. Die Unterschiede zum 2000 erschienen Diablo 2, liegen im Detail. So ist die Grafik in Titan Quest wesentlich besser. Alles erscheint in schönstem, „richtigen“ 3D. Die Charaktere sind 3D Modelle und keine Bitmap Grafiken. Zudem gibt es sehr viele Zoomstufen. In der Standardeinstellung gleicht diese Diablo & Co.. Ihr könnte jedoch, per einfachen Tastendruck, extrem nah an euren Helden heranzoomen und erkennt so auch kleinste Details sowie das Gesicht. Jede Rüstung und Waffe verändert das Erscheinungsbild. Leider ist ein Spielen in dieser Stufe nicht zu empfehlen. Gegner und der Weg selbst sind viel zu spät zu erkennen, was das Spiel extrem schwer macht.

TQ_Nexgam_11Als großes Manko entpuppt sich, zumindest zu Beginn des Spiels, euer Inventory. Es ist definitiv zu klein. Sammelt man alle Gegenstände auf, ist es bereits nach den ersten Kämpfen überfüllt. Wer alles mitnehmen möchte, rennt alle 5 Minuten zurück zum Händler, um die unnötigen Dinge zu verkaufen. Zum Glück lässt sich das Inventar im weiteren Verlauf erweitern.

Zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung war Titan Quest ein richtiger Knaller. Spielerisch dem Vorbild ebenbürtig, konnte man es technisch sogar toppen. Alles, was ein gutes Action RPG ausmachte, war vorhanden. Wer das erwartet, der bekommt hier einen weiteren Top Titel für seine Sammlung. Alle anderen sollten sich ins Gedächtnis rufen, dass wir uns im Jahre 2018 befinden. Ein Action RPG muss sich heute nicht mit Diablo 2, sondern Diablo 3, Victor Vran oder Crimson Dawn messen.

TQ_Nexgam_19Ein Kampf, den ein 12 Jahre altes Spiel in der Regel verliert. Technisch steht es auch hier im Vergleich ganz passabel da. Auch heute sind die Grafiken nicht hässlich. Lediglich die Zwischensequenzen wirken veraltet. Auf der Xbox One (zumindest in der Standard und S Variante, die hier als Testhardware herhalten) kommt es allerdings, schon zu Beginn des Spiels, zu heftigstem Tearing und Flimmern. Auf spielerischer Seite sieht es jedoch anders aus. Euren Helden steuert ihr zwar „direkt“ mit dem Analogstick, die Figur „zieht“ aber nach. Lasst ihr den Stick los, bleibt euer Mann nicht direkt stehen, sondern watschelt noch ein zwei Schritte weiter. Ist ein Gegner angewählt, wird dieser solange beackert, bis er stirbt. Hierzu haltet ihr die entsprechende Taste einfach gedrückt. Sind weitere Gegner in unmittelbarer Nähe, werden anschließend diese verdroschen. Die Spielfigur watschelt ohne euer Zutun auf diese zu. Bei größeren Gegnertruppen beschränkt sich euer Handeln dann lediglich auf das gedrückt halten der Angriffstaste. Hin und wieder könnt ihr noch LB drücken, um einen Heiltrank einzusetzen. That`s it.

Das Einsammeln von Gegenständen gestaltet sich ebenfalls anders als gewohnt. Bei neueren Genrevertretern wird einfach drüber marschiert oder, in der Nähe der Items stehend, eine Taste gedrückt. Bei Titan Quest, müsst ihr schon exakt neben dem Gegensatz stehen und die Taste drücken. Oder ihr haltet die Taste gedrückt und bekommt dann die Gegenstände aufgelistet. Eben ungewohnt.

TQ_Nexgam_13Mehr gibt es nicht zum Spiel zu sagen. Der Umfang stimmt, technisch ist es ok und spielerisch eben auch. Man muß aber ganz klar sagen: Titan Quest konkurriert mit Diablo 2 und dessen Klone. Alles ist auf dem Stand von 2006.  Somit entfallen zahlreiche praktische und vor allem liebgewonnene Features der neueren Genre Vertreter. Zu seiner Zeit stand Titan Quest an der Spitze des Genres, heute muss es zig anderen den Vortritt lassen. Wer ein Action RPG ala 2006 erwartet, wird gut bedient. Alle anderen sollten sich eher an Diablo 3 oder Victor Vran halten.
 

 

Positiv

  • Detailierte Grafik...
  • Guter Sound...
  • schnrökelloses Action RPG...

Negativ

  • leider alles auf dem Stand von 2006
  • starkes Tearing auf XBox One
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Forum
  • von aldi404:

    Die Controller Steuerung ist aber nicht so gut umgesetzt wie z.B. bei Diablo 3, manchmal weigert er sich ein bestimmtes Ziel anzugreifen und ab und zu macht er einfach gar nix. Ist aber trotzdem ein nettes Oldschool ARPG, die PC Version werd ich demnächst auch noch mal anspielen.

  • von Phill XVII:

    Ragnarok ist jetzt für Ps4 und One verfügbar. 20 Euro ist mir der DLC aber nicht wert, da warte ich auf Angebote. Atlantis soll auch in Kürze folgen....

  • von Civilisation:

    Alexander hat sich die Titanen mal vorgeknöpft. Titan Quest Anniversary Ist ein Spiel erfolgreich, ruft das Nachahmer auf den Plan. Das ist bereits seit der Frühzeit der Video- und Computergames so. Daher ist es nicht verwunderlich, das Blizzards Diablo und dessen Nachfolger...

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