Kirby und der Regenbogen-Pinsel im Test

Nintendo Wii U

Obwohl Super Mario und Kirby jeweils aus einem anderen Jahrzehnt stammen, haben die beiden Maskottchen viel gemeinsam. Liegen ihre Ursprünge auch im Jump-‘n‘-Run-Genre, so zeigt sich aber durch die Kreativität ihrer Entwicklungsfirmen, dass sie zu mehr Dingen imstande sind.

Kirby_und_der_Regenbogen-Pinsel_6HAL Laboratory ruht sich wahrlich nicht auf ihren Lorbeeren aus und stecken ihren knuddeligen Superstar immer wieder in neue Szenarien, die sich teils vom Originalrezept entfernen, aber im Kern Kirby-Spiele bleiben. In Kirby und der Regenbogen-Pinsel hat der Titelheld zwar keine Saugfunktion mehr in petto, bekommt gleichwohl tatkräftige Unterstützung von Eline, die die Fähigkeit besitzt, sich in einen Pinsel zu verwandeln. Und wozu das Ganze? Ihre ehemalige Kollegin und Freundin Tonia reist in das Dream Land und stiehlt dort die Farben, um diese in ihre eigenen Welt Septopia zu transportieren. Bei diesem Überfall wird auch Kirby gelähmt, doch Eline befreit ihn und beide machen sich auf den Weg, um Dream Land wieder seine bunten Farben zurückzugeben. Wer Kirby Power-Malpinsel auf dem Nintendo DS schon mal spielte, weiß, was ihn erwarten wird.

Mit einem kleinen Schubser auf die rosa Kugel rollt der Titelheld los und ihr als Spieler nutzt die Malfähigkeit von Tonia, um Regenbogenseile auf den Touchscreen zu zeichnen. Hierzu steht euch immer eine bestimmte Anzahl Tinte zur Verfügung, die ihr nicht leichtfertig ausgeben solltet. Ist diese mal leer, habt ihr entweder die Möglichkeit, Farbtöpfchen einzusammeln, oder ihr wartet eben, bis sich die Anzeige oben links regeneriert hat. Da Kirbys Saugfunktion in diesem Ableger nicht in Erscheinung tritt, ist dieser verwundbarer als zuvor. Direkte Treffen steckt er nicht so einfach weg und wollt ihr einen Gegner angreifen, dann geht das nur mit der Rollattacke, wenn ihr ihn anstupst. Feinde lassen sich perfekt mittels Regenbogenseile umgehen, auf denen sich der Held bewegen kann.

Zudem werden diese auch immer wieder dazu genutzt, kleine Denkaufgaben zu bewältigen. Wasserfälle lassen sich zum Beispiel nicht so leicht durchqueren, sodass ihr diese eben mittels eines geübten Malstriches blockieren solltet. Trefft ihr auf automatische Geschütze, lassen sich die Seile bestens als Schutzschilde benutzen. Doch solltet ihr manchmal schnell sein, ganz besonders weil es keine Funktion gibt, um den rosa Helden zu stoppen. Recht häufig rollt dieser einfach weiter, obwohl das gerade nicht förderlich ist, wenn ihr seine Rollbahn umändern müsst oder ihm den Weg versperrt. Dann rollt er aber in die andere Richtung, was ihr wieder vielleicht nicht möchtet. Ihr merkt es eventuell schon beim Lesen, dass die Spielidee im Grunde super funktioniert, aber nichtsdestotrotz kleine Tücken besitzt.

Kirby_und_der_Regenbogen-Pinsel_5Diese sind nach längerer Spielzeit jedoch kein wirkliches Manko mehr, da man sich mit der Situation schnell vertraut gemacht hat und dementsprechend reagieren kann. Ich in meinem Fall kam sofort mit der Steuerung zurecht und meine Co-Testerin Sophie (13 Jahre alt) auch. Diese habe ich extra zu einer Testsession eingeladen, weil sie videospieltechnisch noch nicht so versiert ist und ich gerne wissen wollte, wie sie als Anfängerin mit dem Steuerungskonzept zurechtkommt. Ich war sehr erstaunt, wie schnell sie diese verinnerlichte, wobei sie sich leichter mit den ungewollten Bewegungen des Serienhelden tat als meine Person. Ferner waren wir beide von den unterschiedlichen Problemen bzw. Ideen angetan, die uns die Entwickler immer von Neuem entgegenwarfen. Während Kirby Unterwasser jedes Mal wieder nach oben stieg, mussten wir steuerungstechnisch umdenken, damit der kleine Held auch unter Wasser blieb. Zudem passten die Ballerabschnitte, in denen sich dieser in ein U-Boot, Rakete bzw. Panzer verwandeln kann, sehr gut in das bestehende Konzept. Diese Abschnitte spielen sich ein bisschen wie ein Railshooter aus der Seitenansicht. Hier ist die Steuerung wieder kinderleicht und genau.

Unterm Strich enttäuscht der Mehrspielermodus ein wenig. Während Spieler 1 auf dem Gamepad Kirby steuert, müssen die restlichen Mitspieler auf Wii-Remote oder Classic-Controller zurückgreifen und schlüpfen in die Haut von Waddle Dee. Prinzipiell macht Kirby und der Regenbogen-Pinsel auch mit drei Freunden Spaß, doch kann nur immer ein Spieler den Titelhelden steuern, was bei Kindern schnell zu Streit führen kann. Hier hat Nintendo es bis jetzt immer noch versäumt, ein zweites Gamepad in den Handel zu bringen bzw. Kompatibilität einzuräumen. Aber das ist ein Thema, was ich schon seit langen kritisiere und wobei ich als Verbraucher nicht gehört werde.

Erwähnenswert wäre zuletzt der amiibo-Support. Habt ihr Kirby, König Dedede oder Meta Knight in eurem Besitz, dann setzt diese auf den NFC-Kontaktpunkt, um Kirby entweder unbegrenzte Sternspurts bzw. maximale Lebensenergie zu geben oder seine Rollgeschwindigkeit zu verbessern. Leider können die Waddle Dees auf diesen Luxus nicht zurückgreifen. Schade eigentlich! Grafisch ist der Titel dank seiner Knet-Grafik und der damit verbundenen Stop-Motion-Technik ein Traum in HD mit sehr viel Liebe zum Detail. Selbst nach stundenlanger Spielsession konnten Sophie und ich uns nicht an der Grafik sattsehen. Als Kirbyfan erster Stunde war ich zusätzlich von dem zauberhaften Soundtrack sehr angetan, der alte Songs neu interpretierte.




Dominic meint:

Dominic

Als ich Sophie nach einer Wertung fragte, antwortete sie sofort mit einer dicken 9 von 10 Punkten. Verständlich auch, war dies ihr erstes Kirbyspiel, welches sie mittels dieses „neuen“ Steuerungskonzepts spielen durfte. Ich als gestandener Spieler muss die Sache ein bisschen neutraler sehen, weswegen ich leider Punkte abziehen muss. Neu ist diese Steuerungsvariante für mich nicht, wobei diese wirklich gut umgesetzt wurde. Vielmehr liegt mir der aufgesetzte Mehrspielermodus im Magen und das vielleicht keine Onlinefunktion mit an Bord ist, weil Kirby und der Regenbogen-Pinsel wäre das perfekte Speedrun-Paradies.

Positiv

  • Wunderbare Grafik
  • 4-Spieler-Modus ...
  • Amiibo-Support

Negativ

  • Kein Onlinemodus
  • ... der aufgesetzt wirkt
  • Keine Stoppfunktion für Kirby
Userwertung
7.92857 7 Stimmen
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Forum
  • von Undead:

    Selbst Power Paintbrush bot da mehr für den NDS. Das Game ist leider dem "Zeitmangel" zum Opfer gefallen. Es war eines der Games, die Nintendo in ihrem Plan "Ein Wii U Game pro Monat" drin hatte und es wurde an Content gestrichen. Ich mag mich stark irren, aber als das Game...

  • von Luftikus:

    Kirby und der Regenbogenpinsel hat mir auch gar nicht gefallen. Kirbys Adventure auf der Wii und die beiden 3DS Teile hab ich richtig gefeiert. Absolute Must Haves. Der Switch Teil war ein klein wenig schwächer, aber immer noch stark....

  • von Patricia:

    Ein weiteres Spiel aus meinem WiiU Backlog ist Kirby. Grundsätzlich mag ich die Spiele des rosa Knödels. Hier ist mir die Steuerung ein Dorn im Auge. Die Idee ist zwar nett aber durch das ständige Rollen sind präzise Stellen eher nervig. Das Boss-Recycling wurde oben schon erwähnt. Gut gefällt...

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Kirby und der Regenbogen-Pinsel Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 720p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2015-05-08
Vermarkter Nintendo
Wertung 8
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