The Book of Unwritten Tales 2 im Test

Das Spiel dreht sich um eine illustre Runde von Abenteurern, die Fans bereits aus dem Vorgänger bekannt sein dürften. Da man The Book of Unwritten Tales 2 ursprünglich in Episodenform veröffentlicht hat, ist es nicht verwunderlich, dass die komplette Erzählung in einzelne Kapitel unterteilt worden ist, um die Problemchen jedes einzelnen der Heldentruppe näher zu beleuchten. Da hätten wir zum einen die Elfenprinzessin Ivo, die von ihrer Mutter gedrängt wird, doch endlich einen passenden Jüngling zu finden und zu heiraten. Sie selbst hat andere Pläne, hat sie doch einen völlig anderen Männergeschmack als ihre Mutter. Sie hat eher ein Herz für den Abenteurer Nate, der von seinem Kumpan mit dem liebevollen Namen "Das Vieh" begleitet wird. Als letzter im Bunde wäre noch der Magier Wilbur Wetterquarz zu erwähnen, der an einer Schule angeheuert wird den Schülern in die Kunst der Magie einzuführen. Seine Kenntnisse als Lehrer sind leider nicht vorhanden, von daher gibt es da einige Stolpersteine zu überspringen.

Da ich nichts von der weiteren Geschichte verraten möchte, beende ich an dieser Stelle die Vorstellung der Charaktere. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass es zwar Anspielungen an den ersten Teil der Reihe gibt, die Kenner sicherlich zu schätzen wissen werden, allerdings ist es nicht notwendig, diesen gespielt zu haben. Man kann ohne Probleme mit Teil 2 einsteigen. Schön wäre hier gewesen, vielleicht einen kurzen Abriss der bisherigen Erlebnisse der Helden zu bekommen. Was aber auch hier in Teil 2 ziemlich ausgeprägt ist, wie schon beim Vorgänger, ist der tiefsinnige und manchmal auch spitzzüngige Humor. So werdet ihr einige Anspielungen zu bekannten Filmen oder Serien wie Der Herr der Ringe oder Game of Thrones, World of Warcraft und Harry Potter vorfinden, die euch des Öfteren ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubern werden. Dieser Humor kombiniert mit einer tollen Erzählweise, teils knackigen Rätseln und sympatschien Charakteren machen das Adventure zu einem runden Spielerlebnis für lange Spielabende. Etwas Sitzfleisch werdet ihr benötigen, denn das Abenteuer soll euch laut Entwickler etwa dreißig Spielstunden lang unterhalten. Das mag unter anderem auch an den etwas längeren Dialogen liegen, die aber nie wirklich langweilig sind.

Die Optik und Umgebungen haben dabei die Portierung vom PC auf die Wii U sehr gut überlebt. Das Spiel erstrahlt in feinstem HD, leider hat es aber hin und wieder mit Rucklern zu kämpfen, was womöglich vom Nachladen herrührt. Etwas unschön, aber ein Umstand mit dem man leben kann. Was mich persönlich deutlich mehr stört ist die Tatsache, dass man ein Point & Click Adventure versucht hat so umzubauen, dass man es mit dem Gamepad spielen kann. Dazu nutzt man die Analogsticks um den Protagonisten zu bewegen bzw. den Mauszeiger über den Bildschirm zu führen. Bei der Wii U habe ich einen Controller mit Touchscreen, da hätte man diesen auf jeden Fall nutzen können. Hier wurde eindeutig Potential verschenkt. Allerdings ist es möglich, dass Spiel über den Screen des Controllers zu spielen, so dass man keinen TV dafür braucht, für mich aber leider nur ein schwacher Trost.

Wo das Spiel aber punkten kann, ist bei der deutschen Synchronisation. Hier hat man bekannte Sprecher aus Film und Fernsehen gewinnen können, wie beispielsweise Marion von Stengel, die normalerweise Angelina Jolie ihre Stimme leiht oder Oliver Stengel, der Ben Stiller in den deutschen Version seiner Filme spricht. Die Synchronisation der Texte ist vorzüglich, leiden aber durch die oben erwähnten technischen Probleme beim Nachladen, so dass es hin und wieder zu Tonaussetzern kommt. Glücklicherweise lassen sich aber Untertitel aktivieren, um nichts zu verpassen.