Wii Sports Club vs. Wii Sports im Test

Nintendo Wii U

Das meistgekaufte Videospiel aller Zeiten kommt nochmals in den Laden und möchte das Spielgefühl von 2006 auf die Wii U zaubern.

Wii_Sports_Club_2Vielleicht haben es einige von euch schon gesehen, dass Wii Sports Club nicht als Nachfolger des hoch gefeierten Launchtitels der Wii zählt, sondern als waschechtes Remake durchgeht. Und dabei ist das Spiel noch gar nicht so alt. Die erste Änderung ist der Präsentation gewidmet. Die Auflösung wurde von 480p auf 720p angehoben, was bei dem minimalistischen Inhalt der Grafik kaum auffällt. Die zweite große Neuerung ist der Onlinemodus, den ich als Wii-Besitzer schon damals spärlich vermisste. Doch glaubt es oder nicht, der Online-Multiplayer funktioniert ganz gut. Bei der Wahl der Kontrahenten könnt ihr jemanden aus eurem Land suchen bzw. es gleich global angehen. Aber seid gewarnt!

Die Onlinestruktur ist nicht vergleichbar mit z. B. der von Mario Kart 8. Bei meinen Testsessions mit Mitspielern über den Service gab es einige Lags bzw. Slowdowns. Das lag meistens am Ursprungsland der Gegner, hier passt die Regel: Je weiter weg sie wohnten, umso schlechter war die Verbindung. Wenn ihr also das Bedürfnis habt, Tennis, Boxen und Baseball online auszuüben, wählt jemanden aus eurem Heimatland. Leider ist die Logik von Nintendo bei den Optionen im Onlinemodus nicht immer ganz nachvollziehbar.

Wieso kann ich beispielsweise beim Golfspielen direkt ein 9-Loch-Spiel angehen und beim Tennis nur einen Satz einstellen? Und warum muss mein Partner beim Doppel im selben Zimmer wie ich sein? Weshalb kann ich nicht einen Onlinekollegen auswählen? Diese Art von Ungereimtheiten ergeben für mich keinen Sinn. Trotz dieser Makel macht der Mehrspielermodus Spaß. Das liegt unter anderem auch daran, dass ihr vor Spielbeginn entscheiden könnt, für welchen Club ihr antreten möchtet. Das gab es beim Vorgänger nicht. Mit eurem Einsatz fällt oder steigt eure Gruppe in einem Onlineranking. Cool ist außerdem die Flexibilität. Nach 24 Stunden dürft ihr einem anderen Team beitreten und das ohne Probleme.

Spielerisch fällt die verbesserte Steuerung im Vergleich zum Original auf. Wii Sports Club fragt zwingend nach dem Wii Motion Plus, welches allen Spielarten zugutekommt. Die Bewegungssteuerung fühlt sich viel natürlicher und genauer als damals auf der Wii an. Bei Golf und Tennis merkt man dies am deutlichsten. Schläge lassen sich jetzt präziser kontrollieren. Beim Golf hat man zudem weniger Bewegungsausfälle beim Putten. Ein nettes Gimmick ist auch das Aufstellen des Gamepads beim Golfen. Dann seht ihr vor euren Füßen tatsächlich, wie ihr den Ball schlagt. Vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, dass zum Boxen das Nunchuk zum Einsatz kam. Dieses wurde im Remake gestrichen und durch eine weitere Wii-Remote ersetzt. Habt ihr diese zur Hand, natürlich mit Wii Motion Plus an Bord, lassen sich beide Fäuste individuell bewegen. Wenn nicht, muss ein Controller für die zwei Arme reichen. Alternativ hier das Nunchuk anzuschließen, bringt nur einen Fehlerbildschirm zum Vorschein, der euch sagt, dass dieses Eingabegerät nicht erkannt wird.

Wii_Sports_Club_4Baseball bekam auch eine kleine Verbesserung spendiert. Das Pitchen wird jetzt über das Gamepad ausgeführt. Hierzu schaut ihr auf den Bildschirm und mittels Bewegung stellt ihr die Richtung ein. Nur noch einen der Aktionsknöpfe drücken, um einen Insidecurve bzw. Slowball auszuführen. Mit dieser Möglichkeit, den Ball beim Werfen besser zu kontrollieren, wird es dem Batter erschwert, diesen zu treffen. Zu guter Letzt wurde allen Sportarten eine Handvoll Minigames spendiert. Diese hören auf den Namen „Training“ und sind mal gut und mal nicht so der Bringer. Was mir zum Beispiel Spaß machte, war der Dreierwurf beim Bowling. Hier dürft ihr nur drei Würfe ausführen und müsst versuchen, die maximale Anzahl von 100 Pins abzuräumen. „Unter Beschuss“ im Boxen verlangt Multitaskingfähigkeiten von eurer Person. Konstant werdet ihr von Tennisbällen beschossen, denen ihr natürlich ausweichen solltet, während es Zielscheiben zu zerschlagen gilt. Im Großen und Ganzem aber gefallen die unterschiedlichen Trainingsmissionen.

Das originale Wii Sports aus dem Jahre 2006 wird, wie konnte man das auch nicht anders erwarten, durch sein Remake in den Schatten gestellt. Grafisch trotz höherer Auflösung noch immer kein Hit, sind es die verbesserte Steuerung und die kleinen Gimmicks mit dem Gamepad, welche alles stimmiger machen. Obendrein wäre ein Onlinemodus damals schon Pflicht gewesen. Mein persönliches Fazit ist einfach: Wii Sports Club ist das, was Wii Sports anno 2006 hätte sein müssen.




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Forum
  • von Psmoke:

    Wii Sports Club vs. Wii Sports Das meistgekaufte Videospiel aller Zeiten kommt nochmals in den Laden und möchte das Spielgefühl von 2006 auf die Wii U zaubern. Wii_Sports_Club_2Vielleicht haben es einige von euch schon gesehen, dass Wii Sports Club nicht als Nachfolger des hoch...

  • von Crewmate:

    Wobei Resort auch Filler hatte wie Wakeboarden. Aber gerade Bogenschießen sollte drin sein.

  • von Afro-Toad:

    Ich weiß, dass es eigentlich bescheuert ist, aber bei dem Disc-Release (anscheinend für ca. 40 Tacken) bin ich dabei. 5 Sportarten sind zwar extrem peinlich (eigentlich gehört alles aus Resort mit ins Paket), aber ich habe einfach zu viele gute Erinnerungen an Wii Sports auf Wii. Im Endeffekt...

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