Far Cry The Wild Expedition - Jubel zum 10 jährigen im Test

Für Konsolenbesitzer offenbart die Far Cry Wild Expedition ein besonderes Bonbon. Hat es der Originaltitel aus dem Jahre 2004 trotz damaliger Gerüchte doch nie auf die Konsolen geschafft. Ein kleiner Wermutstropfen zu Beginn bleibt euch aber trotz alledem nicht erspart, denn lediglich Käufer der PC-Variante erhalten alle vier Titel auf einem Silberling. Xbox 360 und PlayStation 3 Interessierte bekommen „Far Cry „Classic“ sowie Far Cry Blood: Dragon einzig als digitalen Download. Zudem gibt es auf diesen Systemen auch nicht den damals enthaltenen Multiplayer-Modus sowie Level-Editor. Aufgrund der Besonderheit und im Einklang mit unserer Datenbank, in der wir bereits ausführliche Berichte zu Far Cry, Far Cry 2, Far Cry 3 sowie Far Cry: Blood Dragon haben, befassen wir uns hier im Fokus mit der erstmaligen Konsolenveröffentlichung von Far Cry Classic.

Die Story rund um Jack Carver, den Hawaihemd tragenden Helden des Erstlings, welcher mittlerweile sogar den Weg auf die Kinoleinwand geschafft hatte, bleibt bei Far Cry Classic natürlich unverändert. Jack wird nichtsahnend von einer hübschen Agentin angeworben, diese auf eine nicht katalogisierte Insel zu bringen, auf der ein Wissenschaftler namens Krieger dubiose Experimente durchführt. Eigentlich ein ruhiger Job, würde man den Besuch nicht als unwillkommen einstufen und Jacks Schiff kurzerhand pulverisieren. Es beginnt eure Reise quer über die Insel, auf der weit mehr geschieht, als euch lieb sein dürfte.

Das auf 16:9 optimierte Spielerlebnis sorgt auf den Konsolen zu Beginn bei vielen sicherlich für einen holprigen Start. Fühlt sich die Steuerung doch einfach an, wie voll auf einen PC mit Maus und Tastatur ausgelegt. Nach kurzer Zeit sollte hier aber ein besseres Voranschreiten drin sein. Die nächste Hürde, sofern man dies überhaupt so nennen darf, ist der Schwierigkeitsgrad. Persönlich mit einem lächeln im Gesicht, wird einem radikal bewusst gemacht, wie heutige Spiele eher für Weicheier programmiert sind, welche jede Hürde als Spielbremse betrachten. Selbst auf „Leicht“ dürften einige Tode in den ersten Stunden normal sein. Autoheilung -  was ist das? Obgleich man wenigstens ein Medipack im Inventar mitschleppen darf, vergisst man oft einfach, das Pack einzusetzen. Und ist es einmal weg, heißt es wacker durchzuhalten, bis man das Nächste findet. Zudem ist die KI immer noch verdammt hart, wobei die Gegner hier teils schon über 150% Sehkraft verfügen müssen, so schnell machen sie euch manchesmal aus. Abgerundet werden diese „Handicaps“ durch automatische Speicherstellen. PC´ler dürfen hier in gewohnter Weise via F5 Schnellspeichern.


Die Insel - wir schreiben das Jahr 2014. Dies sind erneut die Abenteuer von Jack Carver, der auf seiner circa 15 Stunden dauernden Mission Dinge sehen wird, die nie ein Außenstehender des Projekts von Professor Krieger sehen dürfte. Lohnt sich der Weg auch nach 10 Jahren? Ich gebe hier ein klares „JA“ ab, denn neben der Geschichte wird die Stimmung vor allem durch die Soundkulisse grandios an den Spieler weiter gegeben. Es bleibt allerdings dabei, dass die beste grafische Präsentation auf dem PC zu finden ist. Trotz Aussage, dass man Texturen aufpoliert hat, kamen mir einige Stellen schwächer vor, als noch vor 10 Jahren auf meinem Computer. Auf die gesamte „Wild Expedition“ gesehen, gibt es dennoch nur wenige Ansammlungen, welche dieses Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen. Dem Preis von knapp 40 Eure stehen locker 180 Stunden Spielspaß gegenüber, sofern man sich in Far Cry 2 und Far Cry 3 den vielen Nebenaufgaben widmet. Da kann man nur „ran an den Speck“ sagen, solltet ihr diese Serie bis dato nicht miterlebt habt. Wem nur der erste Teil fehlt, sollte auf digitalem Wege im PSN bzw über den Xbox Live Markplatz zuschlagen.