Call Of Duty Ghosts - alle Jahre wieder? im Test

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Der alljährliche Kampf der Shooter. Call Of Duty gegen Battlefield. Für mich als Außenstehender war das immer schön mit anzusehen, ist mein letztes Call Of Duty doch seinerzeit Modern Warfare gewesen. Und Battlefield 3 habe ich auch nur so angeschnitten, um den Multiplayer auszuprobieren. Jetzt flog ein Muster der Current Gen Fassung zu Call Of Duty: Ghosts bei mir rein und ich dachte mir: "Schaden kann's ja nicht". Immerhin ist es mal eine kurzweilige Abwechslung zu Assassins Creed 4, also gab ich dem Franchise eine Chance.

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Da ich also ohne große Erwartungen an das Spiel gegangen bin, war mein großes Glück, denn es erstaunte mich doch ungemein mit Abwechslung abseits der Shooter- Standardkost. Aber was hebt sich an dem Spiel meiner Meinung nach so ab von den anderen Genrevertretern? Wie gesagt, beschränkt sich mein Shooteralltag eigentlich auf die Teamballerei Counter Strike, Singleplayershooter haben mich immer so an die Rekordjagd bei Moorhuhn erinnert.
 
Punkt 1: Die Story
Okay, bei einem Shooter die Story zu hinterfragen, ist meistens der falsche Weg. Beschränken sich die roten Fäden doch im Wesentlichen auf Patriotismus, Verrat oder Rache. Das ändert sich auch bei Ghosts nicht wirklich. Allerdings ist die Geschichte so gut inszeniert, dass man das Gefühl hat, in einem klassischen Actionfilm die Hauptrolle zu übernehmen. Das liegt vor allem an der neuen Erzählstruktur. War es in den Vorgängern noch ein »Held, wechsel dich«, wurde das nun endlich geändert. Die meiste Zeit spielt man den Hauptcharakter Logan, der mit seinem Bruder zusammen einen Anschlag auf Amerika überlebt und sich später den titelgebenden Ghosts anschließt.
 
Abgesehen von dem Hintergrund einer Invasion der Föderation auf die USA gibt es noch die eine oder andere Wendung in der Geschichte rund um die Ghosts. Das ist alles nichts Neues, da man aber nicht mehr in jeder Mission den Protagonisten wechselt (wahlweise sogar die »Seite«), kommt mehr Spannung in die Handlung. Auch die Charaktere verdienen zwar keinen Award für ihre Darstellung, aber alles in allem fühlt es sich runder und einfach besser an als noch bei den Vorgängern.
 
CallOfDuty_Ghosts-nexgam2013_7Punkt 2: Das Gameplay
Wichtig ist ja, was auf dem Bilschirm passiert. Call Of Duty war für mich immer Schießbude par Excellance, das hat sich bei vielen Missionen auch in Ghosts zwar nicht geändert, diese verlaufen jedoch abwechslungsreicher und immer auf einem hohen Spannungsniveau. So haben es mir vor allem die leider etwas kurz geratenen Schleichmissionen angetan.
 
Als Spezialeinheit, die sich »die Geister« nennen, sollte man erwarten, dass sie nicht wie Rambo wild drauf los ballern. Und so gibt es einige Stellen im Spiel, wo ihr euch wirklich schleichend wie Geister über die Karten bewegen müsst. Meistens verliert es sich bei diesem Missionen zwar auch recht schnell in das normale Geballer, sie bringen aber frischen Wind in die Serie.
 
Die obligatorischen Fahrzeugmissionen gibt es ebenfalls, man kann aber nicht mehr nur railshooterartig zielen und schießen, sondern Helikopter oder Panzer selbst frei über das Feld steuern. Das macht spaß und gibt einem mehr das Gefühl von Freiheit.
 
Dann gäbe es da noch die Funktion eures vierbeinigen Freundes. Auch mit ihm dürft ihr an gewissen Stellen im Spiel schleichend voran gehen, gesteuert wird er über eine Kamera auf dem Rücken. Genauso wie die Schleichmissionen machen ebenfalls diese Passagen Spaß, sind aber teils zu rar gesät. 
 
CallOfDuty_Ghosts-nexgam2013_3Punkt 3: Die Technik
Technisch ist Call Of Duty auf dem Stand der Current Gen Grafik, nicht mehr und nicht weniger. Ein großer Schritt zu den Vorgängern ist mir auf der Xbox 360 nicht aufgefallen. Die Grafik erfüllt jedenfalls ihren Zweck, alles rummst und kracht sowohl visuell als auch soundtechnisch. Mit den prächtigen Lichtspielereien und Animationen eines Battlefield 4 kann Ghosts natürlich nicht mithalten, da wird sich in Zukunft zeigen, wer die Next Gen Konsolen besser ausnutzen kann.
 
Ein riesiger Vorteil, den Battlefield jedoch nicht bieten kann: Call Of Duty Ghosts läuft mit stabilen 60 Frames und ist daher außerordentlich schnell, so wie man sich schnelles Actionkino eben vorstellt. Es gibt im Spiel keine ruhige Minute, selbst in den Schleichmissionen nicht und das verdankt Call Of Duty auch seiner Technik. So hat alles seine Vor- und Nachteile. Der »schönste« Shooter ist Call Of Duty bei weitem nicht, aber der Spielbarkeit tut die grafische Abspeckung sehr gut, zumindest auf den Current Gen Konsolen.
 
Punkt 4: Der Multiplayer
Call Of Duty ist auf schnelle Action aus. Das merkt man ebenso an dem Multiplayer. Alle Runden sind recht kurz gehalten, ob eine Art Skill von Nöten ist, sollte jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Teil finde, dass kein anderer Shooter an der taktischen Finesse und dem Teamplay eines Counter Strike heraneicht. Das hat aber nichts mit dem Spaßfaktor zu tun. Das schnelle Gameplay macht auch im Multiplayer einiges her und das Levelsystem wird wieder viele Spieler eine lange Zeit vor den Bildschirm fesseln.
 
CallOfDuty_Ghosts-nexgam2013_2Den einen oder anderen Onlinemodus gilt es noch, zu erwähnen: Der Extinction-Modus ist ähnlich dem Zombiemodus aus dem letzten Teil, nur dass ihr jetzt gegen eine Alieninvasion antreten müsst. Dann gibt es noch den Truppenmodus, bei dem es gilt, in kleineren Gruppen entweder zusammen gegen die KI anzutreten oder je kleinere Gruppen von Spielern zusammen mit ein paar KI-Kollegen gegen andere Spieler plus KI-Gegnern. 
 
Was für ein Fazit ziehe ich aus meiner Zeit mit Call Of Duty Ghosts?
Der Singleplayer hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Von den Spielen, die ich bisher aus der Reihe gespielt habe, ist dieser meine Libelingskampagne. Der Multiplayer ist wie gewohnt gut und langzeitmotivierend, allerdings halten sich die vorher groß angekündigten Neuerungen in Grenzen. Die Dynamik der Karten zum Beispiel hat selten herbe Auswirkungen auf die Runden, da zeigt der Konkurrent einfach, wie es besser geht. Technisch ist das Gesamtpaket in Ordnung, auch wenn da noch ein großer Schritt zum Sprung in die Next Gen fehlt.
 
Die kurzweilige, actiongeladene Kampagne kann ich jedoch jedem Actionfan empfehlen und der Multiplayer ist sowieso schon wieder überfüllt von Spielern.

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Update zur Xbox One Version - von Andrej
 
Passend zum Xbox One Launch erschien auch eine Next Gen Variante von Call of Duty Ghosts im Handel. Da ich die Xbox 360 und Wii U Versionen des Shooters kannte, war ich mehr als gespannt zu sehen, was Treyarch auf der neuen Konsolen bieten würde. Nach einigen Missionen in der Kampagne und zahlreichen Runden im Multiplayer stellte sich Ernüchterung ein.

Klar, die Texturen sind bei der Xbox One Version schärfer und das Geschehen läuft flüßig in 60 fps. Wer aber nun einen großen Grafiksprung a la Battlefield 4 erwartet wird enttäuscht. Call of Duty Ghosts sieht gut aus, leidet auf der Xbox One aber unter einer nicht vorhandenen Full HD Auflösung. Der Grund laut den Entwicklern: Nur so konnte man auf Microsofts neuer Wundermaschine garantieren, dass das Spiel in konstanten 60 Frames läuft. Schade! Da sich inhaltlich und soundtechnisch nichts geändert hat, können Besitzer der Current Gen Versionen getrost auf die Next Gen Fassung verzichten. Hier wurde einfach viel zu wenig an der Grafik geschraubt, um einen Kauf zu rechtfertigen. Besitzt ihr den Ego-Shooter aber noch nicht, könnt ihr zugreifen, auf welcher Konsole auch immer, denn Call of Duty Ghosts ist ein toller Ableger der Reihe geworden. Einen Quantensprung oder grafische Qualität eines Ryse, Forza 5 oder NBA 2K14 darf man aber nicht erwarten.
 
 
 
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  • von RevoX81:

    Und das ist noch der schlechteste Teil von allen.

  • von Darkshine:

    Wow! Respekt! Wohl neuer Rekord.... lol...

  • von bbstevieb:

    Technisch war es auf der One eine kleine Katastrophe. Dazu die wohl mit Abstand schlechteste und langweiligste SP Kampagne in einem CoD...macht für mich unterm Strich das bisher schwächste CoD.

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