Ironcast: Vorsicht, Frustgefahr! im Test

Ich habe ein Herz für Puzzlespiele, die versuchen, das Gameplay mit einer spannenden Story zu kombinieren. Might & Magic: Clash of Heroes und Puzzle Quest sind da für mich die Spiele, die dieses Genre für mich definiert haben. Auch wenn die KI in letzterem Game vor allem gegen Ende ganz schön cheatete.
 

Ironcast will ebenfalls so etwas sein. Das Setting ist typisch Steampunk. Man spielt in einem alternativen viktorianischen Zeitalter, in dem die Kommandeure Dampfgetriebener Mechs, sogenannter Ironcasts, noble Damen und Herren sind. Eure Spielfigur ist ein solcher. Und ihr müsst als einer der wenigen Überlebenden eures Corps versuchen, den Feind zu besiegen.
 

Das Puzzleprinzip von Ironcast ist nicht das übliche, dass man drei gleiche Farben miteinander kombinieren muss. Im Gegenteil: Hier geht es darum, dass man in einem Zug möglichst viele Steine, hier Nodes genannt, derselben Kolorierung mit einer Linie verbinden muss. Das Ergebnis wird dann einer entsprechenden Skala gut geschrieben. Und wenn diese gefüllt ist, könnt ihr sie einsetzen.
 

Das klingt zunächst einfach. Doch in Wahrheit ist das Spiel sehr komplex. Man muss viele Dinge gleichzeitig bedenken. Angriffe oder Bewegungen können euren Mech erhitzen, weshalb ihr unbedingt ausreichend Kühlmittel haben müsst. Ist dem nicht der Fall überhitzt zum Beispiel eine Waffe und ist danach unbrauchbar. Im selben Moment müsst ihr auch darauf achten, genügenden Reparaturenergie zu besitzen, um auftretende Schäden an den einzelnen Bestandteilen des Mechs zu beheben. Des Weiteren könnt ihr ebenfalls die äquivalenten Körperteile beim jeweiligen Gegner anvisieren und ihm so Schaden zufügen.
 

Das ist schon einiges, was man machen und bedenken muss. Noch komplexer wird es durch die Tatsache, dass das Spiel rundenbasiert ist und ihr pro Runde nur drei Aktionen zur Verfügung habt, nachdem ihr zuvor Energie getankt habt. Außerdem gibt es noch zusätzliche Elemente, die ihr während eures Zuges auf dem Puzzlebrett entfernen könnt. Da wäre zum einen der Schrott, mit dem ihr notwendige Reparaturen und Upgrades bezahlen müsst. Und zum anderen spezielle Kristalle, die es euch unter anderem ermöglich, zwei verschiedene Farben in einem Zug zu entfernen.
 

Dies alles muss man bedenken, wenn man versucht in dem Game voran zu kommen. Doch der Spielspaß an der Sache wird einem schon nach kurzer Zeit gründlich vergällt. Denn Ironcast ist kein einfaches Game. Es ist brutal schwer!
 

Zum einen verzeiht das Spiel keinen Fehler! Man muss nur ein Mal nicht genügend Kühlflüssigkeit haben, erhält man bereits so viel Schaden, dass man sich kaum davon erholen kann. Ganz zu schweigen davon, dass der Feind euch dann kräftig einheizt. Gleichzeitig ist man aber auch von der RNG abhängig. Denn nicht immer erhält man die Drops, die man braucht. Viel zu häufig kriegt man alles andere, nur nicht zum Beispiel die benötigte Kühlflüssigkeit.
 

Immerhin versucht das Game es einem zu erleichtern, in dem man für jedes bisschen Überleben besondere Auszeichnungen erhält, mit denen man dann neue Charaktere freischalten kann, die über gewisse Boni verfügen. Nur ob das Motivation genug ist, um sich weiter durchzubeißen?
 

Denn auch die Grafik ist nicht sehr motivierend. Man kann sie als zweckmäßig bezeichnen. Doch in Wahrheit hat man es mit langweiligen Hintergründen zu tun, die nicht genug Elemente bietet, um einem wach und bei Laune zu halten.
 

Am Ende ist Ironcast zwar ein nettes Game. Aber es reicht bei weitem nicht aus, um den Genrethron zu kriegen.