Resident Evil Origins Collection im Test

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Schon wieder ist ein Jahr ins Land gegangen. Der Bart wird immer grauer und die Haare auf dem Kopf spärlicher. Das geht natürlich Videospielen genauso. War Titel XYZ zum Release noch das Maß aller Dinge, nagt der Zahn der Zeit auch an diesem Produkt. Nur gut, dass der Gott der Vidoespielindustrie hier prompt eine Lösung in Form von HD-Collections bietet, wo mehr oder weniger die Entwicklerstudios ihre einstigen Steckenpferde nochmals in überarbeiteter Fassung auf die Menschheit loslassen.

Resident_Evil_Origins_Collection_5Im Falle der Resident Evil: Origins Collection landen gleich zwei Gamecube-Klassiker auf einer Disc. Diese erzählen mit Resident Evil Zero und Resident Evil die Anfänge des T-Virus, der für die Zombies verantwortlich ist. Das ist für heranwachsende Videospieler bestimmt ein guter Anlass an die Titel Hand anzulegen, damit sie sehen können, womit Mama bzw. Papa sich in den jungen Jahren herumschlugen. Retrofans, die nochmals in die Haut von Chris Redfield und Rebacca Chambers schlüpfen wollen, sollten die nächsten Zeilen genauer lesen, da sie ein bisschen mehr Einblick in die Neuerungen der beiden Titel geben. Kommen wir erst zur technischen Seite. Zu allererst wurde die ursprüngliche Gamecube-Grafik (ebenfalls in der Sammlung vorhanden) auf 1080p aufgestockt und wie durch ein Wunder wurde Resident Evil wie auch Resident Evil Zero ein 16:9-Format spendiert. Hierbei hat Capcom eine sehr gute Arbeit vollbracht.

Beide Titel wirken zu keinem Zeitpunkt künstlich gestreckt. Ja, man könnte fast meinen, dass die zwei Retrotitel schon immer im Breitbildformat programmiert worden seien. Daumen hoch! Was nicht so schön wirkt, sind die Hintergründe, die bei Resident Evil Zero ein bisschen besser zur Geltung kommen, als es bei Resident Evil der Fall ist. Hier erscheinen die Backgrounds, vor denen der Spieler seinen Charakter bewegt, niedrig aufgelöst und der bewegende Protagonist sticht grafisch negativ hervor. Das alles erscheint recht unstimmig und knappert an der Atmosphäre. Was die Videosequenzen beider Titel angeht, hat Capcom sie unangetastet gelassen und das führt zu einem weiteren Atmosphärenkiller, da die Auflösung und der Detailgrad des präsentierten Materials nicht mehr zeitgemäß ist. Gezeigte Figuren wirken hierdurch wie Plastikpuppen und sehr statisch.

Resident_Evil_Origins_Collection_2Zum Glück hat Capcom die Bewegungseingabe überarbeitet, was Kenner der alten Steuerungsvariante bestimmt mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen werden. Wer aber das Bedürfnis verspürt, mit der alten ‚‚Tank-Controll-Steuerung‘‘ ins Feld zu stechen, kann dies im Optionsmenü einstellen. Doch trotz der handlicheren Steuerungseingabe sind beide Survival-Horror-Spiele nicht leicht zu kontrollieren. Das passiert leider wiederholt, wenn sich der Blickwinkel und somit die Steuerung ändern. Korrigiert ihr eure Bewegungen, kann es öfters passieren, dass ihr zurücklauft, ohne es zu wollen.

Was das Spieldesign angeht, hat Capcom Resident Evil Zero und Resident Evil unangetastet gelassen und das ist leider in keinster Weise mehr zeitgemäß. Ob es das Speichersystem, das Inventar-Managent oder das viele Backtracking innerhalb eines Abschnittes sind: Hierdurch wirken beide Titel wie ein Relikt längst vergangener Zeit. Doch als Kenner der Originale stört mich das weniger, als die ewigen Ladebildschirme mit ihren Türanimationen. Diese dienten damals dazu, auf der einen Seite Atmosphäre aufzubauen und auf der anderen Seite die Ladezeiten zu kaschieren. Im Jahr 2016 bremst das leider zu oft den Spielfluss aus, wobei der Zugabschnitt bei Resident Evil Zero der ganzen Sache hier die Krone aufsetzt. Da es sich um Zugabteile handelt, ist man recht schnell von einem Abteil zum nächsten unterwegs und dank des ewigen Backtrackings sieht man mehr von den Ladeanimationen als vom eigentlichen Gameplay.

Storytechnisch haben Resident Evil sowie Resident Evil Zero immer noch ihre Vorzüge. Leider sind beide Titel nach heutigem Standard einfach nicht mehr gruselig. Das liegt zum einen daran, dass sich das Genre des Survival-Horrors weiterentwickelt hat und anderseits an der Toleranz der spielenden Gemeinde, die durch Nachfolger oder vergleichbare Produkte abgehärtet wurden.




Dominic meint:

Dominic

Und am Ende kommt die Frage, die alle gerne beantwortet haben wollen: Kaufen oder nicht? Mir fällt es schwer, hier eine Aussage zu treffen, da ich mich mit dem T-Virus infiziert habe, sprich damals ein großer Resident Evil-Fan war. Und so sehe ich beide Videospiele als kleinen Ausflug in eine Zeit, wo der Survival-Horror noch von Capcom dominiert wurde. Aus heutiger Sicht muss ich leider sagen, dass Resident Evil und auch Resident Evil Zero zwei Titel sind, die in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäß wirken und somit viel Frustpotential beinhalten. Die Frage, ob ich am Ende knapp 40 Euro für diese zwei Klassiker ausgeben möchte, kann ich mit einem klaren ‚‚Nein‘‘ beantworten.

Positiv

  • Überarbeitete Steuerung und Grafikformat
  • 2 Spiele auf einer Disc
  • Beide Originalversionen mit an Bord

Negativ

  • Veraltetes Speichersystem
  • Zwischensequenzen wurden nicht überarbeitet
  • Spieldesign nicht mehr zeitgemäß
Userwertung
8.85 10 Stimmen
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Forum
  • von Captnkuesel:

    Gut dass man den in der Krypta "hinter" den Masken sicher verstaut hat. Oh wait ...

  • von Oiseau:

    Bin mir auch nicht sicher was damit gemeint war. Dieser Tyrant ja offenbar nicht (oder doch?). Aber es gab im Labor u.a. eine Tür die wohl gefroren war aber wo man nicht rein konnte. Eventuell irgendein Foreshadowing auf Teil 2 oder 3? Ist meine Vermutung. Aber reine Spekulation. Wobei: kann ja...

  • von Captnkuesel:

    Oiseau schrieb: Bin auch mal gespannt was dieser V-Act Prototyp sein soll (der wohl eingefroren wurde) Und welcher ist das jetzt? Die V Acts sind doch die Zombies in der Form wenn sie wieder aufstehen, dachte ich zumindest immer....

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Resident Evil Origins Collection Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2016-01-22
Vermarkter Capcom
Wertung 6.7
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