Alien Rage im Test

Die Geschichte ist schnell erzählt und dürfte die wenigsten interessieren: Ihr landet am Anfang auf einem großen Asteroiden, der eine Art kleiner Planet ist. Euer Ziel: Alles zerstören! Das ist kein Witz. Das Hauptziel ist es, die feindliche Basis zu infiltrieren und die dortige Maschinerie in die Luft zu jagen. Und warum das? Die Menschen waren zuerst da, um dem Miniplaneten seine Rohstoffe auszubeuten, da kam doch wahrhaftig ein anderes Alienvölkchen daher und will euch eure Ressourcen streitig machen.

Das kann die Menschheit natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so wird kurzer Hand beschlossen: Wenn wir das Zeug nicht haben können, soll es niemand haben! Gut, die Story klingt jetzt nicht interessant, muss sie aber auch nicht.

Alien Rage ist klar auf eines konzipiert: Highscorejagd! Denn für jeden Kill bekommt ihr Punkte, wenn es ein Kopfschuss oder ein anderer spektakulärer Tod ist, gibt es Extrapunkte.

Da interessieren auch nicht wirklich die Missionsziele innerhalb der Level, da sich diese meistens eh auf die simpelste Art ableiten lassen: Folgen wir einfach der Zielmarkierung und töten alles, was uns in die Quere kommt.

Hier und da muss noch ein Schalter betätigt werden, was aber durch die aufleuchtenden Stellen nicht weiter schwerfällt. Ihr seht, eure Gehirnzellen werdet ihr bei diesem Spiel nicht brauchen, dafür jede Menge Reflexe.

Schon auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad - welcher sich witzigerweise »anspruchsvoll« nennt - sterbt ihr mit Sicherheit einige Tode. Euer Charakter regeneriert zwar seine Gesundheit im Stil von modernen Shootern. Dafür sterbt ihr bereits nach nur wenigen Treffern. Das fällt in den ersten 2 Missionen nicht so ins Gewicht, sobald jedoch die etwas härteren Brocken auch noch im Rudel auftauchen, gibt es Stress auf dem Bildschirm!

Die Checkpoints sind dafür so fair gesetzt, dass es nie frustrierend wird. Im Gegenteil denkt man sich in solchen Situationen: »Jetzt erst recht du blödes Alien!«

Immerhin gibt es eine gute Auswahl an Ballermännern, um den Aliens einzuheizen. Von dem normalen Maschinengewehr über die Pumpgun bis hin zu einem Raketenwerfer wird einiges angeboten. Auch die eine oder andere Alienwaffe gilt es, zu meistern. Insgesamt gibt es allerdings keine Waffe, die einem im Gedächtnis bleibt. Dafür im negativen Sinn das Leveldesign: Es gibt so viele Momente, in denen man sich fragt, ob man den selben Gang jetzt nicht schon zum 7. mal abläuft. Klar, es ist eine Raumstation in einem Berg, aber etwas Abwechslung wäre wünschenswert gewesen. Die Bosskämpfe dagegen bringen wiederholt eben diese in das Spiel, wobei sich hier auch nur standardmäßig die Frage stellt, wo die Schwachstelle ist und wie viel der Gegner einstecken kann.

Technisch holt das Spiel einiges aus der Unreal Engine 3 raus. Es gibt wie immer schöne Licht- und Schatteneffekte, die Aliens selbst sind detailreich und gut animiert. Der Protagonist allerdings wirkt viel zu plastisch und ist mehr als austauschbar. Er wirkt, als hätte man eine X-beliebige Figur aus Unreal Tournament 3 genommen, um Zeit zu sparen. Zu Beginn gibt es zwar öfters das Problem, dass Texturen erst einmal fertig geladen werden müssen, dafür läuft das Spiel zu jederzeit flüssig und ist wunderbar schnell.

Soundtechnisch rummst und kracht es passend, wenn ihr beispielsweise einer Gruppe von Aliens eine Granate vor die Füße schmeißt. Die englische Sprachausgabe gewinnt zwar keine Preise, erfüllt jedoch ihren Zweck. Die deutsche Übersetzung in Menüs und im Spiel selbst wirkt oftmals wie frisch aus dem Googleübersetzer entnommen, aber das kann sich durch einen Patch in der fertigen Version noch beheben lassen.

Zusatz: den Multiplayer konnte ich zum Testzeitpunkt nicht anspielen, dieser wird jedoch Genretypisch mit den Spielmodi Team-Deathmatch, Deathmatch u.s.w ausgestattet sein, und damit noch genug Multiplayerspaß bieten.