Legends of Aethereus: Wie man aus guten Ideen nichts macht! im Test

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RPGs sind und bleiben eines der beliebtesten Spielegenres überhaupt. Es vergeht praktisch kein Monat, in dem nicht ein neuer Titel herauskommt. Doch meistens haben diese ein 08/15-Fantasysetting, das im Grunde genommen nur Standardware durchdekliniert. Legends of Aethereus versucht sich davon abzusetzen.

Legends_of_Aethereus_neXGam_11Man muss den Entwicklern des Spiels zugutehalten, dass sie sich über die Geschichte Gedanken machten. Aethereus ist nämlich eine Welt, die größtenteils von Wasser bedeckt ist. Das ist deshalb so, weil sogenannte Himmelsstürze passierten. Das waren Kometen, die auf den Planeten niederkamen und fast alles Leben auslöschten. Doch einige Menschen überlebten und jetzt droht ein Vernichtungsfeldzug, da ein Volk dieser Welt ein mächtiges Objekt entdeckte, welches ihren Plänen helfen könnte.

Das besondere an dem Setting ist, dass es etwas Steampunk-artiges hat. Und damit ist nicht gemeint, dass der Handlungsort etwas Viktorianisches oder Wild- Westmäßiges hat. Dem ist nämlich nicht der Fall, da man sich bei der Darstellung mehr an Conan, der Barbar erinnert fühlt. Nur eben mit dem Unterschied, das mit Dampf gefüllte Ballonschiffe umherfahren. Dadurch, dass eine der wählbaren Charaktergruppen Erfinder sind, die mit Hilfe verschiedener Kristalle und Holzrohren unter anderem Raketen herstellen können, wirkt Legends of Aethereus anders, schon fast unverbraucht.

Hinzu kommt auch noch das sogenannte „Crafting“. In jedem Level gibt es Pflanzen zu sammeln, lassen Feinde Objekte fallen und kann man Truhen finden, die jede Menge Material beinhalten. Aus all diesen Dingen kann man sich anschließend in Nexus, dem zentralen Ort des Abenteuers, wo man unter anderem Aufträge annehmen kann, Kleidung, Rüstungen und Waffen selber zusammenstellen. Das ist ebenfalls etwas, was in der Welt der Videospiel nicht unbedingt weit verbreitet ist. Und ebenso eins, welches Spaß macht, wenn man sich darauf einlässt. Denn hier sind die Möglichkeiten wirklich manigfaltig.

Legends_of_Aethereus_neXGam_2Doch trotz dieser guten Features schafft es Legends of Aethereus nicht, zu überzeugen. Im Gegenteil: Bereits in den ersten Spielminuten wird einem klar, wie sehr das Spiel sprichwörtlich auf die Schnauze fällt.

Das fängt schon mit den Missionen an. Denn die ähneln sich! Man erhält einen Auftrag, reist zum Zielort und muss anschließend mehrere Unterpunkte erfüllen, um erfolgreich zu sein. Und die lauten meistens, dass man von A nach B gehen muss, von dort aus nach C, um anschließend D zu erreichen. Zwischendurch muss man mit Leuten reden, Hebel betätigen und Feinde besiegen. Und am Ende heißt es, immer zu fliehen. Auf verschiedene Art gilt es zuletzt, ein Schiff herbeizurufen und den Countdown bis zur Ankunft zu überstehen.

Schade ist, dass man in den Leveln nichts zerstören kann. Weder Fässer, noch Leitern, noch Truhen lassen sich mit Gewalt öffnen oder vernichten. Was viel von der Atmosphäre zerstört, da man heute einfach anderes gewohnt ist.

Legends_of_Aethereus_neXGam_37Hinzu kommt auch noch, dass das Leveldesign sich eher an FF XIII orientiert, als an Skyrim. Damit soll gesagt werden, dass man durch schlauchförmige Gegenden stapft, wo man sich nicht großartig verirren kann. Es fehlt die Weitläufigkeit der Elder Scrolls-Reihe, was etwas ist, was man bei einem RPG im Grunde genommen erwarten sollte.

Und anstatt weit- haben die Entwickler sie langläufig gemacht. Bis zu einer Stunde kann man teilweise in ihnen verbringen, bis man am Ende angekommen ist. Wer jetzt zwischendurch abspeichern möchte, der wird enttäuscht sein. Das kann man nämlich nur im Nexus. Und wenn man von dem jeweiligen Level zurück in die Stadt kommt, bricht man die aktuelle Mission ab und darf erneut von vorne anfangen.

Doch auch die Kämpfe sind enttäuschend. Zunächst einmal ist die gegnerische KI verbugt. Mehr als einmal ist es beim Testen passiert, dass der Feind auf der Stelle im Offenen hängen blieb und ich ihn ohne Probleme töten konnte. Wobei das ebenfalls ein Problem ist, da die Auseinandersetzungen sich mühevoll spielen. Um überhaupt einen Treffer landen zu können, braucht es Glück. Nur allzu oft haut man daneben, obwohl man meinte, dass man den Gegner hätte treffen können. Wobei das manchmal egal ist, denn oft genug fällt der Opponent auf einmal tot um, aus unerklärlichen Gründen. So gesehen haben Bugs auch ihre guten Seiten! Was insgesamt jedoch nur ein schwacher Trost ist. Kaufen kann man das Spiel übrigens ab dem 28.03..




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  • von Civilisation:

    Legends of Aethereus: Wie man aus guten Ideen nichts macht! RPGs sind und bleiben eines der beliebtesten Spielegenres überhaupt. Es vergeht praktisch kein Monat, in dem nicht ein neuer Titel herauskommt. Doch meistens haben diese ein 08/15-Fantasysetting, das im Grunde genommen...

  • von Civilisation:

    Da kommt gleich was.

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