Die Geschichte bleibt unverändert: Leon ist irgendwo im europäischen Niemandsland unterwegs und sucht nach der Präsidententochter, muss sich dabei durch zombieähnliche Einheimische kämpfen und entdeckt so manches über einen Kult, den die Gegend umhüllt. So weit, so bekannt. Was steckt jetzt hinter dem »HD« im Titelnamen und kann sich der neueste PC-Port endlich sehen lassen? Ja und Nein, denn HD ist zwar vorhanden, da wir hier eine Full-HD Auflösung mit konstanten 60FPS genießen können, die Optik sieht allerdings nicht so viel besser aus, wie erwartet. Aktiviert man im Menüpunkt die »HD-Texturen«, muss man die Unterschiede regelrecht suchen. Klar, man findet sie hier und da, aber trotzdem sieht vieles matschig und unscharf aus. Auch ein wenig mehr Licht- und Partikeleffekte zur Hebung der Atmosphäre wären eine tolle Sache von Capcom gewesen.
Leider füttert uns die HD-Version nicht damit. Einziger Wermutstropfen sind ein paar Filter, von denen einer ein paar »neue Lichteffekte« simuliert, dass es schon fast ein bisschen so aussieht, wie im teils zu grellen Nachfolger. Ein HD-Remake mit fast ausschließlich neuer HD-Auflösung neu zu verkaufen, ist jedoch keine Rechtfertigung dafür, warum man die neue Auflösung nicht einfach hineinpatchen hätte können. Trotzdem sieht das Spiel auch nach knapp 7 Jahren immer noch recht anprechend aus, vor allem was die Atmosphäre angeht. Die Geschichte und die Erzählweise wissen ebenfalls immer noch zu gefallen. Davon könnten sich so manche neuere Titel gerne eine Scheibe von abschneiden. Was jedoch nach wie vor viel zu schwammig und kompliziert von der Hand geht: Die Steuerung, denn diese veränderte sich kaum beziehungsweise gar nicht in der HD-Edition!
Resident Evil 4 ist und bleibt aber auch in der Ultimate HD Editition ein Konsolenspiel. Daher empfehle ich jedem, der das Spiel genießen möchte, ein Gamepad, denn damit ist die Steuerung direkt viel innovativer und einfacher. Das gesamte Shoot-By-Stand System und das hackelige Drehen der Spielfigur verwirrt den Spieler umso mehr, wenn dieser verzweifelt versucht, »wasd« auf der Tastatur dazu zu nutzen, Leon sich schnell drehen zu lassen. Selbst mit einem Gamepad in der Hand ist es nach heutigem Standard eine Umstellung. Die buckelige Kamera und das Zielen mit der Maus machen es da umso schwieriger. Das klingt zwar im ersten Moment komisch, ist aber in der Tat so!
Und auch wenn ein »Ultimate« im Namen steht, heißt das nicht, dass man zahlreiche neue Features oder Extras erwarten darf. Man bekommt hier wirklich den Klassiker geboten, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das hört sich jetzt alles schlimmer an, als es in Wahrheit ist. Denn für einen Preis von knapp 20 Euro erhält man hier einen der Horrorklassiker der letzten 10 Jahre angeboten, mit all seinen Ecken und Kanten, welche die Fans lieben lenrten. Wer sich darauf einlässt, wird Resident Evil 4 genau so mögen lernen. Wer mehr auf eine Zombieballerei a la Left 4 Dead steht, der sollte sich eh kein Survival Horror Game zulegen. Lohnt sich denn auch der Kauf für Fans erster Stunde?
Hier muss ich diesmal ein ganz klares »NEIN« aussprechen. Denn gerade Fans der Konsolenfassung bleiben lieber bei dieser, es sei denn, sie wollten schon immer Leon in Full-HD-Auflösung sehen und haben einen passenden Xbox-360-Controller parat. Ansonsten bietet die Ultimate Edition einfach viel zu wenig Neues. Für Neueinsteiger, die bis dato einfach nur den schlechten PC-Port mieden, können jetzt zuschlagen. Die Steuerung ist zwar immer noch schwammig, aber immerhin kann man endlich die Grafik etwas anpassen und der Controller-Support funktionierte, zumindest bei mir, tadellos.