Satellite Reign – Großes Vorbild, großartiges Spiel im Test

PC Windows

Willkommen in der Zukunft. Die Welt ist wirklich vor die Hunde gegangen. Megafirmen beherrschen den Alltag und die Regierungen sind nicht der Rede wert. Du bist der Widerstand, du kämpfst gegen diese Umstände. Mit allen Mitteln, die dir zur Verfügung stehen.

Satellite_Reign_neXGam_11Es ist lange, lange her. Zu einer Zeit, als Windows 95 gerade mal in Planung war und das Herz aller Konsolenliebhaber entweder für das SNES oder das Mega Drive schlug. Zu jener Zeit existierte ein britischer Entwickler mit dem Namen Bullfrog Productions, der zuvor sich durch Titel die Populous oder Flood einen Ruf machte. Und dieses Studio programmierte ein kleines Game namens Syndicate.
 
Das Spiel schlug ein. Man steuerte damals vier Cyborgs, die sich im Auftrage von Syndikaten, die aus Megafirmen entstanden sind, einen blutigen Straßenkrieg lieferten. Das Besondere an dem Spiel war vor allem die gelungene Cyberpunk-Atmosphäre, wie man sie aus Blade Runner oder den William-Gibson-Geschichten her kannte.
 
Es gab ein Expansion Pack, ein Sequel und einen Reboot, der durchschnittliche Bewertungen einfuhr. Doch es gab und gibt Fans des ursprünglichen Games. Einige von diesen gründeten den Entwickler 5 Live Studios und finanzierten via Kickstarter einen spirituellen Nachfolger. Der Name von diesem: Satellite Reign.
 
Satellite_Reign_neXGam_5Und schon die allerersten Minuten machen deutlich, dass die Macher wirklich Syndicate mochten, da von Beginn an eine Atmosphäre erzeugt wird, wie sie damals bereits vorherrschte. Man befindet sich in einer düsteren Welt, die nur von grellen Neonfarben erleuchtet ist. Und dann macht man die ersten Schritte. Man steuert Rebellen, Leute, die gegen die Macht der Konzerne angehen. Und dabei in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich sind.
 
Dabei hat man als Gamer später die Wahl, ob man laut oder leise vorgeht. Entweder man agiert brachial mit Gewalt, durchbricht Mauern und schießt einfach Leute in aller Öffentlichkeit ab. Oder aber man geht heimlich und leise vor. Versteckt sich hinter Barrikaden, schleicht sich an Sicherheitskameras vorbei und benutzt Schalldämpfer, um Gegner zu töten.
 

Man kann bis zu vier Charaktere steuern, die alle verschiedene Klassen besitzen. Wir haben den Hacker, wir haben aber auch den richtigen Soldaten. Alles eine Frage der Ausrüstung und Ausstattung, die übrigens gewaltige Ausmaße annehmen kann.


Satellite_Reign_neXGam_8Dabei verlangen manche Situationen in den Leveln, dass man die Figuren perfekt beherrscht. Was damit gemeint ist: Manche Türen müssen von unterschiedlichen Terminals aus gehackt werden, damit sie sich öffnen. Und da diese nur für kurze Zeit offen sind, muss man sich sputen, damit auch wirklich alle Charaktere durchkommen. Mir ist es einmal im Tutorial passiert, dass einer zurückblieb, weil ich nicht daran gedacht hatte, ihn mitzunehmen. Und ich brauchte diese Figur später noch für etwas Bestimmtes.

 
Nach der streng linearen Einleitung wird man anschließend vom Spiel förmlich erschlagen. Nein, nicht von der Vielzahl der Missionen. Sondern von der Größe der Karte schon allein bei beim ersten Auftrag. Man weiß gar nicht, wohin man soll! Man ist irritiert, weil nach dem festen Ablauf der Einführung man auf ein Mal nur eine grobe Vorgabe erhält, welchen Auftrag man erledigen soll. Der Weg zum Ziel wird nicht vorgegeben, sondern liegt im Ermessen des Gamers. Man ist darauf nicht vorbereitet und schwimmt zunächst. Doch dann lernt man das Spiel und die Karte besser kennen. Und man bemerkt, dass diese Freiheit, die man auf einmal hat, erstrebenswert ist. Je mehr man sich nämlich mit der Umgebung beschäftigt, sie erkundigt, umso mehr Möglichkeiten sieht man, wie man vorgehen könnte. Und das zieht sich durch das gesamte Spiel wie ein roter Faden! Man wird hier nicht mehr großartig an die Hand genommen. Man ist selber die Hand, die alles steuert. Ein meiner Meinung nach unglaubliches Gefühl.
 
Satellite_Reign_neXGam_9Und doch gibt es ein Manko, dass mir den Spaß vermiest: Die Gegner-KI ist … bescheiden! Ich habe mal aus Versehen einen Alarm ausgelöst und eine Wache kam heraus. Und ging zur Tür zurück. Wieder ging sie hervor. Und ging wieder zurück. Und so fort. Die KI war in einer Schleife gefangen und das war leider kein Einzelfall. Sie hat immer dann große Probleme, wenn irgendwie Türen involviert sind. So verrennt sie sich gerne mal da drinnen, anstatt sie zu öffnen. Hoffentlich wird das noch rausgepatcht werden.
 
Aber ansonsten merkt man dem Spiel an, dass es sich zwar Syndicate als Vorbild genommen hat. Doch gleichzeitig haben sie auch ihr eigenes Ding gemacht und am Ende ein Spiel präsentiert, das einen Blick wert ist.



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Forum
  • von Civilisation:

    Satellite Reign – Großes Vorbild, großartiges Spiel Willkommen in der Zukunft. Die Welt ist wirklich vor die Hunde gegangen. Megafirmen beherrschen den Alltag und die Regierungen sind nicht der Rede wert. Du bist der Widerstand, du kämpfst gegen diese Umstände. Mit allen...

  • von Nognir:

    Seit heute gibt es ein neues Update zum Spiel! Um das zu feiern, gibt es den Early Access Build derzeit bei Steam auch wieder um 20% günstiger. Hier die Neuerungen aus der offiziellen Pressemitteilung: Industrial District Introducing the Industrial District! This is primarily the...

  • von Jekhar:

    Ich hab den Kicksterter unterstützt, warte aber noch bis es fertiger ist.

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