Ursprünglich sollte an dieser Stelle ein Testvideo erscheinen. Allerdings entschied ich mich aufgrund zweier Faktoren dagegen: Erstens gibt es zur zeit eine kleine technische Limitierung zwecks Betriebssystemumstellung. Und zweitens sind die Gameplayszenen viel zu hektisch, als dass man davon ausgehen könnte, dass dieses Rumgemetzel tatsächlich etwas mit Taktik und Geschick zu tun hat. War Of The Vikings ist eines dieser Spiele, die nicht zum Zusehen einladen und das trotz beeindruckenden Grafiken.
Die Steuerung scheint auf den ersten Blick recht simpel zu sein, was sie im hektischen Gefecht jedoch nicht immer auf Anhieb ist: Mit WASD lauft ihr, die Maus benötigt ihr zum schwingen des Schwertes. Allerdings müsst ihr diese gedrückt halten und mit den WASD-Tasten die Richtung bestimmen. Je länger ihr die Maustaste dabei gedrückt haltet, desto stärker wird der Schlag, es sein denn, ihr holt zu sehr aus. Eine Anzeige blendet den richtigen Schlagpunkt ein und ist vor allem für Anfänger empfehlenswert. Dieses »Kraftprinzip« finden wir auch, wenn wir mit Pfeil und Bogen unterwegs sind. Halten wir die Sehne des Bogens zu lange, verliert der Schuss an »Wumms« und wir ziehen dem Gegner weniger Schaden bei einem Treffer ab.
Das Blocken funktioniert übrigens ebenso. Mit der rechten Maustaste ziehen wir das Schild oder das Schwert hoch und wählen mit WASD die zu parierende Richtung. Die Richtungsentscheidungen in Angriff und Verteidigung klingen auf dem Papier sehr taktisch und aufregend, verkommen im Eifer des Gefechts jedoch zu einem wilden Rumgehacke, bei dem alle Spieler wie wild durch die Gegend laufen. Zu spannenden 1-gegen-1 Gefechte kommt es selten, bei denen diese Mechaniken sinnvoll einsetzbar wären. Man kann sich das dann so ähnlich wie bei einem PVP-Match in World of Warcraft vorstellen: Die Bogenschützen stehen hinten und versuchen, den Gegner zu treffen. Alle anderen treffen sich an einem Punkt und schlagen ohne Sinn und Taktik aufeinander ein und rennen dabei hin und her. Der Vergleich zu WoW gilt hierbei nur bezüglich des Herumgehampels.
Atmosphärisch kann man dem Titel keine Vorwürfe machen. Der Kampf Wikinger gegen Sachsen kommt zu jedem Zeitpunkt toll herüber. Die Schlachfeldatmosphäre wird auf jeder Map gut eingefangen. Sobald der erste Pfeil geflogen kommt und Holz oder Bein eines Verbündeten trifft, schreit jemand: »Schilde hoch!«. Es sind diese üblichen kleinen Schlachtrufe, die auch ein Battlefield in einem Match auszeichnen. Die ansehnliche Grafik trägt ihren Teil dazu bei und es ergibt sich ein positives Gesamtbild - in der Theorie!
Das User Interface könnte ebenfalls die eine oder andere Überarbeitung gebrauchen. Hier und da wirken die Menüs zur Einstellung des Charakters unübersichtlich, hier ist also ausprobieren angesagt. Das ist auf Dauer aber alles noch behebbar, und da die Entwickler sehr gut mit der Community zusammenarbeiten, wird das auf kurz oder lang auch geschehen.
