Konsole:
Auf der Konsole präsentiert sich Lego Marvel Super-Heroes als von Lego City Undercover inspiriert. Im Verlauf des Spiels schaltet man New York frei, als eine Stadt, in der man frei herumlaufen kann. Es existieren jede Menge Nebenmissionen, die man erfüllen kann.
Legotypisch ist der Schwierigkeitsgrad niedrig angesetzt. Man wird sich nie verlaufen, und es gibt kein endgültiges Game Over. Wer sich jedoch daran stört, der zockte wohl nie einen der Vorgängerspiele, denn ist dies ein Markenzeichen dieser Spiele.
Bis man das Ende erreicht, wird es etwas dauern. Und selbst danach gibt es noch viel zu entdecken. Da man im Laufe des Spiels eine Vielzahl an Figuren freispielt, darunter auch solch obskure wie Squirrel Girl, die außerdem über besondere Fähigkeiten verfügen, die man wiederum für bestimmte Stellen in früheren Level braucht, ist die Wiederspielbarkeit enorm hoch. Und es macht Spaß.
Denn der so typische Lego-Humor ist erneut präsent. Da verfangent sich Hawkeyes Hosen in der Fahrstuhltür, oder Captain America spielt mit seinem Schild herum, kann diesen jedoch nicht auffangen. Es sind solche Momente, in denen das Spiel brilliert.
Was es sonst ebenfalls tut. Denn Gameplaytechnisch gibt es sich keine Blöße. Lego Marvel Super-Heroes bezieht seinen Spielspaß vor allem aus der Kombination bekannter Figuren im Klötzchen-Universum.
Grafisch kann Lego Marvel Super-Heroes ebenfalls überzeugen. Es ist das bislang optisch gelungenste Spiel der Reihe. Auch wenn New York nicht ganz gegen die Stadt von Lego City Undercover ankommen kann, da jene einfach gefühlt belebter war.
Der Score ist ebenfalls gelungen. Die Musik geht einem in Mark und Bein über. Nur die Synchro ist nicht gut ausgefallen. Hier ist erneut das Phänomen der deutschen Sprecher vorhanden, die hörbar keine Lust hatten. Schade!
Handheld:
Anders als erwartet präsentiert sich die Playstation Vita-Version nicht als Portierung der Heimkonsole, sondern bekommt ein zurechtgeschnittenes Korsett. Als Grundpfeiler dient die Nintendo 3DS-Version, welche man grafisch zaghaft erweiterte. Ich benutze bewusst das Wort ‚‚zaghaft‘‘, da sich bis auf ein wenig mehr Übersicht, die dem Widescreen geschuldet ist und den knackigeren Umgebungen, sich hier nicht viel tat.
In Sachen Steuerung bietet das Lego-Abenteuer leider eine verschlimmbesserte Möglichkeit. Soll heißen, dass eine Touchscreensteuerung an Bord ist. Diese funktioniert im Großen und Ganzen ‚‚OK‘‘, wirkt aber erzwungen. Zudem kommt noch, dass euch eure eigenen Finger wiederholt im Weg sind, wenn es um die Übersicht geht. Doch zum Glück funktionieren die normalen Eingabemöglichkeiten mit Analogstick bzw. Aktionsbuttons bestens.
Während die Heimkonsolen eine offene Welt besitzen, ist dem Marvel-Spass für unterwegs dieser Luxus nicht gegönnt. Hier taumelt ihr in der Haut eines Paars von Marvelheroen von einer Location zur nächsten.
Derweil die kurze Ladezeit im Hintergrund läuft, könnt ihr euch als Spieler die Liste der Herausforderungen anschauen, die ihr wohl oder übel alle bestehen müsst. Wenn ihr es noch nicht wisst, diese schalten einzelne wichtige Legosteine frei, die wiederum gebraucht werden, um spätere Abschnitte freizuschalten. Doch in einer einmaligen Session schafft ihr diese Aufgaben nicht auf einmal, wodurch ihr mit anderen Protagonisten bereits durchlaufene Gebiete nochmal bewältigen solltet. Hier greift das typische Lego-Gameplay ein. Bedeutet im Klartext: Mit der richtigen Person am richtigen Ort zu sein, ist der Schlüssel. Über einen internen Shop gebt ihr erspielte Lego-Währung aus und erhöht so die Anzahl spielbarer Helden.
Insgesamt ist Lego Marvel Super Heroes auf der Vita ein gutes Spiel, welches dem System aber nicht gerecht wird.