Criminal Girls Invite Only im Test

PSVita

Auch euch hat man im Kindergarten bestimmt gefragt, welchen Beruf ihr später ausüben möchtet. Einige haben sicher Antworten wie Tierarzthelferin oder Gesetzeshüter gegeben. Ich für meinen Teil wollte schon damals ein Superheld werden. Den bösen Menschen das Handwerk legen und den Schwachen helfen. Na ja, was soll ich sagen, bis zum Polizisten hat es leider nicht gereicht, nicht mal in Criminal Girls, selbst da bin ich nur Häftlingswärter.

Criminal_Girls_Invite_Only_7Ja, ihr habt richtig gehört. Ihr sitzt gemeinsam mit den ganzen harten Jungs und Mädchen im Höllengefängnis. Eure erste Aufgabe besteht darin, auf eine Hand voll Anime-Mädels aufzupassen. Doch leider haben sich einige Insassen aus dem Staub gemacht und so bleibt nichts anderes übrig, als diese wieder einzufangen. Dabei sollen die Criminal Girls aus eurem Zellenblock behilflich sein. Diese sind anfangs gar nicht davon angetan, für eine Hand voll Flüchtlinge in die böse Höllenwelt zu wandern und vielleicht ihre Haut zu riskieren.

Nachdem ihr aber einige Male die Stimme erhoben und am Ende ein Machtwort gesprochen habt, ist das Meckern vorbei und sie folgen euch wie kleine Lämmer. Doch das tun sie nur bis zum ersten rundenbasierten Kampf. Ab hier verweigern die Girls komplett die Kooperation, sodass ihr gezwungen seid, sie mit Peitschenhieben zu züchtigen. Was sich auf dem Papier recht hart anhört, erweist sich recht praktisch. Für kurze Momente verspürt man auch eine gewisse Befriedigung mittels Fingeraktionen eure Häftlinge auszukitzeln, ihnen Elektroschocks zu verpassen oder einen sündigen Liebessaft auf ihre kurvenreichen Körper zu verteilen.

Gewissermaßen als „Dankeschön“ stöhnen sie euch etwas was vor und sagen unanständige Sachen. Nebenbei erfreut sich der Anime-Otaku an den spärlich animierten hochauflösenden Bildchen, die bei der ganzen Züchtigung die leicht bekleideten Mädels in unverschämten Posen zeigen. Criminal Girls zögert nicht, euch die volle Breitseite der Sexualität vorzuspielen. Untermauert wird das von sündigen Unterhaltungen, denen ihr beiwohnen dürft und die euch ab und an mal zum Schmunzeln bringen. Während einen dieser Teil des Dungeoncrawlers durch seine skurrile Art neugierig macht, ist der spielerische Anteil ein Hin und Her der Gefühle. Denn im Herzen ist Criminal Girls ein rundenbasiertes Rollenspiel. Soll heißen ihr lauft durch endlose langweilige Gänge und stolpert alle paar Sekunden auf einen Zufallskampf. Diese sind zwar nicht so reichhaltig und nervig wie bei Final Fantasy VII, trotzdem platzt der Geduldsfaden, je länger man eine Session absolviert.

Untermauert wird dies noch durch das hanebüchene Missionsdesign. Mal gilt es minutenlang ein Monster zu verfolgen, wo ihr am Ende immer wieder gezwungen seid, langwierig Laufwege in Kauf zu nehmen. Das ist bei der Schalter- bzw. Itemsuche um die Storyline weiterzuführen nicht anders. Oft hat man einfach das Gefühl, dass die Entwickler bewusst versuchen, die Spielzeit zu strecken, indem sie euch denselben Weg zwei Mal laufen lassen. Das nervt! Hinzu kommt ,dass die Dungeons grafisch öde gestaltet wurden. Pro Etage wird jedes Mal dieselbe Texturpalette geboten. Soundtechnisch ist das Ganze auch noch unzureichend, wobei man sich nach gut sechs Stunden Spielzeit die Frage stellt, ob die Entwickler nur vier Lieder bei der Programmierung von Criminal Girls zur Verfügung hatten.

Criminal_Girls_Invite_Only_1Bei einem reinrassigen Dungeoncrawler möchte ich gerne, was das Kampfsystem angeht, die volle Kontrolle übernehmen. Sprich: Meinen Heiler genaustens sagen, wann er wo zu heilen hat, und wie die Schlagfolgen meiner Teammitglieder sind. Das bietet das PlayStation Vita-Spiel bedauerlicherweise nicht. Die rundenbasierten Kämpfe bauen auf einem Glücksystem auf, jede der vier weiblichen Knackis schlägt eine Angriffsvariante vor. Doch diese ist leider nicht situationsgebunden, sondern oft reine Glückssache.

So ist es keine Seltenheit, dass bei einem Bosskampf die Heiler ihre Arbeit nicht tun, weil sie diese nicht anbieten, obwohl euer Team schwer angeschlagen und ihr keine Potions mehr besitzt. Was passiert dann? Ein Game Over und ihr landet am letzten Speicherpunkt, die sowieso recht rar gesät sind. Auch die kraftvollen Bond-Attacken, wo ein bestimmtes Mädchenteam ein Spezialmanöver gemeinsam ausübt, werden euch meist an Situationen angeboten, wo ihr sie gar nicht braucht. Ich hatte schon ein paar Mal das Problem, dass mir alle vier Anime-Girls Aktionen anboten, mit denen ich kampftechnisch nichts anfangen konnte, aber zähneknirschend muss man trotzdem eine davon wählen. Um es kurz zu machen: Das Kampfsystem ist katastrophal und man möchte es eigentlich so haben, wie man es von anderen Genregrößen her gewohnt ist. Immerhin lassen sich im Kampfgetümmel die Kollegen auswechseln!

Was die Charakterentwicklung angeht, ist der Titel ein bisschen freizügiger als man anfangs glauben mag. Während die normalen Erfahrungspunkte euer Team stärker und zäher werden lassen, könnt ihr durch die vorhin erwähnte Züchtigung neue Attacken bzw. Skills freischalten. Hier erkennt ihr nach ein paar Stunden Spielzeit recht gut, welche Person für welchen Job am besten geeignet ist. Klappert ihr den Skilltree nacheinander ab, werdet ihr früher oder später auf den „Girls Wish“ treffen, wo jede einzelne Knasttussi euch privat um einen Gefallen bittet. Erfüllt ihr diese, lassen sich weitere Attributspunkte gewinnen. Leider verkommen diese individuellen Aufgaben zu Suchaktionen, bei denen ihr vorher bereiste Dungeons nochmals durchqueren müsst, um Süßigkeiten oder Kleidung zu finden. Das verkommt sehr schnell zu einer weiteren Art ,um die Spielzeit gekonnt zu strecken. Buh!




Dominic meint:

Dominic

Während das erotische Drumherum und das abgefahrene Setting noch in Ordnung, geht, zerstört das Kampfsystem Criminal Girls in seinen Grundfesten, welches ich somit keinen Freunden von Final Fantasy Tactics und Co. ans Herz legen kann. Schade drum ...

Positiv

  • Gut gezeichnete Anime-Girls
  • Japanische Sprachausgabe
  • Solide Charakterentwicklung

Negativ

  • Kampfsystem basiert zu sehr auf Glück
  • Zu wenig Speicherpunkte
  • Missionsdesign langweilig und zieht die Spielzeit in die Länge
Userwertung
5.83 10 Stimmen
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Forum
  • von aldi404:

    Falls noch jemand den 2. Teil sucht zu einem guten Preis. CRIMINAL GIRLS...

  • von aldi404:

    Gestern endlich platiniert die bösen Mädels, zum Ende hin zieht es sich etwas und nach dem Ende kommt noch ein geheimes Ende und dann ein noch geheimeres Ende, aber nur wenn man weiß wie... (ohne Guide kann man das eigentlich gar nicht selbst entdecken) Eine solide 7/10 von mir, freue mich schon...

  • von aldi404:

    Hab jetzt auch mal im Sale für'n 10er zugeschlagen und, Überraschung, hinter dem ganzen Auspeitschen und Elektroschocken steckt ein ganz spassiger Dungeon Crawler. Der Herr Deadshot hat's eigentlich schon perfekt zusammen gefasst, bisher hab ich auch noch keine störende Zensur entdecken...

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Criminal Girls Invite Only Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2015-02-06
Vermarkter Nippon Ichi
Wertung 5.3
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