Smash 'N' Survive im Test

Wenn es um Racer geht, die viel Action bieten, lautet die Genre-Referenz auf den Sony-Konsolen häufig Twisted Metal. Von dieser langjährigen Reihe erscheint dieser Tage der neueste Teil für die PS3. Mit Smash ‚N‘ Survive kommt im Prinzip Konkurrenz aus eigenem Hause. Denn der Publisher ist bei beiden Titeln derselbe: Sony.

Worum geht es? Du spielst einen jungen, aufstrebenden Fahrer, der unbedingt der heißesten Auto-Gang der Welt angehören will. Nach einigen Probeaufträgen schaffst du es und wirst ein festes Mitglied. Und das bedeutet für dich, weitere Aufträge zu erfüllen, wie beispielsweise deine Teamkollegen zu verteidigen, während sie eine Bombe legen. Beim Zocken fällt auf, wie unpersönlich die Geschichte präsentiert wird. Cut-Scenes oder andere Zwischensequenzen fehlen komplett. Stattdessen erhältst du vor jeder Mission einen simplen Text, in dem dein Job und die Belohnungen für das Erreichen bestimmter Ziele, wie zum Beispiel den Level innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu schaffen, dargelegt werden. Dadurch geht ein Gutteil an Atmosphäre abhanden.

Immerhin erwarten dich die unterschiedlichsten Aufträge: Mal musst du eine bestimmte Anzahl an Emblemen auf drei Flugzeugträgern einsammeln, während sich um dich herum ein heftiger Sturm entlädt. Oder es gilt, eine gegnerische Gang plattzumachen. Für jeden Sieg erhältst du eine gewisse Summe, die entsprechend höher ausfällt, solltest du die Voraussetzungen erfüllen, wie das Abschließen innerhalb einer vorgegebenen Zeit. Mit dem gewonnenen Geld kannst du dir nach und nach einen Fuhrpark aus insgesamt über 30 Vehikeln zusammenstellen. Deine Wagen kannst du außerdem auch noch unterschiedlich ausrüsten. Doch handelt es sich hierbei nur um optische Spielereien. Spürbare Auswirkungen auf das Gameplay hat es nicht. Schade, denn so verliert Smash ‚N‘ Survive einen weiteren Anreiz, sich ausführlich mit ihm zu beschäftigen.

Das Gute ist, dass das Spiel in einer Umgebung stattfindet, in der du viel zerstören kannst. Laternenpfähle, Holzhäuser und ähnliche Objekte harren dem Moment, wo du mit voll Karacho in sie hineinfährst. Dies unterstützt die Arcade-Atmosphäre. Doch andererseits gibt es auch solche Augenblicke, wo du dich über die Game-Physik wunderst. Das zeigt sich beispielsweise dann, wenn es um die gegnerischen, nicht sehr intelligent agierenden, Fahrzeuge geht. Zuweilen reicht schon ein leichtes Touchieren, um ihnen Lebensenergie zu rauben. Ein anderes Mal hilft selbst ein Frontalzusammenstoß nicht, um sie in Flammen aufgehen zu lassen.

Aber auch sonst überzeugt mich das Spiel wenig. Die Grafik erscheint wie eine Mischung aus PSOne und PS2, hochskaliert für die PS3. Leider wirkt dies absolut grauenvoll. Da wirken selbst Spiele-Compilations wie die Prince of Persia-Trilogy, die ja die PS2-Teile im Grunde genommen nur für die PS3 hochrechnet, wesentlich besser. In Sachen Musik erwarten dich rockigen Klänge. Doch schon bald verirrt sich deine Hand zur Fernbedienung, um den Sound auszuschalten. Denn die Untermalung wiederholt sich stark. Besonders im Hauptmenü erklingen alle zehn Sekunden dieselben Gitarrenriffs.

Noch ein Nachtrag: Fans von gepflegtem Online-Multiplayer werden bei Smash ‚N‘ Survive enttäuscht. Wenn man nämlich mit einem Kumpel zocken will, sollte dieser vor Ort sein. Denn der Mehrspieler-Modus benötigt einen zweiten Controller, damit die Rennen dann via Split-Screen ausgetragen werden können. Dies wirkt, besonders bei einem PSN-Titel, anachronistisch und fehl am Platze.