NHL 14 - Was ist neu? im Test

1. Tiefgreifender Be A Pro Modus
Okay, ich sollte fair bleiben. Diesmal heißt oben genanntes Feature »Live a Life«, verbirgt aber hinter dem neuen Namen ein alteingesessenes Konzept. Ihr startet als Neuling der bekannten Liga und mausert euch von Spiel zu Spiel zum Topstar hoch. Dabei steuert ihr in den Matches nur euren eigenen Charakter und müsst euch darüber hinaus auf die KI gesteuerten Mitspieler verlassen. Doch leider sind diese auf einem niedrigen Schwierigkeitsgrad alles andere als helle im Kopf, was Neueinsteigern sauer aufstoßen könnte. Hockey Fans, die die Karriere auf einer höheren Stufe angehen, werden zum Glück durch weniger dumme KI Kollegen genervt.

Neben den reinen Spielen gegen andere Teams müsst ihr auch in anderen Aspekten glänzen. Sei es jetzt in einem spontanen Interview mit der Presse oder im Umgang mit euren Mitspielern, dem Manager oder eurem Trainer. Alle eure Interaktionen wirken sich auf euer Umfeld aus, was frischen Wind ins Geschehen bringt und den Karriere Modus lebendiger wirken lässt. Hier wurde an der Grundidee des bekannten Be A Pro Modus gefeilt, was mir gut gefiel!

2. Noch bessere Physik
Schon der Vorgänger glänzte mit einer überragenden Physik Engine, die mehr Realismus und Spielgefühl in die Partien brachte. Die Eissportler bewegten sich geschmeidiger, der Puck flog realitätsgetreu und die Kollisionsabfrage war nahezu perfekt. Umso überraschter war ich, als ich merkte, das EA an diesem Element weiter schraubte und in NHL 14 noch einen draufsetzte.

Hierbei ist vor allem die Kollisionsabfrage in den Zusammenstößen der Spieler gemeint. Wollt ihr den Gegner anrempeln, müsst ihr nicht mehr einen Knopf drücken. Im neuesten Ableger müsst ihr einfach nur beschleunigen und schnurstracks auf euren Kontrahenden zuhalten. Sofort rammt euer Athlet sein Gegenüber in die Bande oder rempelt ihn aufs Eis. Und genau diese realistischen Rempeleien erzeugen ein famoses Spielgefühl. Dadurch fühlt sich NHl 14 frischer an, die Partien noch lebensechter und der Spielfluss auf der anderen Seite arcade-lastiger. Letzteres dürfte nicht alle Gemüter erfreuen, weshalb NHL Veteranen und Simulationsfanatiker erstmal probe spielen sollten. Ich fand die neue Kollisionsabfrage fantastisch!

3. Boxing with the Stars
Einhergehend mit der überarbeiteten Physik in den Zweikämpfen gibt es jetzt öfter Schlägereien, die alte Erinnerungen wecken. Als ich das erste Mal mit meinem Spieler die Handschuhe zu Boden fallen ließ und meinem Gegner eine Backpfeife gab, fühlte ich mich an die gute alte N64 Zeit erinnert. Kennt ihr noch Wayne Gretzky‘s 3D Hockey von Midway? Schon damals durfte man sich in schlichter Beat em Up Manier auf die Mütze geben. Jetzt, bei NHL 14 geht das auch, nur realistischer dank EA‘s hauseigener Enforcer Engine, die bereits in den Fight Night Spielen zum Einsatz kam. Das Prinzip gleicht EA‘s Boxgames. Ihr könnt schlagen, ausweichen, kontern und euren Gegner ander Gurgel packen. Im besten Fall schlagt ihr ihn K.O. und versenkt um Anschluss den Puck im Netz. Gelingt euch das, ist die Freude und Genugtuung umso größer.

Dieses neue Feature macht einen Heidenspaß, da es vor allem mitten in einem Spielzug passieren kann und so den Spielfluss nicht negativ zerreist. Aber auch hier sei gesagt: NHL Puristen, die eine reine Simulation spielen wollen, könnten von diesem Fight Night Touch gestört werden, da die Kämpfe einen weiteren arcadigen Schwung ins Spiel bringen. Ich genoß die Auseinandersetzungen jedes Mal aufs Neue, was an der Darstellung und vor allem an der Umsetzung lag. Allerdings bin ich ebenfalls großer Fan der Fight Night Box Spiele ...

4. Retro Gameplay im neuen Look
1993 erschien NHL 94 für alle damals gängigen Konsolen wie etwa das SNES und war der erste EA Hockey Titel, der für PC veröffentlicht wurde. Bis heute gilt der Ableger als einer der besten Sportspiele, was an der eingängigen Steuerung, dem flotten Gameplay und der für damalige Verhältnisse guten Grafik liegt. Und genau dieses Spielerlebnis präsentiert EA im neuen NHL 94 Anniversary Modus. Alles, was an NHL 94 so genial war, wurde glücklicherweise beibehalten. Heißt also, dass euch hier old-school Gameplay erwartet. Die einfache Steuerung und der rasante Spielablauf sorgen dafür, dass sich Fans, die das Original daddelten, sofort heimisch fühlen. Einzig die Optik wurde auf die heutigen Standards gehebt, was bekanntlich nichts Schlechtes ist. Das i-Tüpfelchen wäre für mich gewesen, wenn man in Echtzeit zwischen moderner HD Pracht und dem Old-School Look von 1993 umschalten könnte. Der XBLA Titel R-Type Dimensions hats vorgemacht und den NHL 14 Anniversary Modus hätte so ein Detail noch besser gemacht.

Nichtsdestotrotz sorgen oben genannten Neuerungen für frischen Wind im Genre und machen aus NHL 14 erneut ein gutes Hockey Spiel. Ob es jetzt besser als der letzte Ableger ist und sich deshalb eine Anschaffung lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte mit den neuen Features einen Heidenspaß, was zum großen Teil daran lag, dass sich das Game arcadelastiger anfühlte.