Port Royale 3 im Test

PlayStation3Xbox 360

Die Karibik im 17. Jahrhundert: Segelschiffe kreuzen zwischen den unterschiedlichen Kolonien. Waren werden gehandelt, Städte ausgebaut und so manches Scharmützel stellvertretend für ein Großreich ausgefochten. Gleichzeitig sind auch Freibeuter unterwegs, entweder mit einem Kaperbrief oder auf ihre eigene Faust agierend. Eine herrliche Zeit, die in Port Royale 3 adaptiert wird.

Port_Royale_3_11Es gibt immer noch Spielereihen, die den Sprung vom PC auf die Konsole erst jetzt wagen. Port Royale ist so eine Serie. Die bisherigen Teile sind allesamt auf dem Computer herausgekommen und erst jetzt, mit Nummer 3, erscheint eine Adaption für die Konsole, mit etwas zeitlicher Verzögerung nach der PC-Variante. Und um eines gleich klarzustellen: Es handelt sich hierbei um keine 1:1-Anpassung. Doch dazu später mehr.

Port Royale war der Name einer englischen Kolonie gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Die Briten eroberten diese von den Spaniern und machten daraus einen Hafen für die Freibeuter, um indirekt ihren Feinden zu schaden. Doch nach einem Erdbeben 1692 erlangte die Anlegestelle nie wieder die Bedeutung, die er in den Jahren zuvor hatte.

Die Serie Port Royale existiert seit dem Jahr 2002. Die ersten Teile wurden von dem Hersteller Ascaron herausgebracht, ehe dieser pleite ging. Neuer Eigentümer der Reihe wurde Kalypso Media, die jetzt den dritten Teil herausbringen.

Port_Royale_3_12Zu Beginn verfügst du über die Möglichkeit, dich zwischen zwei verschiedenen Karrieren zu entscheiden, die den Spielverlauf nicht unwesentlich beeinflussen. Einerseits kannst du als Abenteurer aktiv sein. Dann ist Port Royale 3 wesentlich actionreicher. Andererseits kannst du dein Glück auch als Händler versuchen. Dort dreht sich deine Welt hauptsächlich darum, reicher zu werden. Im Folgenden werden beide Spielweisen näher vorgestellt.

Als Abenteurer befehligst du zunächst ein Schiff und musst eine schöne Gouverneurstochter retten, die entführt wurde. Der Weg dorthin ist allerdings alles andere als einfach, da du dich verschiedenen Freibeutern oder verfeindeten Konvois stellen musst. Doch je stärker deine Schiffskolonne ist, desto höher sind die Chancen, dass du siegreich bist. Natürlich kannst du dich entscheiden, entweder den Computer kämpfen zu lassen, oder selbst einzugreifen. Letzteres ist zu empfehlen, da die KI dazu neigt, einen Kampf unnötig in die Länge zu ziehen.

Auch kannst du als Abenteurer andere Städte angreifen. Hierzu ist es jedoch notwendig, dass du über eine genügend große Mannschaft verfügst. Denn wenn die Verteidiger in der Überzahl sind, stehst du am Ende mit leeren Händen da. Kein Schiff, keine Leute, du fängst praktisch erneut bei null an. Gleichzeitig darf deine Crew nicht zu groß sein. Denn eine Schiffsbesatzung kostet Geld. Und das musst du erst mal verdienen. Entweder durch den Überfall auf Konvois oder durch regulären Handel.

Port_Royale_3_8Auch als Händler fängst du klein an. Hier ist es allerdings dein Ziel, auf friedlichem Wege eine regionale Macht zu werden. Und dazu kaufst und verkaufst du Waren, während du gleichzeitig deine Häfen ausbaust. Mehr Häuser, Lagerhallen, Herz was begehrst du mehr?

Allen Spielweisen ist gleich, dass du zuerst ein Tutorial durchläufst, ehe man dich auf die weite Welt loslässt. Jedoch handelt es sich hier mehr um Videosequenzen, die dir vorführen, was zu machen ist. Das ist zumindest etwas gewöhnungsbedürftig, der Lerneffekt ist allerdings auch derselbe, als wenn man an der Hand genommen wird, um alles näher kennenzulernen.

Herzstück von Port Royale 3 ist das Handelssystem, welches auf Angebot und Nachfrage basiert. Die Kolonien haben unterschiedliche Bedürfnisse, die du stillen kannst. Doch musst du beim Kauf aufpassen. Solltest von einer Ware zu viel aufkaufen, musst du mehr bezahlen und ziehst dadurch gleichzeitig auch die Stimmung innerhalb der Stadt nach unten. Umgekehrt gilt es ebenso zu beachten, dass es nichts bringt, wenn du von einem Artikel massig auf einen Schlag verkaufst. Denn dadurch geht der Preis, denn du dafür erhältst, nach unten. Es ist also nicht so einfach, auf die Schnelle Cash zu verdienen. Gottseidank, denn so macht es Spaß, verschiedene Handelsrouten auszuprobieren, um das Vermögen zu mehren.

Port_Royale_3_9Eben wurde die Stimmung erwähnt. Die ist nicht unerheblich. Je besser dein Status innerhalb einer Kolonie ist, desto eher kannst du Gebäude bauen. Ebenso wirkt sich dies auch auf das Land auf, zu dem die Stadt gehört. Erfüllst du für den Gouverneur bestimmte Aufgaben, wie beispielsweise eine vorgegebene Menge an einer Ware zu beschaffen, wird dein Ansehen größer. Dabei gilt es den Beziehungsstatus zwischen den verschiedenen Staaten zu beachten. Viele Kolonien wechseln im Laufe des Spiels mehrere Male den Besitzer, was sich ebenfalls auf den Einfluss auswirkt, den die Staaten auf bestimmte Gebiete haben.

Du siehst, Port Royale 3 ist kein einfaches Spiel. Bis man sich einspielt, dürfte einiges an Zeit vergehen. Doch ist dies passiert, wirst du lange Spaß haben. 15 Stunden im Schnitt dauert eine Kampagne. Und langweilig wird dir dabei selten.

Port_Royale_3_7Allerdings wirklich nur dir. Denn im Gegensatz zur PC-Version besitzt die Konsolenfassung keinen Multiplayer-Modus. Aus welchem Grund auch immer die Entwickler sich dafür entschieden, diesen einzusparen, es ist im Prinzip eine Schweinerei. Xbox 360-Besitzer sind ebenfalls bei einem solchem Titel daran interessiert, sich mit anderen zu messen! Die Graphik präsentiert sich eher mittelprächtig. Wenn beispielsweise einer deiner Berater zu dir spricht, kriegt man zuerst einen kleinen Schrecken. Die Darstellung jener wirkt detailarm und so überhaupt nicht nach jetzigem Standard. Ebenso enttäuscht auch die Erzählung der Geschichte, die nur in Standbildern geschieht. Insgesamt wirkt die Darstellung leicht veraltet, so als ob die Entwickler die letzten Generationen verschliefen. Immerhin: Die Übersicht wirst du im Game selber nicht verlieren.

Während die Darstellung eher pfui ist, ist der Sound hui. Die Sprecher machen einen guten Job und die musikalische Untermalung geht einem ins Mark und Bein über. Selbst wenn man die Konsole ausschaltet, wird man manche Melodie nicht so schnell vergessen.

 


Götz meint:

Götz

Mit Port Royale 3 erscheint der neuste einer bislang PC-Exklusiven Serie auch auf den Konsolen. Allerdings nicht 1:1, denn auf Letzteren wurde der Multiplayermodus gestrichen. Die beiden unterschiedlichen Spielweisen sorgen für langfristigen Spielspaß und das Wirtschaftssystem ist gelungen. Es handelt sich hierbei um kein einfaches Game, doch sorgt dies für Langzeitmotivation. Graphisch ist der Titel eher mittelprächtig, wohingegen die Musik überzeugt.

Positiv

  • Gelungenes Handelssystem
  • Langanhaltender Spielspaß

Negativ

  • Multiplayer Modus fehlt
  • Graphik eher mittelmäßig
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8 1 Stimmen
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  • von Civilisation:

    Port Royale 3 Die Karibik im 17. Jahrhundert: Segelschiffe kreuzen zwischen den unterschiedlichen Kolonien. Waren werden gehandelt, Städte ausgebaut und so manches Scharmützel stellvertretend für ein Großreich ausgefochten. Gleichzeitig sind auch Freibeuter unterwegs, entweder...

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Port Royale 3 Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2012-08-31
Vermarkter Kalypso Media
Wertung 8
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