Xcom: Enemy Unknown im Test

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Wenn man, wie der Redakteur, schon einige Jahre auf dem Buckel hat, neigt man dazu in Erinnerungen zu versinken. Es fallen auf einem auf einmal Spiele ein, die man damals, vor langer, langer Zeit, spielte. Wie hieß noch dieser Titel, indem man gegen Außerirdische antrat? X-Com? Geiler Zock, nur was wurde aus der Reihe? Und dann, nach etwas Recherche, muss man feststellen, dass die Serie inzwischen nicht mehr existiert. Und da man selber damals noch nicht vermögend und intelligent genug war, um die Urversion zu behalten, ist man dementsprechend geknickt. Bis man auf einmal erfährt, dass Firaxis Games eine Neuauflage entwickelt.

Xcom_Enemy_Unknown_11Es ist ein Wiedersehen zweier alter Bekannter, wenn auch eher indirekt. Denn Firaxis Games gehört zu Sid Meier, der ebenfalls Microprose gründete. Jene Firma, die damals die ersten X-Com-Spiele programmierten. Doch der gute, alte Sid war bei der Neuauflage nicht in die tagtägliche Entwicklung involviert. Es ist überhaupt das allererste Spiel seines Studios, was nicht seinen Namen im Titel trägt. Es wird in Interviews betont, dass viel mehr Jake Solomon für dieses Game verantwortlich ist.


Das bedeutet in diesem Fall nichts Schlechtes. Tatsächlich entpuppt sich Xcom: Enemy Unknown, wie es neu heißt, schon schnell als ein anspruchsvolles Strategiespiel, welches sich vor seinem Vorgänger nicht zu verstecken braucht. Doch dazu später mehr.

Xcom handelt davon, dass die Erde von Außerirdischen angegriffen wird. Jene entführen Menschen, mit unbekanntem Zweck. Du selbst bist der Kommandant einer streng geheimen Elite-Einheit, deren Ziel es ist, die Aliens zurückzuschlagen. Nur wird dies keine leichte Aufgabe sein.

Xcom_Enemy_Unknown_16Das zeigt schon folgendes Szenario. Wir befinden uns etwas weiter im Spiel. Die Einheit besteht aus sechs Soldaten, vier davon sind frische Rekruten, noch ohne Kampferfahrung. Begleitet werden sie von einem Corporal und einem Major. Während eines Feuergefechts mit Aliens erwischt es letzteren. Knapp neben ihm befindet sich einer der neuen Nachwuchssoldaten, der auf Grund des Ablebens des Vorgesetzten plötzlich eine Panikattacke kriegt und wild in der Gegend herumballert, dabei aber auch seine Deckung vernachlässigt. Mit der Konsequenz, dass er daraufhin von den Außerirdischen ebenfalls umgebracht wird. Derweil sind zwei der anderen stark angeschlagen, weil sie vergiftet sind. Einer steht kurz vorm Kollaps und die Person mit dem Medikit kam eben ums Leben. Es sieht schlecht aus, und das passiert in Xcom wiederholt. Es wird dir nicht möglich sein, eine Mission abzuschließen, ohne dass nicht wenigstens einer deiner Leute verletzt ist und für die nächsten Aufträge ausfällt.

Das Spiel hat einen Schwierigkeitsgrad, der selbst auf Normal schnell anzieht. Ständig mangelt es an irgendetwas. Sei es Geld, Ressourcen oder Ingenieure, nie ist man in der Lage alles stramm durchzuziehen. Und um ehrlich zu sein, will man es auch nicht anders. Denn gerade diese Herausforderung, trotz des Schwierigkeitsgrades durchzukommen, macht einen Anreiz des Games aus. Denn es mag zwar heraus- aber nicht überfordernd sein. Selbst jemand, der mit dem originalen X-com nie was am Hut hatte, wird fähig sein, sich zu behaupten. Und das ist das Schöne an Enemy Unknown!

Xcom_Enemy_Unknown_19Es hält die perfekte Balance zwischen einer Atmosphäre der ständigen Gefahr und dem normalen Alltag. Als Spieler steht man andauernd unter Strom und kann es im Prinzip kaum abwarten, bis die nächste Bedrohung heraufkommt. Bis dahin vertreibt man sich die Zeit mit dem Mikromanagement seiner Basis. Man baut sie aus, erforscht neue Technologien, die das Überleben der eigenen Leute begünstigt, lässt sich diese anfertigen oder lässt seine Leute einen Lehrgang absolvieren, der neue Boni freischaltet, wie beispielsweise schneller an Erfahrung zu gewinnen.

Dabei ist es auch wichtig, wo man seine Basis hinbaut. Denn jedes Land der Erde biete verschiedene Begünstigungen, wie zum Beispiel eine schnellere Forschung oder Rekrutierung. Wo man sich am Ende hinbegibt hängt ganz von den eigenen Vorlieben ab.

Xcom_Enemy_Unknown_20Gleichzeitig muss man auch ein Auge auf andere Länder haben. Je mehr die Außerirdischen attackieren, desto höher steigt die Panik. Erreicht sie in einigen Staaten den roten Bereich, können sie das Xcom-Projekt verlassen. Geschieht dies bei acht Nationen ist das Spiel vorbei.

Doch das Herz des Games schlägt eindeutig in den Action-Sequenzen. Alles andere ist nettes Beiwerk, das zwar auch wichtig ist, aber eben nicht so sehr, wie die jeweiligen Herausforderungen. Mal müssen deine Soldaten eine Alien-Entführung stoppen, einen VIP befreien oder ein abgestürztes Raumschiff untersuchen. Dabei sollte man seine Schritte weit im Voraus zu planen. Ständig bist du am Überlegen, wie man seine Einheiten positionieren soll, damit, wenn die Außerirdischen an der Reihe sind, ihnen keine unliebsamen Überraschungen drohen. Dabei ist die Zusammensetzung der Truppe essentiell. Scharfschützen sind aus der Entfernung tödlich, können jedoch, wenn sie einmal bewegt wurden, nicht feuern. Das können beispielsweise die Sturm-Truppen, doch müssen sie nahe an den Feind ran, um überhaupt zu treffen. Jeder Typus hat so seine Vor- und Nachteile.

Allerdings zeigt hier das Spiel seine unschöne Seite. Wiederholt kam es vor, dass die Aliens und du durch die Wände einen Feind treffen können. Um es zu verdeutlichen: Einer deiner Leute kann irgendwie erkennen, dass ein Sektoid, einer der Gegner mit denen du es zu tun hast, hinter einer Wand stehen. Die Trefferchance wird auf 80% geschätzt. Und als du feuerst, triffst du ihn, durch die im Grunde undurchlässige Mauer hindurch. Kein Einzelfall sondern Alltag im Spiel. Und dies kratzt an der eigentlichen Perfektion des Games doch sehr.

Xcom_Enemy_Unknown_40Dafür ist die Grafik grundsolide. Die Charaktermodelle wurden mit Liebe zum Detail entworfen und die Zwischensequenzen halten sich an den Entscheidungen, die ihr getroffen habt. Besonders schön wirken die vielfältigen Alien-Arten, die super aussehen.  Egal ob Sektioid, Dünner Mann oder Mutons, sie alle wirken unverwechselbar.

Was auch über die Musik und die deutsche Synchro gesagt werden kann. Letztere wurde sehr gut. Die Sprecher machen einen hervorragenden Job. Besonders schön ist es, wenn man seine Basis durchwandert und die Kommentare der einzelnen Projektleiter hört.




Götz meint:

Götz

Xcom: Enemy Unknown ist ein gelungenes Strategiespiel, welches sich vor seinem Vorgänger nicht zu verstecken braucht. Das Game hat zwar einen Schwierigkeitsgrad der schnell anzieht, doch ist das Schöne an dem Titel. Er ist herausfordernd, aber nicht überfordernd. Es gibt viel zu machen und zu tun, doch das Herz schlägt eindeutig in den Action-Sequenzen. Wenn da nur nicht dieser Fehler im Spiel wäre, dass die Figuren durch die Wände schießen können.

Positiv

  • Herausfordernd...
  • Gelungene deutsche Synchro

Negativ

  • ...manchmal zu sehr
  • Schüsse können durch die Wand gehen
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Forum
  • von Master DK:

    Was ich schade finde ist, das die Android Fassung nicht auf dem Shield nicht läuft.

  • von aldi404:

    Der Assault hat einen Skill, mit dem er nach dem Sprint noch schießen kann, in Kombination mit ner Shotgun ist das super. Gesendet von meinem SM-T580 mit Tapatalk...

  • von Azazel:

    Satelliten musst du unbedingt so früh wie möglich und immer bauen. Ansonsten verabschieden sich die ungesicherten Länder nach und nach aus der Allianz und es heißt „Game over“.

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Xcom: Enemy Unknown Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2012-10-12
Vermarkter 2K Games
Wertung 8.8
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neXGam YouTube Channel
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