Mirror's Edge Catalyst im Test

PlayStation 4Xbox One

Mirror‘s Edge aus dem Jahr 2008 ist das Paradebeispiel für ein Videospiel, welches von der Presse hoch gelobt wurde, kommerziell aber floppte. Wieso das Spiel der Battlefield-Macher sich am Ende schlecht verkaufte, kann man nur spekulieren. Vielleicht war es der minimalistische Look oder das neuartige Freerunner-Szenario. Zuguterletzt konnte Mirror‘s Edge verkaufstechnisch nicht die Erwartungen von Entwickler Dice und Publisher Electronic Arts erfüllen. Fans hofften trotzdem auf eine Fortsetzung. Trotz einiger Stolpersteine und eine Menge Glaube der Schöpfer bringt man uns acht Jahre später jetzt den endlich den ersehnten Nachfolger.

Mirrors_Edge_Catalyst5Wieder verkörpert der Spieler die Person „Faith“ aus dem Erstling die für ein Verbrechen im Gefängnis saß. Wieso und warum könnt ihr im kostenpflichtigen Comic Exordination nachlesen. Kaum aus dem Knast trifft sie ihren Ziehvater Noah und möchte ihre Arbeit als Runnerin abermals aufnehmen. Diese Umstände bringen sie in die Reichweite der Sicherheitsfirma KrugerSec, die auf nicht ganz legale weise Menschen mittels Microchips überwacht. Zudem erfährt sie, dass ihre eigentlich Tod geglaubte Schwester für den Konzern arbeitet. Die Storyline flimmert für ungefähr neun Stunden über den heimischen Bildschirm, bis das Ende einen „zweiten Teil“ anpreist. Danach steht euch die Welt von „Glass“ weiter offen, da der Reboot anders als sein Vorgängers nun ein Open-World Terrain bietet. Auf der einen Seite ist die offene Umgebung auf den Dächern der modernen Stadt ein gelungener Spielplatz um sich bewegungstechnisch richtig auszutoben. Auf der anderen Seite wirkt diese Möglichkeit ein bisschen deplatziert, da der erste Teil durch seine Gradlinigkeit den Spielfluss besser unterstützte, was der Allgemeinpräsentation zugutekam.

Eine weitere Neuerung ist ein Skill Tree, der sehr unpassend wirkt. Sobald ihr aus dem Gefängnis kommt, ist dieser schon zur Hälfte freigespielt. Die restlichen Skills müsst ihr durch Erfahrungspunkte freischalten und dazu bewältigt ihr Nebenaufgaben. Recht kurios ist hierbei die Tatsache, dass viele Kunden teils in Smoking oder Abendkleider auf den Dächern rumstehen und euch Jobs anbieten. Kurieraufträge stehen dann im Mittelpunkt. On Top gibt es aber auch viele Collectables wie Steuerchips bzw. Audiologs zu sammeln. Doch die Nebentätigkeiten wirken aufgesetzt, denn diese müsst ihr machen, um die wichtigen XPs einzusammeln. Wirklich Sinn machen am Ende nur die Community-Runs, die überall von anderen Spielern in Glass erstellt wurden. Auch ihr könnt mit ein paar Klicks selbst eine Herausforderung für „Runner“ in der ganzen Welt erstellen. Hierbei ist natürlich der schnellste Läufer der Sieger. Das Rankingsystem motiviert weiter, sogar nach dem Durchspielen der Kampagne.
Mirrors_Edge_Catalyst1Was das Parkour-Gefühl angeht, spiel sich Mirror‘s Edge: Catalyst einen ticken intuitiver als der Vorgänger. Die Steuerung wurde vereinfacht und Faith hat sogar einen Enterhacken um höhere Plattformen zu erreichen. Doch dieser spielt im eigentlichen Gameplay kaum eine Rolle. Um sich schnell zurechtzufinden, ist wieder die Runner‘s Vision mit an Bord die euch Objekte markiert, wo ihr als Nächstes hin müsst. Bedauerlicherweise zeigt sie nicht immer den raschesten Weg zum Ziel. Eine Kartenfunktion ist zum Glück jederzeit abrufbar, auf der ihr selbst Bestimmungsorte angeben könnt, um sicher von Punkt A nach B zu kommen. Trotz allem Komfort gibt es viele Trial-and-Error-Passagen, bei denen ihr in die klaffende Tiefe fallen werdet. Was dann richtig nervt, ist die kurze Ladezeit, bis ihr es aufs Neue loslegen dürft. Um sich vor den Sicherheitsbeamten von KrugerSec zu schützen, habt ihr Savehouses, die ihr später zur Schnellreise nutzen könnt, wenn ihr die Gridnodes in dessen Umgebung deaktiviert habt. Das sind große Rechenzentren, in denen ihr ohne Runner‘s Vision versuchen müsst, die höchste Ebene zu erreichen, um diese zu deaktivieren.

Optisch ist die Neuausrichtung von Mirror‘s Edge genauso eine Schönheit wie sein Vorgänger. Frostbite-typisch läuft das hochskalierte Bild der Playstation 4-Version in 900p, während die Xbox One nur 720p schafft. Vom Soundtrack bin ich dagegen sehr enttäuscht, da dieser nicht so ikonisch wirkt, wie es beim ersten Teil der Fall war. Ganz besonders fehlt das Markante ‚‚Still Alive‘‘ von Lisa Miskovsky.

 

 

Dominic meint:

Dominic

Ich bin zwar immer noch sehr von der Spielmechanik angetan, aber wirklich weggehauen hat mich Mirrors Edge Catalyst nicht. Dafür wirkt das Setting und der Grafikstyle zu bekannt und die Features wie zum Beispiel die offene Welt und der Skilltree zu aufgesetzt. Doch dank Community Runs bleibt das Videospiel nach dem Beenden der Kampagne noch in der Konsole stecken, um sich mit anderen Spielern zu messen.

Positiv

  • Tolle Optik
  • Gutes Spielgefühl und bessere Steuerung
  • Community-Runs

Negativ

  • Talentbau und Open World wirkt aufgesetzt
  • Trial- and Error Passagen
  • Kämpfe wirken unausgegoren
Userwertung
8.15 2 Stimmen
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Forum
  • von Darkshine:

    Im PS Store grad für 3,99€ zu bekommen.

  • von bbstevieb:

    Naja es hat schon einige Macken die es davon abhalten ein richtig "grosses" Spiel geworden zu sein. Da sind so einige Dinge in Sachen Writing/Storytelling die mich gestört haben. "Ja willkommen zurück aus dem Knast, dann mach mal gleich die nächste Mission die dich gleich wieder...

  • von fflicki:

    Ich hatte mir das Spiel als es in einem Playstation Sale dabei war noch einmal gekauft um es mit meiner One Version Vergleichen zu können und war dort gleich wieder so Begeistert von dem Spiel das ich es an einem Riss noch mal durchgespielt hatte. Bei dem Durchgang hatte ich sogar kein Problem mit...

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Mirror's Edge Catalyst Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 900p/720p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2016-06-09
Vermarkter Electronic Arts
Wertung 8
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