Man spielt in „The Fall“ die KI A.R.I.D.. Sie erwacht sozusagen zum Leben, als die Person, bei der sie ist, durch einen Weltraumvorfall anscheinend bewusstlos wird. Noch im titelgebenden Fall übernimmt sie die Kontrolle über den Raumanzug, in dem die Person steckt, und schafft es, ihn halbwegs sicher auf den Planeten herunterzubringen.
Doch die Welt, auf der sie sich jetzt befinden, ist merkwürdig. Überall legen desolate Roboter herum oder Roboterteile. Und die Bewohner, fast alle mechanisiert, haben gegenüber dem Neuankömmling nicht das unbedingte Bedürfnis zu helfen. Und dabei muss A.R.I.D. Gewissheit über ihren Piloten kriegen, ob er noch lebt oder nicht. Schließlich hängt ihre gesamte Existenz davon ab!
Immer wieder bringt sie sich und ihren Piloten in Gefahr, sogar in tödliche! Sie setzt sich freiwillig einem Stromstoß aus, um in ihrem Betriebssystem die Tarnfunktion freischalten zu können. Und solche Situationen passieren wiederholt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie A.R.I.D. diese Taten gegenüber sich selbst rechtfertigt, ja sogar Teile ihrer Logbücher löscht und manipuliert, um das zu ermöglichen! Und schon bald fragt man sich, ob sie das alles wirklich noch tut, um den Menschen in ihr selbst zu schützen, oder weil sie andere Ziele hat?
Gleichzeitig ist ebenso die Umgebung interessant, in der sie sich bewegt. Es wirkt fast so wie eine Art Schrottplanet. Und der Eindruck wird später noch verstärkt, wenn man im Game weiterkommt. Es gibt dann noch eine Erklärung dafür, aber die erste Impression ist unheimlich!
Das Spiel hat viel vom Adventure-Genre. Man läuft umher, redet mit Figuren und sammelt Gegenstände auf, die man miteinander kombinieren muss. Man braucht eine Handfeuerwaffe, die ein Kleintier aufgesammelt hat? Einfach eine Pfanne nehmen, etwas Blut drauftun und abwarten. Solche Rätsel sind allgegenwärtig in diesem grandiosen Game.
Allerdings sind sie nicht immer auch logisch, wie man anmerken muss. Es gibt später eine Stelle zum Beispiel, an der etwas in Bewegung gesetzt werden soll. Der simpelste Weg wäre, wenn das A.R.I.D. selber machen würde. Doch dem ist nicht der Fall. Stattdessen muss man das auf eine äußerst umständliche Art erreichen, die extrem unlogisch ist!
Man merkt dem Spiel an, dass die Stärken eindeutig im narrativen Bereich liegen. Wenn die Story weitergetrieben wird, dann ist es am besten. Wenn man allerdings Puzzles lösen muss, Platforming macht oder sich mit anderen Robotern Schusswechsel liefert, dann ist das zwar nett und auch etwas abwechslungsreich, aber es kann nicht wirklich überzeugen. Es fehlt einfach das gewisse Etwas, mit dem diese Elemente richtig funktionieren können. So wirken sie wie pure Gameplay-Elemente ohne Wert, nur dazu bestimmt, dem Leser Abwechslung abseits der Geschichte zu bieten.