PlayStation 4 Hands on Event in München im Test

PlayStation 4

Nach Anbruch der Dunkelheit schlich ich den verlassenen Weg entlang, der durch die von Baustellen verklüftete Landschaft führte. Langsam, aber zielstrebig näherte ich mich meinem Ziel: Der 4 the Players Lounge, die mitten im Nirgendwo auf dem Münchner Messegelände versteckt lag. Doch was verborgen ist, wird nach einiger Zeit gefunden werden, selbst wenn dazu ein aufklärender Anruf nötig war. Und da war ich nun, in den Hallen zum Antesten der kommenden Sony Konsole, der PlayStation 4.

PlayStation-4-Hands-On-Event-in-Muenchen-03Die Location war zwar eher spärlich gefüllt, was sicherlich nicht an mangelndem Interesse lag, sondern zur späten Stunde, an der ich zugegen war. Es war es auch der letzte Slot für diesen laufenden Tag und es war nicht der erste Tag, an dem die Spielkonsole den Leuten präsentiert wurde, wie man mir versicherte. Umso besser für mich, weil ich alle Zeit der Welt hatte, zumindest knappe zwei Stunden, um ein paar der Launchtitel genauer unter die Lupe zu nehmen. Um einen sanften Einstieg zu gewährleisten, gönnte ich mir Knack als erstes Spiel. Der von Mark Cerny selbst produzierte Titel ist ein klassisches Action-Adventure. Während man in der Stadt über Barrikaden hüpft und orkähnliche Wesen verkloppt, versucht man Kristalle zu zerstören, um deren Kräfte in sich aufzunehmen. Hin und wieder finden sich Container, in denen zusätzliche Steinchen sind, die unseren Helden stärken und sogar vergrößern. In einer Eiswelt kann man sich durch das Zertrümmern von Stalagmiten aus Eis eine kräftige Panzerung aus dem gefrorenen Nass aufbauen, um sich besser vor gegnerischen Angriffen schützen zu können.

PlayStation-4-Hands-On-Event-in-Muenchen-01Dagegen findet man in den Innenlevels ein anderes Bild vor. Auf Tastendruck lässt man den Protagonisten schrumpfen, um sich im nahezu durchsichtigen Zustand durch Laserstrahlen zu bewegen und die Fallen für seine Mitstreiter abzuschalten, um weiterzukommen. Ebenso kann man aufgrund der kleineren Körpergröße Luftschächte hindurch krabbeln, um geheime Gänge zu finden. Durch diese Variation bleibt das Gameplay halbwegs abwechslungsreich, allerdings merkt man, dass Knack für die jüngere Generation gedacht ist, da der Schwierigkeitsgrad allgemein eher niedrig gehalten wurde. Dennoch sicher einer der interessanteren Titel zum Start.

Zweites Spiel, dass ich ausprobiert hatte, war natürlich Killzone Shadowfall. Bereits zu Beginn der Demo beeindruckt es mich mit einer weitläufigen Umgebung und toller Weitsicht. In einem Hubschrauber fliegen wir über die beeindruckende Kulisse einer futuristischen Stadt, so dass es mir schwer fällt, den Instruktionen des Vorgesetzten zu folgen, der im Spiel vor mir sitzt und die Lage erklärt. Nachdem ich mit zwei Soldaten abgeseilt wurde, geht's auch schon ans Eingemachte. Die Helghast, die das Anwesen besetzt halten, versuchen mein Eindringen zu stoppen, indem sie sich hinter allem verstecken, was Schutz bietet. Die Shootouts laufen allerdings nach einem bewährten Muster ab: Nutzt ein großes Möbelstück als Deckung, wartet, bis der Gegner den Kopf hebt, und macht kurzen Prozess mit ihm. Ähnlich ernüchternd ist die Reaktion meiner Kollegen, die zwar im Kampf anwesend sind, aber im Grunde nicht aktiv eingreifen. Ob sie das Feuer tatsächlich erwidert haben, kann ich genauso wenig sagen.

PlayStation-4-Hands-On-Event-in-Muenchen-05Ist die erste Meute erledigt, geht es darum, das Gemäuer zu erkunden. Über Funk wird durchgegeben, dass mehrere Geiseln hier versteckt gehalten und gerettet werden wollen. Diese wurden unter anderem im Erdgeschoss eingepfercht, das natürlich gut bewacht ist. Einen direkten Weg hatte ich in dem verwinkelten Anwesen nicht gefunden, allerdings kann man sich anhand einer Waffe einen Weg durch manche dünnen Wände bahnen. Auch während der Schusswechsel gehen Objekte in der Umgebung sichtbar zu Bruch, was durchaus realistisch aussieht. Sind die Geiseln erstmal befreit, geht's dem Chef der Sippe an den Kragen. Stilecht für ein Action-Bombastmachwerk hängt man am Seil eines fliegenden Helikopters und versucht auf diesen zu klettern. Schnelle Reaktionen sind erforderlich, um nicht an einem Gebäude zu zerschellen. Bei der direkten Konfrontation treffe ich auf einen alten Bekannten: dem Quick Time Event. Dennoch macht Killzone einen sehr guten Eindruck und schreit von der Grafik lauthals: »Ich bin NextGen!« was man von manchen anderen auch für die jetzige Plattform entwickelten Spiele nicht unbedingt sagen kann.

PlayStation-4-Hands-On-Event-in-Muenchen-04Persönliches Highlight meiner Spielesession war Resogun von Housemarque, die bereits zum Start der PlayStation 3 mit Super Stardust HD ein geniales Old School Shoot em Up abgeliefert hatten. Wie eben erwähntes Machwerk bedient man sich ebenso bei Resogun an einen bekannten Spielhallenklassiker. Diesmal ist es Defender, der offensichtlich Pate für das Spiel stand. Ihr fliegt mit eurem Raumschiff nach links oder rechts, um einfallende Alienschiffe auszumerzen und eingeschlossene Menschen zu befreien. Hierfür müssen innerhalb kurzer Zeit bestimmte Formationen zerstört werden, um den Gefangenen aus seiner Stasiszelle zu erlösen. Nun kann man diesen Humanoiden vom Boden aufsammeln und ihn zum rettenden Teleporter transportieren. Ein einfaches Spielprinzip, dass effektvoll und modern umgesetzt wurde. Zwar nur ein PSN-Titel, aber der wird jeden Cent wert sein!

PlayStation-4-Hands-On-Event-in-Muenchen-02Berauscht von diesem Indietitel wollte ich mich gleich dem Nächsten widmen. Contrast ist ein 3D Jump 'n' Run mit großem Fokus auf Rätsel. Die Protagonistin hat die Fähigkeit, bei hellem Licht mit der Umgebung zu verschmelzen und sich als Schatten auf den Wänden zu bewegen. Durch ein ausgiebiges Tutorial wird einem die Spielmechanik näher gebracht und man findet so schnell ins Spiel. Auch die ausgefallene Optik im Stil der 30er Jahre weiß zu gefallen und macht Lust auf mehr. Assassins Creed IV: Black Flag hatte ich noch angespielt, da sich der Umfang allerdings nur marginal von der PS3 Fassung unterscheiden dürfte, wollte ich meine restliche, kurze Zeit einem besonderen Schmankerl widmen.

Man wagte auf dem Event einen Rückblick auf die Geschichte der PlayStation und das sogar spielerisch! Die als Wohnzimmer eingerichteten Spielbereiche wurden mit Accessoires der jeweiligen Zeitepoche ausgestattet und man hatte die Möglichkeit, von PS1 bis zur PS3 verschiedene Spiele ausprobieren. Selbst ich konnte einem Ridge Racer 1 nicht widerstehen, das auf einer klassischen PlayStation der ersten Generation gespielt wurde. Alles in allem war es eine gute Gelegenheit, erneut auf die Geschichte von Sonys Konsolen zurückzublicken und wir sind gespannt, wie sich die »Next Gen« schlagen wird. In nicht einmal mehr zwei Wochen sollten wir das auch wissen.

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