The Good and the Bad: InFamous Second Son im Test

PlayStation 4

Auf meiner Einkaufsliste zum Launch der Playstation 4 stand neben Killzone Shadow Fall InFamous Second Son weit oben. Aber es schaffte nicht mehr die Fertigstellung zum Release der Konsole, was ich bedauerte. Doch die Wartezeit ist vorbei und mit einem neuen Helden geht es in die Großstadt. Schon im Vorfeld wurde viel über Sucker Punchs Action-Adventure berichtet. Ich fokussiere mich eher auf die Punkte, die mir am besten, beziehungsweise am wenigsten gefielen.

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inFAMOUS_Second_Son_3Die Präsentation:
Wollt ihr bei euren Freunden mit der Grafikfähigkeit der Playstation 4 angeben, sind InFamous Second Son und Killzone Shadow Fall die Vorzeigetitel schlechthin. Das Open World-Spiel wirkt dank 1080p knackscharf und läuft zu jedem Zeitpunkt flüssig. Dabei ist die schier unglaubliche Masse an Details in der Großstadt ernorm und man erwischt sich selbst wiederholt, wie man um eine Ecke schaut und einfach nur staunt, wie stimmig alles daher kommt. Klettert auf ein Gebäude und ergötzt euch an der hohen Weitsicht und der angenehmen Beleuchtung von der Sonne oder dem Straßenverkehr.

Unterschiedliche Kräfte:
Während der Protagonist der beiden Vorgänger hauptsächlich mit Strom bewandert war, hat der neue Held Delsin Rowe die Fähigkeit Gaben von anderen Conduits zu übernehmen. Nach Beendigung der Storykampagne stehen daher ‚‚Smoke‘‘ , ‚‚Neon‘‘, ‚‚Video‘‘ und ‚‚Stone‘‘ zur Auswahl. Diese können nur genutzt werden, wenn die passenden Quellen vorhanden sind. So benötigt ihr zum Beispiel für ‚‚Smoke‘‘ einen Dunstabzug in unmittelbarer Nähe. Diese Vielfalt der Kräfte erlauben unterschiedliche Spielmöglichkeiten. Wollt ihr eher im Hinterhalt Feinde ausschalten oder per Flug schneller von Haus zu Haus kommen, wechselt zu ‚‚Video‘‘. ‚‚Smoke‘‘ lässt euch Lüftungsschächte durchsteigen während ‚‚Neon‘‘ Superschnelligkeit verleiht.

Tolle Atmosphäre und glaubwürdige Protagonisten:
Als Erstes muss man die deutsche Synchronisation loben, die zwar nicht lippensynchron verläuft, aber einigen Menschen, denen ihr begegnet, eine hohe Glaubhaftigkeit verleiht. Am besten merkt man das an Delsins Bruder Reggie, der zusammen mit ihm nach Seattle wandert. Auch der Hauptgegner Brooke Augustine sollte nicht unterwähnt bleiben. Diese brilliert als überzeugender Charakter von allen am meisten. Nur zu schade, dass die Nebencharaktere wie der Gamer Eugene oder die Drogenabhängige Fetch nicht so viel Aufmerksamkeit bekamen.

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inFAMOUS_Second_Son_108/15 Hauptprotagonist:
Wenn mich einer fragen sollte was mir als Erstes nicht an InFamous Second Son gefiel, wäre meine Antwort: ‚‚Delsin Rowe‘‘ - der Held der Geschichte. Dieser ist nämlich im Vergleich zu Cole MacGrath aus den Vorgängern ein Abziehbildchen aus einem Videospiel. Eventuell um mehr halbwüchsig Spieler zu gewinnen, entschloss sich Sucker Punch dazu, einen Jungspund ins Rennen zu schicken, der vor Klischees nur so strotzt. Als Querkopf eines Indianerstammes versucht der junge Delsin seinen Weg zu finden und macht hierbei einige krumme Dinger. Mit seinem leichten Badboy-Flair und aufgesetzten Sarkasmus wird er gewiss ein paar Anhänger finden. Doch im Vergleich zu Cole, der viel Erwachsener und reifer wirkt, verliert Delsin ohne Ausnahme.

Controllerfähigkeiten nicht ganz genutzt:
Spielte man InFamous Second Son, merkt man das die Entwickler lange darüber nachdachten, wie sie die Fähigkeiten des Dual Shock 4 ins Spielgeschehen einbauen können. Am besten gefiel mir die Graffiti-Funktion. Hier hält man den Controller wie eine Spraydose und bemalt an vorgegebenen Stellen die Wände. Nur leider verstehe ich die inkonsequente Nutzung des eingebauten Lautsprechers nicht. Zu jeder Zeit führt Delsin ein Handy mit sich. Klingelt dies hört man das Geräusch über die Box des Dual Shock 4, während das eigentliche Telefonat vom Fernseher übertragen wird. Auch der Light Bar bleibt fast ungenutzt. Hier wäre eine Idee, dass je nach Kraft eine andere Farbe aufleuchtet, und beim Ausüben der Fähigkeiten zu blinken beginnt. Das würde zur Atmosphäre beitragen. Das dass Touchpad zum Öffnen von Türen oder das ‚‚absaugen‘‘ von Fähigkeiten gebraucht wird, ist nett, aber verdient keinen Innovationspreis.

Maue Geschichte und verschenktes Potential:
Die InFamous-Serie ist bekannt entweder einen guten oder bösen Weg im Storytelling zu beschreiten. Das ist beim neusten Ableger nicht anders. Doch kommt es mir so vor als wäre dies nur eine Alibifunktion, um den Widerspielwert nach oben zu schrauben. Klar bekommt man zusätzliche Kräfte, je nach Wahl zwischen gut und böse, und das Ende der Geschichte ändert sich auch. Trotzdem finde ich das der Spieler zu wenig richtige Entscheidungskraft besitzt. Hier wird viel Potential verschenkt. Zudem enttäuscht das Finale. Ich möchte nicht Spoilern, aber ich sass gebannt vor dem Fernseher während des endgültigen Kampfes mit Brooke Augustine und hoffte noch in die Storyline eingreifen zu können. Nein. Dies ist nur vor dem Antreten der letzten Mission möglich, obwohl ich im Vorfeld nicht weiß, welche Geheimnisse mich erwarten. Kommt es anschließend zum Showdown und man erfährt die Beweggründe von Brooke, wollte ich verzweifelt meine Entscheidung revidieren, was nicht ging. Obwohl ich an einigen Stellen das Gefühl hatte, dass es vom Script durchaus möglich gewesen wäre. Schade.




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Forum
  • von Darkshine:

    Der DLC Cole's Legacy ist jetzt kostenlos.

  • von Captnkuesel:

    Wäre mir alles recht. Bin mit den sucker punch Spiele sehr zufrieden!

  • von Mr.Deadshot:

    Captnkuesel schrieb: Habe es gerade beendet, fand das addon ganz cool. Fetch zu spielen macht auch einfach Spaß und die Arena Modi finde ich auch nicht schlecht. Werde Platin auf jeden Fall noch holen. Neues zu infamous im allgemeinen gibt...

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