Homebrew Reviews Teil 2 - Classic Kong im Test

SNES

Nintendo war noch nie verlegen darum, die eigenen Klassiker neu aufzulegen. Ob frische Konzepte rund um alte Charaktere oder aufpolierte Umsetzungen der Hits früherer Zeiten, in irgendeiner Form werden Fans versorgt.

classic_kong_02In der 16-Bit-Ära erlebte Donkey Kong ein groß angelegtes Revival durch Rares aufwändige Donkey-Kong-Country-Reihe. Edle Rendergrafiken ließen die gefeierten Jump ‘n Runs fast wie Spiele der nächsten Generation aussehen; allerdings hatten die Millionenseller freilich wenig mit dem ursprünglichen Spielprinzip von Shigero Miyamotos Gerüstspiel gemein. Es sollte bis 2012 dauern, bis der Hobbyentwickler Shiru dem Missstand abhelfen würde. Mit Classic Kong liefert er Nostalgikern endlich die Möglichkeit, eine Variante des legendären Münzschluckers von 1982 mit originalgetreuem Gameplay auf dem Super Nintendo zu erleben.

 
Auch wenn der Titel aus Markenrechtsgründen anders lautet, so ist der Inhalt doch unverkennbar. Mario mit blauen Hosenträgern und roter Mütze, Pauline in Rosa und der riesige Menschenaffe mit dem etwas debilen Blick. Dazu als einzige Musik Interpretationen der kurzen Originaltracks, die fröhlich vor sich hin loopen. Völlig klar: Dies ist Donkey Kong, wie man es sich vorstellt. Dem guten Mario, damals als Zimmermann beschäftigt, konnte sein Gorilla aus dem Käfig entkommen. Artenschutz wird offensichtlich im Mushroom Kingdom nicht groß geschrieben. Aus Rache für die schlechte Behandlung kam dem Entlaufenen die Idee, die Herzallerliebste unseres schnurrbärtigen Italieners zu entführen. Auf dem Gerüst eines im Bau befindlichen Wolkenkratzers verschanzte sich der Primat mit der Angebeteten; Holzfässer werfend will er seinen Besitzer fernhalten und die süße Freiheit verteidigen. Am Spieler liegt es, in der Rolle von Mario das Baugerüst zu erklimmen, dabei den anrollenden Fässern auszuweichen und die arme Pauline zu befreien.
 
classic_kong_04Vier Levels bietet diese Konvertierung, im Gegensatz zur NES-Fassung sind damit sämtliche Herausforderungen der Arcade-Version enthalten. In jedem Stage warten selbstverständlich neue Gefahren. Sich bewegende Plattformen, Flammen und tiefe Stürze können den Helden schnell ins Grab befördern. Konnte Kong endlich vom Dach des Hochhauses befördert werden, fängt alles von vorne an; allerdings in höherer Geschwindigkeit. Es gilt noch mehr Objekten auszuweichen, und andere Wurftechniken des Affen zu überstehen. Fans des Automatenklassikers kann man Classic Kong wärmstens empfehlen. 
 
Zwar reißt dieses Remake audiovisuell keine Bäume aus, jedoch stellt es eine solide Aufbereitung eines zeitlosen Suchtspiels dar, das dieser Konsole lange vorenthalten geblieben war. Besonders lobenswert: Als Freeware darf es völlig legal kostenlos heruntergeladen werden. Im Emulator schon vergnüglich, mögen Retrozocker noch besser die Flashcart zu zücken oder sich gar ein eigenes Modul zu basteln und ihr SNES mit frischem Futter zu versorgen. Letztendlich geht nichts über das Spielgefühl an Original-Hardware.
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