Chocobo no Fushigi na Dungeon im Test

Dabei schaffte es das Abenteuer des gelben Helden bis ganz nach oben. Sage und schreibe 175.987 Exemplare des Spiels verkauften sich alleine im Jahr 1999, womit es auf Platz 92 der japanischen Verkaufscharts des Jahres landete. Angesichts der riesigen Schwemme an Softwaretiteln in Japan ein beachtlicher Erfolg für den damals noch blutjungen WonderSwan.

Doch zurück zu unserem Spiel - nach einem unendlich lang wirkenden, weil mit unverständlichen japanischen Schriftzeichen gespickten, Intro schlüpft ihr in das Federkostüm des tierischen Helden. Soviel ist klar - gemeinsam mit eurem skurillen Freund macht ihr euch vom beschaulichen Dorf aus auf, um verlockende Schätze aus einem Dungeon zu bergen. Und diese können - wie wir aus Diablo bereits wissen - schon mal etliche Etagen Richtung Kern der Erde gehen. Auch bei Chocobo no Fushigi na Dungeon waren wahre Meister des Tiefbaus am Werke und gruben sich tief ins Erdreich.

Während ihr folglich die Etagen nach und nach durchkämmt, werdet ihr unweigerlich recht bald schon Kontakt mit den ersten Feinden machen. Diese fackeln nicht lange und attackieren das eindringende Vogelwesen im Nahkampf, später auch mit reichlich Magie aus der Ferne. Ihr solltet eurerseits nicht verlegen sein und mit dem Schnabel zupicken bzw. eine Wirbelattacke ausführen, um dem Feind die Lebenspunkte zu rauben. Je nach Ladestatus des Balkens fallen eure Attacken stärker und gezielter aus, wobei es durchaus taktisch klug sein kann den Gegner seinerseits mit kleinem Balken in seiner Aufladephase zu stören.

Naturgemäß werden wie beim bereits schon zitierten Blizzard Klassiker die Opponenten von Untergeschoß zu Untergeschoß anspruchsvoller. Wie gut, daß auch ihr klassisch dank erworbener Erfahrungspunkte die Levelskala erklimmt und so über stärkere Angriffe und mehr HP verfügt. Zudem liegen überall Items verstreut, von denen sich ein Teil ausrüsten lassen (Panzerung), wiederum andere für Attacken (z. B. Blitzangriffe) verwenden lassen und dritte überhaupt keine Wirkung zu haben scheinen. Hier macht sich leider die Sprachbarriere negativ bemerkbar, da die Itembeschreibungen in den Menüs nur auf Japanisch erfolgen - Try & Error ist somit erneut des Spielers bester Freund.

Doch nicht täuschen lassen - Chocobo no Fushigi na Dungeon lässt sich auch als Mitteleuropäer durchaus genießen, denn auf die Schmalspur-Storyline lässt sich ohnehin verzichten. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erkundung der Dungeons und Bekämpfung der Gegner - und hier reicht etwas einschlägige Erfahrung in europäischen RPG-Welten, um sich schnell zurechtzufinden.

Lediglich von der antiquierten Technik sollte man sich nicht beirren lassen. Das Spiel war eben als Releasetitel des schwarz/weißen WonderSwan kein optischer Hingucker und auch in Sachen Sound dürfen ruhig beide Ohren zugeklappt werden, ohne wichtige musikalische Erkenntnisse zu verpassen.