Fable the Journey - die ersten 60 Minuten im Test

Xbox 360

Fable, mit dieser Reihe hat sich Peter Molyneux viele Freunde geschaffen. Der etwas andersartige Denker versuchte bereits mit „Black & White“ neue Wege zu gehen. Wenn man ihn einmal persönlich trifft, wird schnell klar, dass er sich nicht viel drum schert, was andere von seinen Träumen halten. Das mussten auch Albion Reisende längst feststellen, den in jedem neuen Teil gab es sowohl Verbesserungen als auch Rückschritte. Aber Kinect? Muss das nach dem kürzlich veröffentlichten „Fable Heroes“ Abstecher auf Xbox Live Arcade wirklich sein? Ich war mehr als skeptisch, als ich die Scheibe ins Laufwerk legte.

Fable The Journey + Kinect, ob das klappt?Der erste Mini-Vorspann sorgte aber gleich für eine kleine Beruhigung des Gemüts. Man bekommt recht ansehnlich und leicht amüsant erklärt, wie man „Fable: The Journey“ spielen soll. Nämlich wie ein Held und nicht wie ein Hobb. Ich war überrascht. Durch meine Vorurteile gegen die Verlagerung auf Kinect habe ich den Titel nicht mit dem üblichen Interesse verfolgt. Kinect - das stand bisher immer für viel Bewegung, die teils schweißtreibend sein konnte. Und was macht Herr Molyneux? Er lässt mich vor dem TV-Gerät sitzen. Wäre ich ein Bayer, würde jetzt ein „da legst di nieda“ passend sein.

Wir beginnen also die nächste Geschichte in Albion sitzend auf einem Karren. Ok, warum nicht, besser als Kung-Fu Verrenkungen und die übliche „ich mach Platz im Wohnzimmer für Kinect“ Aktion. Zeitlich befinden wir uns fünfzig Jahre nach den Geschehnissen von Fable III, in denen wir als König hoffentlich das schlimmste für das idyllische Land verhindern konnten. Mit der passenden Musikuntermalung fühle ich mich auch gleich etwas heimisch. Immer noch skeptisch lerne ich also mein geliebtes Pferd zu steuern. Der neue „Held“ ist bis dato kein leuchtendes Beispiel für pure Manneskraft, eher eine Schlafmütze, ein Tagträumer, der gerne mehr wäre, aber das Schicksal hat ihm noch nicht die Chance dazugegeben.

Hoch auf dem gelben Wagen.....Die Einführung ist Fable typisch recht opulent, auf der anderen Seite aber auch langatmig. Mir wird klar, dass die geplante „Die ersten 60 Minuten von...“ Vorgehensweise bei diesem Titel nichts bringen wird, also wird die Stoppuhr sogleich auf zwei Stunden hochgeschraubt. Kaum umgesetzt kommt die gute Theresa ins Spielgeschehen. Fable Kenner wissen natürlich wen ich meine. Für alle Albion Neulinge: das ist eine blinde Seherin, die bisher alle Helden in den Fable Teilen mit gutem Rat begleitet hat und welche seit langer Zeit über das Reich wacht. Ich bin also etwas besänftigt, denn das Fahren des Karrens wurde schon etwas langweilig. Kaum ist die Dame an Bord, gibt es endlich den entscheidenden Handlungsfortschritt. Es gibt ein paar coole Handschuhe, mit denen ich ab sofort Blitze und Fangseile verschießen kann.

Albion und Trolle - keine SeltenheitÜberraschung Nummer zwei, denn Kinect arbeitet hier bei der Erkennung richtig gut. Man ist hier auch den klugen Weg gegangen, mittels geschickter Zielübungen Kinect genau auf Euch einzutrimmen. Also ran ans Werk und die ersten kleinen Gegner mit den neuen Kräften aus dem Weg räumen. Irgendwie kommt mir hier der Vergleich zu Star Wars und dem Einsatz „der Macht“. Mit rechts Blitze, mit links ein Fangseil abschießen und eine elegante Bewegung zur Seite, so dass der Widersacher zurück in eine Schlucht oder gar auf seinen Kumpanen geschmissen wird.  Das macht glatt ein wenig Spaß, wird in den kommenden 30 Minuten aber auch langweilig. Es folgt ein Wechsel zwischen Karren fahren inklusive kleinen Zwischenstopps auf Rastplätzen, wo ihr Dinge finden und eurer treuen Pferdefreund heilen und aufpolieren könnt.  Puh, soll das nun die ganze Zeit so gehen? Kaum ausgesprochen gibt es eine rasante Verfolgungsjagd gefolgt mit dem ersten Kampf gegen einen Troll. Adrenalin hoch, die Arme fuchteln wild und es machen sich erste Nackenschmerzen sowie leichte Krämpfe in den Armmuskeln bemerkbar. Das viele hochhalten selbiger ist nämlich anstrengender als gedacht. Flugs die nächste Kiste geöffnet um „für Fable Kenner bekannte Sammelkarten“ einzuheimsen und noch erfahren, dass es bei den alten Helden des Landes weitere Fähigkeiten gibt und wir wohl nicht drumherum kommen, das Land abermals gegen das Böse zu verteidigen.

Hands Up in Fable the JourneyEin Blick auf die Uhr sagt, dass zwei Stunden und fünfzehn Minuten rum sind. Zeit also für den Cut und das Niederschreiben des ersten Eindrucks. Musik, Aufmachung, Orte, Kisten mit Sammelgegenständen, Gegnertypen und so mancher Charakter heißen Fable Liebhaber willkommen und versprühen das Flair von Albion. Kinect arbeitet besser als erwartet. Vom Wow-Effekt der Vorgänger sind wir aber noch ein gutes Stück entfernt. Dafür läuft es bis dato zu sehr nach gleichem Muster ab. Fahren, absteigen, kämpfen und das alles ohne die gewohnte Freiheit. Müsste ich einen Vergleich zu den vielen Jahren Videospielen zählen, käme ich zuerst bei „Space Ace“ raus. Auch hier stimmte Präsentation und Setting. Im Grunde war man aber nur Statist, der an bestimmten Stellen der Handlung „wirklich“ einschreiten konnte. Ob das Spiel das Ruder noch rum reißen kann, erfahrt ihr bald in „Die letzten 60 Minuten von Fable: The Journey“.

 




 

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Forum
  • von Mistercinema:

    Hab ich bis dato noch nicht erlebt M.C....

  • von Ignorama:

    Was wurd eigentlich aus den letzten 60 Minuten? ...

  • von Mistercinema:

    Es sollten "die ersten 60 Minuten.." von Fable the Journey werden. Sowas klappt bei Molineux Titeln aber nicht Von daher sind es dann halt die ersten 2,5h geworden, wobei auch hier noch nicht alles klar ist.... Enjoy nexgam.de/Xbox360-Kinect/Fable…ney---die-60-Minuten.html M.C....

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