Super Time Force: Let's do the Time Warp Again im Test

Xbox One

Die Zeit zurückzudrehen, mit ihr zu spielen, sie zu manipulieren, vergangene Fehler wieder gutzumachen: Was gibt es Faszinierenderes? Spiele wie Prince of Persia oder Braid erhoben diese Möglichkeit zum Kernprinzip ihres Gameplays. Und jetzt gesellt sich auch noch Super Time Force hinzu.

Super_Time_Force_neXGam_2Ich »genieße« in meinem Freundeskreis den Ruf als jemand, der nicht besonders frustfähig ist. Wenn etwas gewaltig schiefläuft, verliere ich schnell die Contenance und beweise bei der Wortwahl große Kreativität, im negativen Sinne. Deshalb mache ich auch um Games wie Dark Souls einen großen Bogen. Denn ich weiß, dass mich diese Sorte von Spiel viel zu schnell zu sehr aufregt.

Da wirkt es fast wie Ironie des Schicksals, dass ich einen Code zu Super Time Force erhielt. Denn das Spiel hat auf mich eine ähnliche Wirkung, wie Öl und Feuer: Es macht kräftig RUUMMS!

Super_Time_Force_neXGam_7Dabei ist das Spielprinzip nicht schlecht. Die Story wird mit einer kräftigen Portion Augenzwinkern präsentiert. Es ist 198X und gerade als Professor Repeatski die Zeitreise entdeckt hat, wird die Erde von Außerirdischen erobert. Doch zum Glück gibt es sein zukünftiges Ich, General Repeatski, der gemeinsam mit der Super Time Force sich aufmacht, den blauen Planeten zu retten. Die herrlich hanebüchene Geschichte wird dabei in einer Pixeloptik dargestellt, die an 8-Bit-Zeiten erinnert.

Der Clou an der Sache und mit der Grund dafür, dass ich wiederholt kurz davor stand, die Widerstandsfähigkeit meiner Wand zu testen, ist, dass das Spielprinzip die Grenzen meiner Leidensfähigkeit austestet. Zunächst hat man pro Level nur 60 Sekunden Zeit hat. Und nein, das ist kein Recherchefehler. Eine Minute, um von A nach B zu gelangen, den Gegnern kräftig einen einzuschenken und möglichst nicht umzukommen, ist nicht wirklich viel. Vor allem, wenn bereits ein Treffer ausreicht, um den jeweiligen Charakter durch die Gegend fliegen zu lassen, natürlich tot.

Super_Time_Force_neXGam_9Aber: Jetzt kommt der Clou. Man kann die Zeit zurückdrehen. Maximal eine Minute zurück, um den Fehler wieder gut zu machen und eine andere Figur ins Rennen zu schicken. Darauf baut Super Time Force auch auf. Denn der Vorgänger verschwindet nicht einfach, sondern bleibt als eine Art Geist erhalten. Allerdings kann man nicht unendlich lange zurückspulen. Irgendwann ist die vorhandene Anzahl an Rewinds aufgebraucht, und dann bedeutet jeder Treffer, dass die Aliens gewonnen haben. Zum Glück kann man die Rewinds durch Items aufladen und es gibt spezielle Kristalle, mit denen man die Zeit verlangsamen kann.

Doch das ändert nichts daran, dass, um Super Time Force zu beherrschen, Geduld und Leidensbereitschaft benötigt werden.Man muss bereit sein, jeden Level quasi auswendig zu lernen, um im richtigen Augenblick die passende Wahl zu treffen. Wenn man das bewerkstelligt bekommt, wird der Titel Laune machen.

Super_Time_Force_neXGam_3Und das Spiel belohnt einen auch dafür. Ein Anreiz ist eben, dass man es schaffen will. Dass man die vielen verschiedenen Möglichkeiten perfekt beherrscht. Und die Action trägt ebenso mit bei. Die Screens verraten ja bereits, dass es im Game hoch her geht. Und nur, wer alle Figuren mit ihren jeweiligen Fähigkeiten richtig einzusetzen weiß, wird diese Probotector-ähnliche Action zu schätzen wissen.

Und was mich angeht? Ich bin zwiegespalten. Einerseits bin ich langsam diese Indy-Spiele, die vor allem mit einem hohen Schwierigkeitsgrad glänzen, leid. Aber andererseits mag ich ebenfalls Games, die abseits der Norm sind. Und das ist Super Time Force. Trotz der nicht eben geringen Chance, dass ich irgendwann vor lauter Frust meinen Controller schrotten werde. Und die nächstgelegene Wand gleich mit dazu.




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