Iron Aces im Test

Dreamcast
Oben, in den Lüften des PAL-Territoriums ging es auf Dreamcast lange Zeit eher ruhig zu. Nachdem Konami seine Arcade-Portierung Deadly Skies auf den Markt geworfen hatte, kam mit Ausnahme von Aerowings aus dem Hause Crave (R.I.P) für einige Monate kein Nachschub mehr. Erst mit Ubisofts Veröffentlichung von Aerodancing 2 flogen dann am DC-Himmel wieder die Fetzen. Vorliegendes Iron Aces ähnelt dem Ubisoft Produkt in thematischer Hinsicht (Luftkampf), ist in den Wirren der letzten Veröffentlichungen im zusammenbrechenden Dreamcast Markt allerdings kaum noch zu Bekanntheit gereift. Wir haben uns auf den Hangar begeben und mal einen Probeflug absolviert!


Größter Unterschied im Gegensatz zur Konkurrenz ist dabei schon einmal das Szenario - nicht High-Tech Düsenjets jagen sich hier durch die Lüfte, sondern altmodische Vögel des Zweiten Weltkriegs. Wer allerdings auf Duelle basierend auf historisch akkuraten Daten hoffte, wird vielleicht etwas enttäuscht werden - hier seid ihr nämlich einer den damaligen Zuständen stark nachempfundenen, aber dennoch alternativen Welt unterwegs. Die Heimat der Deutschen trägt etwa den stylishen Namen "Blocken", während die Japaner auf der Insel "Yamato" siedeln, die Engländer auf "Trincer" und die Heimat der Amerikaner heißt "Valiant". Das macht aber nichts, sonst hat man sich recht nah am historischen Vorbild gehalten und beispielsweise die über 20 Flugzeuge (angefangen von der P-40 bis zur deutschen Me262!) ziemlich realitätsgetreu umgesetzt.

Die Vielfalt der Einsätze dabei ebenfalls positiv zu bewerten, denn neben klassischen Dogfights stehen z. B. auch Erkundungsflüge und Bombardierungsmissionen auf dem Flugplan - für Abwechslung ist folglich gut gesorgt. Dabei sind die 17 Missionen allerdings fast ein kleines wenig zu schnell durchgespielt und lediglich der Co-Op Multiplayer per Split-Screen oder ein schneller Luftkampf zwischendurch lassen immer wieder mal zum Pad greifen.



Bis dahin werden Freunden von Arcade Flusis mit Iron Aces aber durchaus ihre Freude haben, denn dank schnell erlernbarer Steuerung und drei einstellbaren Schwierigkeitsgraden bleiben Frustsituationen eher die Ausnahme. Werdet ihr dann doch mal vom Himmel geholt, könnt ihr die Mission unendlich oft wiederholen und es mit einer neuen Taktik versuchen. Um etwas Story ins Spiel zu bringen, werden die einzelnen Einsätze zudem immer von Erzählungen begleitet, die das Schicksal der Welt thematisieren (Wer greift gerade wen an?) und lässt euch in einem HQ mit dem Kameraden plaudern, den Spielstand speichern oder die eigene Abschußstatistik begutachten. Zudem schalten sich praktisch von Mission zu Mission neue Flugzeuge mit unterschiedlichen Eigenschaften frei, so daß sich euer Hangar recht bald schon beachtlich füllt.

Leider hat Iron Aces auf Dreamcast aber auch mit einigen kleinen Macken zu kämpfen, die den Gesamteindruck ein kleinwenig trüben. So besitzt jedes Flugzeug absolut das gleiche Cockpit, was doch ein wenig seltsam anmutet. Da wollte sich jemand ganz offensichtlich weitere Grafikarbeit einsparen. Auch Start und Landung gibt es bis auf eine Ausnahme nur in Form einer Sequenz zu begutachten, selbst startet ihr stets nur in der Luft. Last but not least ist auch das Dreamcast Pad etwas überbelegt, was sich in Knopfkombinationen wie z. B. Y + B Button zum Abwurf einer Bombe äußert. Doch keine Sorge - allzu schlimm wird es nicht und spätestens nach den ersten 2-3 Missionen sind die überlebenswichtigen Befehle verinnerlicht.



Grafisch versuchten sich die Entwickler bei Xicat Interactive wohl an einer Mischung aus flottem Spieltempo und angemessenen Detailgrad. Natürlich fallen die recht untexturierten Landschaften dem Auge des aufmerksamen Betrachters sofort ins Auge, auf der anderen Seite werdet ihr mit (für DC-Verhältnisse) hübschen Flugzeug-Modellen und kleinen liebevollen Effekten (z. B. ein merkbares Rütteln im Cockpit beim Sturzflug) entschädigt. Das Gesamtergebnis liegt allerdings dennoch ein ganzes Stück unter den Möglichkeiten von Dreamcast. Fans hunderter verschiedener Kameraeinstellungen werden zudem mit nur zwei verfügbaren Varianten (Cockpit und 3rd-Person, da ists aber schwer mit zielen) vielleicht etwas enttäuscht werden, können dafür aber per Steuerkreuz beliebig die Blickrichtung verändern. Übrigens zeichnet das Spiel automatisch während einer Mission ein Replay auf, dass ihr nach eurem Flug noch einmal ansehen und sogar auf VMU speichern (z. B. zum prahlen ^_^ ) könnt.

Eine gute Leistung bringt Iron Aces beim Sound. Stellenweise gibts beim erzählen der historischen Alternativgeschichte eine gelungene Sprachausgabe und auch wenn man es mangels Vergleichsmöglichkeit mit der Realität nur schwer bewerten kann, aber die Soundeffekte (z. B. Triebwerke) kommen glaubhaft rüber und tragen zu guten Atmosphäre an der Luftfront bei.

Sebastian meint:

Sebastian

Als ausgewiesener Fan arcadiger Flugsimulationen konnte ich mir Iron Aces selbstredend nicht entgehen lassen. Sowohl im (kurzen) Storymodus, als auch im Co-Op mit einem Kumpel an meiner Seite wurde ich gut unterhalten. In diesem Sinne dürfen Piloten-Asse mit Dreamcast Haube und Brille aufsetzen - es ruft die Pflicht!

Positiv

  • Spaßiges, spritziges Gameplay
  • Co-Op Multiplayer
  • Über 20 Flugzeuge

Negativ

  • Kurzer Storymodus
  • Nur ein Cockpit
  • Kein Start/Landung
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Iron Aces Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 05. Juli 2001
Vermarkter Infogrames
Wertung 7.4
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen