Zu NHL2002 von EA kann man nun auch einen Vergleich ziehen: So kommt NHL2002 mit einer fantastischen Präsentation auf den Bildschirm. Die Präsentation wirkt ähnlich einer TV-Übertragung. Dabei muss man aber auch sagen, dass EA seit Jahren in dieser Richtung Erfahrungen gesammelt hat, während Treyarch gerade mal etwa 10 Monate Zeit hatte, um NHL 2K2 auf die Beine zu stellen. Insofern kein Rüffel. Das Wichtigste ist und bleibt das Gameplay. Und dort hat Treyarch gezeigt, was sie drauf haben. Ein etwas anderes Gameplay, als man das von Spielen mit dem NHL-Symbol kennt. So muss man hier wirklich arbeiten, um seine Spieler unter Kontrolle zu haben und einen ordentlichen Spielzug auf die Beine zu stellen. Breakaways sind zwar möglich und man kann auch den Torwart mit Glück überwinden; allerdings habe ich selbst bei NHL 2K2 es nicht geschafft zwei mal auf dem gleichen Wege ein Tor zu erzielen. Also die EA-typischen Wege zum Goal gibt es hier nicht. Und das ist auch gut so. Der Torwart ist genial geworden: So hat man bei der Engine wirklich darauf geachtet, dass der Puck gerade mal 1cm an dem Torwarthandschuh vorbei ins Netz fliegt, wenn es die Flugbahn so hergibt und der Goalie die Hand nicht schnell genug hochbekommt. Also er ist keine künstliche Mauer wie bei NHL 2K, wo der Puck bereits einen halben Meter vor dem Goalie abprallt. Es ist eine Herausforderung, den gegnerischen Goalie zu überwinden. Wenn man es schafft, wird man mit Jubel von Fans, Spielern und Torsirene belohnt. Wichtig für´s Spiel ist auch die Defensivarbeit, da haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. So sollte man wirklich mit seinen zwei Verteidigern den Gegner mit ordentlichen Checks bearbeiten und versuchen ihm den Puck abzunehmen - was auch einfach ist. Dann aber geht es an den Angriff nach vorne. Vorpreschen alleine bringt hier gar nichts. Da ist der Puck mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf dem Weg zum Tor des Gegners, der auch eine gute Abwehr hat. Hier wird es echt strategisch und wer das Spiel länger spielt, wird verstehen wie ich das meine.
Einen der wichtigsten Punkte hier nicht zu erwähnen wäre ein Verbrechen: der Puck hat eine echte Physik und dreht sich auch je nach Art in der Luft und fliegt nicht einfach nur wie eine flache Scheibe über´s Eis.
Die Padbelegung gibt es in zwei Varianten: Normal und Advance. Über Normal braucht man nichts zu sagen, aber die Advancesteuerung arbeitet mit allen Tasten. Mit Hilfe der R-Taste werden die Buttons doppelt belegt. Und feinere Steuerungen sind drin. Das Ganze noch mit L und dann das Digikreuz für Taktiken und los kann es gehen. Also für ganz Ausgefuchste ist nun auch hier wirklich fast jede Technik möglich. Der Sound ist Durchschnitt. Der Kommentar wiederholt sich öfters, das Publikum hätte ebenso etwas stimmungsvoller ausfallen können. Die Musik ist auch nicht der Oberhammer, aber man kommt gut aus, vor allem, da NHL 2K2 das erste Dreamcast-Hockeygame mit Torsirene ist. Grafisch ist NHL 2k2 echt ansprechend, kommt wieder mit einem hohen Texturaufwand daher (man sieht das Netz auf dem Trikot der Spieler), ist nicht so farblos wie NHL2002 auf der PS2, wobei NHL2002 bessere Lichteffekte hat und dort auch die Gesichtsanimationen der Spieler eingebaut wurden. Man achte aber auf Kleinigkeiten bei NHL 2K2. Selbst der Puck ist bis ins Detail ausgebaut. Einfach im Replay mal ranzoomen, dann weiß man wie ich das meine.
Sind wir mal gespannt, was die 2K3-Version bringt, die ebenfalls von Treyarch geproggt wird. Insgesamt wird Treyarch auch in Zukunft unter der Federführung von Visual Concepts die NHL 2KX Versionen entwickeln. Auch hier darf man sich laut einem der Programmierer auf Franchise Modi und wohl auch Onlinegaming freuen.
NHL 2K2 ist das anspruchsvollere Hockey, schlägt im Gameplay NHL 2K und auch NHL2002. Sollte in den nächsten Versionen auch noch die Präsentation verbessert werden, dann könnte es zu einem Knüller für Hockeyfans werden, denn um das Niveau der anderen 2K2 Spiele (NFL und NBA) oder gar EA´s Standard zu erreichen, ist noch Einiges zu tun.
written by Christian Roth, © neXGam