TrickStyle im Test

Dreamcast
Kaum ein Trend in der Videospielbranche fiel derart mit der kommerziellen Lebenszeit des Dreamcast zusammen, wie die Funsport-Spiele. Dementsprechend verwundert es bei einem Blick auf die Softwareliste des Dreamcast kaum, dass auch SEGA´s 128-Bitter mit einer ordentlichen Ladung bedient wurde: Ob die beiden Tony Hawk Spiele, Dave Mirra Freestyle BMX, MTV Skateboarding, Snow Surfers oder eben auch Trickstyle - die Vertreter dieser mittlerweile wieder verebbten Welle sind klar auszumachen. Doch welche der Varianten ist denn nun eindeutiger Sieger auf Dreamcast?



Wirft man einen Blick auf die anderen Genrevertreter und dann auf Trickstyle aus dem Hause Acclaim, wird sofort augenscheinlich, dass man hier einen anderen Weg gehen wollte. Weg von einer pseudo-realistischen Simulation, hin zum futuristischen Stuntspaß.

Eine Story gibt´s bei dieser Art Spiele ja zumeist nicht oder zumindest nicht etwas, dass man mit gutem Gewissen als solches betiteln könnte. Folglich werft ihr euch auch ohne atemberaubendes Story-Intro nach dem Einschalten direkt in die ersten Trainingseinheiten, die euch beim Erlernen der Steuerung behilflich sein sollen. Etwas ungewohnt mutet hierbei die Beschleunigung des Hoverboard Atlethen per R-Schultertaste zu Beginn an, was mit ein wenig Übung aber schon recht bald in Fleisch und Blut übergeht. Die Aktionen selbst, wie z. B. einen Ollie oder einen Spin, führt ihr über die vier Aktionstasten des DC-Pads aus, was auch ungeübte Spieler vor keinerlei Probleme stellen sollte.




Generell zeigt Trickstyle ein großes Herz für unbegabte Spielerhände. Während ihr auf 15 verschiedenen und zumeist futuristisch gehaltenen Rennstrecken gegen die CPU um die Welt rast, werdet ihr nur selten ernsthafte Probleme mit dem Weiterkommen haben. Die KI-Konkurrenz agiert zwar nicht dämlich, macht es euch allerdings auch nicht sonderlich schwer, den Sieg einzuheimsen. Spätestens wenn ihr die unterschiedlichen Abkürzungen der Strecken kennen- und zu meistern gelernt habt, lasst ihr die gesamte Sippschaft weit hinter euch. Angesichts dieser Tatsache und der fehlenden Abwechslung im Rennalltag wird´s dementsprechend auf Dauer fast eine Spur eintönig, erst gegen Ende zieht der Schwierigkeitsgrad dann plötzlich kalt nach oben hin an.

Auch technisch bezaubert die Schillerscheibe nicht (mehr). War die Optik schon damals auf der Kringelbox nicht unbedingt weltmeisterlich, verspielen arg eckig geratene Protagonisten, ein gelegentliches Ruckeln (speziell im 2-Spieler Modus per Split-Screen) und vor allem das durchweg lahme Geschwindigkeitsgefühl jeglichen Bonus. Selbst an Stellen mit Top Geschwindigkeiten, habt ihr nie das Gefühl, wirklich mit dem Board über die Piste zu flitzen. Wenigstens spielt die Kamera mit und einzig auch die damals schon hübschen Lichteffekte sehen heute noch ganz passabel aus.




Für den Sound zum Spiel arbeitete zudem eine Berühmtheit mit Entwickler Criterion Games zusammen - Kurtis Mantronik. Wie, wat, wer? Erst nach einer ausgiebigen, 30 sekündigen Recherche bei einer allseits beliebten und bekannten Internet-Enzyklopädie ließ sich das Geheimnis dann lüften: Der Kerl war bereits Producer von Leuten wie Kylie Minogue, Fatboy Slim und den Chemical Brothers. So gesehen sollte er eigentlich über die notwendige Qualifikation verfügen,,, die Synthi-Klänge eines Trickstyle lassen davon nur leider wenig merken. Abgesehen von ein paar gelegentlich eingestreuten markigen Sprüchen der Protagonisten gibt´s in der Musik-Ecke nicht wirklich etwas, was über dröges Mittelmaß hinauskäme. Der auf der Packung prangende Werbeaufkleber darf also getrost mit einem Lächeln überlesen werden.

Sebastian meint:

Sebastian

Wer die Geduld aufbringt, den anfänglichen Motivationstiefpunkt angesichts der veralteten Technik und beim Erlernen der Steuerung zu überwinden, dem kann man ein paar vernügliche Stunden an Dreamcast versprechen. Allerdings solltet ihr dazu dem Genre auch nicht unbedingt abgeneigt sein - vielleicht klappt´s dann auch mit dem Spielspaß...

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TrickStyle Daten
Genre Funsport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14. Oktober 1999
Vermarkter Acclaim
Wertung 6.5
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