Urban Chaos im Test

Dreamcast
Es gibt Spiele, auf die freut man sich beim Testen und es gibt Spiele, die will niemand so recht testen. So ein Kandidat ist Urban Chaos...
Aber beginnen wir ganz von vorne, bei der Hintergrundstory von Urban Chaos. Laut irgendeiner Prophezeihung soll im Jahr 1999 der Terror seinen Einzug auf Erden halten und dabei den großen König der Mongolen zu Leben erwecken!? Nunja, immerhin innovativ...
Nach dem eigentlich ganz gut gelungenen Intro, das Appetit auf mehr macht, heißt es erstmal die Sprache zu wählen. Hier folgt die erste Ernüchterung. Wer nämlich Englisch und Französisch nicht wirklich gut kann, der wird nicht viel Spaß mit Urban Chaos haben. Aber keine Angst, alle anderen auch nicht... :-)
Zu Spielbeginn muss der Spieler in Form der Polizistin Darci Stern (bzw. später Roper), für Recht und Ordnung eintretend, eine Art Grundausbildung durchstehen. Und zwar in den Bereichen Fahrt- und Kampftraining. Bevor es hierbei jedoch überhaupt losgehen kann, wird schon an den Nerven des Spielers gezerrt. Die Ladezeiten ziehen sich ins Unendliche.



Ist man dann endlich bei einem der drei Trainingsdurchgänge angekommen, offenbart sich schon der nächste Faktor, den man scheinbar von der PSone übernommen hat, die Optik!
Pixelige und zum Teil wirklich hässlich aussehende Grafiken... vor ein paar Jahren wäre das so auf dem Saturn noch in Ordnung gewesen, aber nicht mehr im Jahr 2000 auf Dreamcast!
Zwar mag es sich ganz lustig anhören, im Streifenwagen durch die Stadt zu fahren, doch bei derart unrealistischem Fahrverhalten vergeht einem auch wirklich der letzte Funke Spielspaß... dazu paart sich noch eine ungenaue Kollisionsabfrage, so dass man schon mal durch einen Zaun oder dergleichen springt... achja, habe ich auch schon die herrlich ungenaue Steuerung beschrieben? Nein? Dann sei das hiermit getan. Auch wenn man sich vom Gameplay her stark an Tomb Raider orientierte, kommt man bei weitem nicht an die Lara-Titel ran. Generell lässt sich bei Urban Chaos sagen, nette Ideen, aber lausige Auführung. Die Story und generell die Situation, als Polizist unterwegs zu sein, ist ja durchweg interessant und bei weitem nicht ausgereizt, also Potential wäre durchweg vorhanden gewesen.

Der Sound dudelt mehr unauffällig im Hintergrund, man kann ihn aber als 'okay' einstufen. Bei Nichtgefallen kann man ihn ja immer noch abschalten, was bei der pixeligen Grafik ja leider nicht möglich ist.
Die Sprachausgabe ist ebenfalls ganz passabel, auffallend, dass hier die Schimpfwörter unbedingt so schön betont werden mussten... :-) Zudem kommt es durchaus schon vor, dass der letzte Teil eines Satzes einfach nicht mehr gesprochen, schlichtweg vergessen oder verschluckt wird.



Allen, die das bis jetzt nicht vom Kauf abgeschreckt hat (hallo, ist da jemand?), sei noch gesagt, dass der Schwierigkeitsgrad von Urban Chaos recht hoch angesiedelt ist und dadurch bedingt auch schnell mal Frust aufkommt. Besonders, wenn man wieder mal bei einem dieser Nahkämpfe hoffnungslos verprügelt wurde....was dank ungenauer Steuerung durchaus öfters mal vorkommt.

Sebastian meint:

Sebastian

Große Motivationsschübe, Urban Chaos öfters freiwillig in seine Dreamcast einzulegen, sind nicht vorhanden... das ist eher ein Spiel, das man ganz schnell wieder vergessen möchte...
So, ich setze mich jetzt lieber wieder an Shenmue und bewundere die Grafikpracht, sonst könnte ich dank Urban Chaos fast glauben, ich hätte eine(n) PlayStation/Saturn vor mir... :-) 
Netter Versuch...

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Urban Chaos Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 06.10.2000
Vermarkter Eidos
Wertung 3.1
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