Kong - King of Atlantis im Test

Zugegeben, etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt diese Story. Und offenbar verbrauchte man dafür seine gesamten innovativen Energien . Denn schon im ersten Level macht sich eine ganz böse Befürchtung im Gamerkopf breit - ohje, hier tat sich seit beinahe 15 Jahren gar nichts!

Dabei war bereits der Vorgänger stark in der Tradition der Anfang-der-90er-Jahre Jump´n ´Runs verwurzelt und setzte nicht Maßstäbe. Man spielte es ein bisschen, lachte fast schon mitleidig, legte es beiseite und wandte sich anschließend Genregrößen wie Mario oder Sonic zu. Beim aktuellen Kong - King of Atlantis ist es erneut genauso, nur alles viel schlimmer!

Das fängt bereits beim Leveldesign an. Uninspirierte 08/15 Hüpferei von Plattform zu Plattform, wie man es schon seit alten NES Tagen mindestens 100 Mal gespielt hat. Dazu noch höchst seltsame Gegner wie Schlammwürmer und komische, steinespuckende Schlammlöcher und eines katastrophale Kollisionsabfrage. Wo die Rücksetzpunkte innerhalb der Level abgeblieben sind, weiß vermutlich niemand. Jedenfalls müsst ihr hier nach jedem Ableben erneut von vorne beginnen - na danke!

Am besten ist aber immer noch die Movepalette der Heldentruppe, die neben Riesenaffe Kong außerdem Jungspund Jason sowie Amazone Lua umfasst. Der Hersteller umschreibt das Problem geschickt mit dem Werbetext »jeder Charakter besitzt individuelle Attacken und spezielle Bewegungen«. Das ist auch wahr, jedoch leider nur eine Einzige davon! Jason beispielsweise kennt nur den Fußtritt, duckt ihr euch, so wird stattdessen mit der Faust auf herannahende Gegner eingeprügelt. Nur Kong bietet mit einem Brüller und Bodenstampfer etwas mehr, trotzdem hatte schon so mancher Held der 80er Jahre deutlich mehr zu bieten!

Auch technisch schwingt der Affe der Konkurrenz einen halben Dschungel hinterher. So präsentiert man sich grafisch ohne Schwächen wie Flackereien oder Rucklern, dafür aber ebenfalls ohne irgendeine Besonderheit. Die Handschrift einer ungeliebten Auftragsarbeit ist hier deutlich erkennbar, was der völlig belanglose Sound ebenso wiederspiegelt. Einzig das Brüllen des Affen macht akustisch was her, kann den Abstieg in mittelmäßige Wertungsregionen jedoch nicht verhindern. Wo bleibt hier die schmerzlich vermisste Liebe zum Detail?