Mario Party Advance im Test

Bowsers Methoden unserem dickbäuchigen Lieblingsklempner das Leben schwer zu machen werden von Mal zu Mal skurriler: In Mario Party Advance verstreute er alle Minispiele und Giddings quer über Pilz-City. Es liegt jetzt an Mario, Luigi, Prinzessin Peach und Yoshi diese erneut einzusammeln. – Wenn das keine hanebüchene und selten stumpfsinnige Geschichte ist… Aber bitte wer braucht bei einem Mario Party Spiel eine Story?

Das eigentliche Spielgeschehen geht dabei gleichermaßen vonstatten, wie schon auf dem Nintendo 64 oder dem GameCube. Ihr wählt zu Beginn eures Spiels einen der vier Nintendo Charaktere aus und bereist mit ihm die spielplanähnliche Welt. So ist euer Weg in verschiedene Felder unterteilt, auf denen ihr entsprechend eurem Würfelglück landet. An manchen Stationen gilt es jetzt bestimmte Minispiele zu bestehen.

Es gibt in Mario Party Advance über 120 solcher Spiele, die auf sechs thematisch unterschiedliche Welten verteilt sind. So gilt es Rennen zu gewinnen, Rätsel zu lösen oder einfach nur wie ein Wilder auf die Buttons zu dreschen. Leider lassen sich, im Gegensatz zu den Heimkonsolen Versionen, die meisten der Minispiele nur nacheinander und nicht parallel gegeneinander bestreiten. Dadurch wird der wichtigste Aspekt der Mario Party Reihe, der Multiplayer Spaß, gedämpft. Hier hätte man die Link-Möglichkeit des GBAs weitaus intensiver integrieren können.

Jetzt fragt man sich natürlich: »Wozu soll ich über den Spielplan wuseln und diese Minispiele und Giddings einsammeln?« Die Frage drängte sich mir ebenfalls auf. Bei den Giddings ist es vermutlich am besten, wenn ich die Spielanleitung zitiere: „Giddings sind seltsame Erfindungen von Professor I. Gidd! Erledige Aufgaben in Pilz-City, um sie zu erhalten. Im MINISPIEL-LAND kannst du Giddings auch kaufen. Damit kannst du deine Freunde beeindrucken!“ - Ich kann damit also vor meinen Kumpels einen auf dicke Hose machen? „Ey Alter, guckst du, isch hab da voll die krass, coolen Giddings in mein’ Game Boy, krass oda?“ …Meine Freunde werden mir sicherlich zu Füßen liegen. *lol* Liebe Nintendo-Entwickler, wenn ihr schon etwas selten Sinnloses zum Einsammeln in eure Spiele integriert, dann macht euch doch wenigstens die Mühe es dem Käufer einigermaßen ordentlich zu präsentieren!

Nette Dreingabe bei Mario Party Advance ist das Bonus-Brett. Dabei handelt es sich um einen kleinen Spielplan aus Papier, der zusammen mit vier Spielfiguren, die es noch auszuschneiden gilt, dem eigentlichen Spiel beiliegt. Der GBA wird anschließend nur noch zum Würfeln und Minispiele zocken benötigt. Das Brett ist kein elementarer Bestandteil von des Games, bietet aber etwas Abwechslung und erhöht daher die Langzeitmotivation.

Grafisch darf man bei einer Brettspielsimulation natürlich kein Effektfeuerwerk erwarten. Die Grafik ist im typischen Mariostil gehalten und hier und da entdeckt man ein paar nette Animationen. Mehr lässt sich optisch aus diesem Genre vermutlich nicht rausholen.

Soundtechnisch kommt Mario Party Advance mit der typischen Dudelmusik daher. Gute Laune verbreitet die Hintergrundbeschallung definitiv. Insgesamt bewegt sich das Game aber in Punkto Sound, bedingt durch das Genre, nur im unteren Bereich des Mittelfelds.

Zwar variiert die Tastenbelegung von Minispiel zu Minispiel, man fühlt sich allerdings zu keiner Zeit überfordert und alles geht problemlos von der Hand. Auf dem Kartenbildschirm hingegen würfelt ihr mit dem A-Button und bewegt eure Spielfigur mit dem Steuerkreuz. Hier konnte man nicht wirklich viel falsch machen.