Double Dragon (Game Boy) im Test

In den Spielhallen und auf den Heimcomputern ist Double Dragon eine Legende, die viel Suchtpotential besitzt. Angefangen von der guten Grafik bis hin zum Zwei-Spielermodus war alles auf Perfektion getrimmt. So war es nicht verwunderlich, dass die Leute ihr gespartes Geld in rauen Mengen in den Arcadeautomaten schmissen. Dank des Erfolges gab es das Duo Billy & Jimmy Lee auch bald als Umsetzungen auf Amiga, NES, als ebenfalls, wie in diesem Fall, Game Boy zu bewundern.

Wer schon mal Final Fight oder Street of Rage spielte, weiß genau, was bei Double Dragon abgeht. Man läuft die meiste Zeit von links nach rechts und verprügelt alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Um seine Gegner zu vermöbeln, stehen hierbei eine Vielzahl an Schlägen, Tritten und Würfen zur Verfügung, die auch in der Game Boy Version mehr als gelungen sind. Um die Arbeit ein bisschen leichter zu gestalten, kann man auf der Keksdose gewisse Gegenstände aufnehmen und so das aufdringliche Volk auf Distanz halten. So finden sich in den insgesamt vier großen Levels Baseballschläger, Kisten, Ölfässer oder Steine um die Wut an den bösen Schergen auszulassen.

Erreichte man das Levelende, erwartet euch stets ein massiger Endgegner mit wenig Sympathie für eine diplomatische Konfliktlösung. Dabei ist das schöne, das egal wie viel Action auf dem Bildschirm stattfindet, die Darstellung flüssig bleibt und man lästiges Geflacker vergebens sucht. Die Grafik wartet mit vielen Details auf und ruft man sich ins Gedächtnis, dass man ein Game Boy Spiel der ersten Generation vorhat, ist die Präsentation eine Wucht.

Die Musikuntermalung ist hingegen vermutlich eher Geschmackssache. Ein gewisser Teil der Zocker schwört auf den Soundtrack von Double Dragon, ein anderer (zu dem Ich mich auch zähle) findet die Musik einfach etwas unpassend zur Action auf dem Screen.

Wer übrigens Freude an nostalgischen Multiplayerpartien über Linkkabel hat, der wird leider enttäuscht sein. Denn der kultige Koopmodus, den wir alle in dieser Serie lieben lernten, ist in seiner bekannten Form nicht vorhanden.