Primal Rage im Test

GameBoy

Street Fighter II und die darauf folgende Klonwelle hat einige komische Früchte getragen, die die Beat’ m Up-Fans nicht durch Klasse begeistern konnten, sondern vielmehr durch ihre außergewöhnlichen Settings. Ob es Roboter in naher Zukunft sind, die sich die Schaltkreise gegenseitig zermatschen oder lustige Knetmännchen. Der Gipfel der Innovation war dann Primal Rage, welches wir in der Game Boy-Version für euch auf den Prüfstand stellten.

Primal_Rage_5Vielleicht mag es ein bisschen nach Sarkasmus klingen, aber wer möchte gerne steinzeitliche Reptilien in einem Mann-gegen-Mann-Videospiel vor prähistorischer Kulisse kämpfen sehen? Dazu noch auf einem Handheld, das technisch bei dieser Art von Prügelspiel leicht Schluckauf bekommt?

Über Sinn und Zweck könnte man hier jetzt Streiten, vielmehr ist Fakt, dass Primal Rage anno damals für alle gängigen Systeme zur Verfügung stand. Damit auch wirklich jeder Prügelfan, der ansatzweise was von dem Genre verstand, erreicht wurde. Stolze 70.- DM sollte der Game Boy-Besitzer hinblättern für dieses prähistorische Abenteuer, das leider recht schwach auf der Brust ist. Das fängt schon bei der mageren Anzahl von nur sechs Kämpfern an und hört bei der kleinen Movepalette auf. Spielmodis gibt es nur zwei an der Zahl, die bedauerlicherweise keine Unterschiede zeigen. Lobenswert ist das Vorhandensein eines Optionsmenüs, hier könnt ihr Credits, Schwierigkeitsgrad und Rundenzeit einstellen. Das wars dann auch schon mit dem Luxus!

Als einer von sechs Dinos (Sauron, Blizzard, Talon, Chaos, Armadon, Diablo) geht es dann ans Eingemachte und ihr holt euch unblutig euer Fresschen auf jedem Kontinent, bis ihr World Domination erreicht habt. Das dauert bei mittlerem Schwierigkeitsgrad gerade mal 8 Minuten und belohnt werdet ihr für eure Mühen mit einem Game Over-Bildschirm, der nicht schmuckloser sein könnte. Das ist natürlich den hohen Preis der Cartridge absolut wert! (Achtung Sarkasmus!) Oder wer wollte nicht schon immer gerne ein Kampf bis auf den Tod zwischen (Achtung Wortwitz) Sauron und Blizzard sehen?

Primal_Rage_8Steuerungstechnisch reagieren alle hungrigen Dinos recht genau und trotz der schlechten Kollisionsabfrage und der kleinen Aktionsmöglichkeiten bleibt ein konstanter Spielfluss. Doch die Fehler liegen im Detail. Während bei einem guten Beat‘ m Up der Marke Street Fighter II das nutzen von Specialmanöver über Sieg und Niederlage entscheidet, reicht bei Primal Rage das Wilde hämmern auf die Aktionstasten. Sind zwei Runden gemeistert, dürft ihr Mortal Kombat-like einen Finishing Move ansetzen, um einen weiteren Dino von eurer Liste zu streichen.

Mortal Kombat hat sich auf dem Game Boy einen gewissen Ruf erarbeitet, die technisch schlechteste Beat‘ m Up-Reihe auf dem Handheld zu sein. Auch Capcom schaffte es nicht, die derben Ruckler im Spielfluss zu beseitigen. Probe Interactive (Alien Trilogy, Die Hard Trilogy) hatten hier ein besseres Händchen. Die großgezeichneten Dinos sind gut zu erkennen und ausreichend animiert. Ruckeleinlagen und Slowdowns sind trotz wilder Schlageinlagen mit Einsatz von Spezialattacken kein Thema. Dafür glänzen die Hintergründe nicht wirklich vor Detailreichtum oder Originalität. Und der Sound, tja der Sound ist vorhanden und erinnert ungewollt an C64-Zeiten.




Dominic meint:

Dominic

Prügelspiele sollen Spaß machen und nebenbei belustigen. Primal Rage auf dem Game Boy hat eine ganz andere Funktion. Es verdeutlicht anhand des Gameplays, wieso die Dinos ausgestorben sind und das alles macht es unabsichtlich.

Positiv

  • Großgezeichnete Dinos
  • Optionsmenü

Negativ

  • Schlechte Kollisionsabfrage
  • Mageres Gameplay
  • Splatter entfernt
Userwertung
3.7 4 Stimmen
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Forum
  • von Psmoke:

    Jupp, das wars!^^

  • von khaos:

    Besaß das Spiel damals aber es hatte sich recht schnell totgelaufen. Konnte es dann aber gegen Mega Man 5 für den Gameboy tauschen.... ich glaube das war ne ganz coole Idee ...

  • von Civilisation:

    Kann ein Mod bitte den Thread ins Handheld-Subforum verschieben? Danke!

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Primal Rage Daten
Genre 2D Beat ‘em Up
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1994-01-01
Vermarkter -
Wertung 5.8
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