Tiny Toon Adventures: Babs Big Break im Test

GameBoy
In unserem neusten Retroartikel wandern wir zurück in das Jahr 1992, wo für Nintendo alles richtig zu laufen scheint. Das Super Nintendo stand Anfang April in den Startlöchern und sollte schon nach kurzer Zeit seinen Vorgänger qua Verkaufszahlen komplett beerben und der Game Boy hat sich im Handheldmarkt trotzt kleiner Gegenwehr des Game Gears fest etabliert. Diese Positionsstellung sollte dem kleinen grauen Handheld noch weiter nach vorne helfen, denn der Großteil der Videospielentwickler setzten ihre Serien für den mobilen Markt um. Hierbei war Konami ein großer Supporter des Game Boy’s. Titel wie Probotector/Contra, Castlevania, The Simpsons, Teenage Mutant Hero Turtles oder Gradius/Nemesis wurden auf das kleine Format angepasst. Ein anderes etwas kleiners Zugpferd der Firma war die Tiny Toons-Spielserie die auf Steven Spielberg’s Animationsserie basierte. Hier hatte Sega leider auch das Nachsehen: Während nur zwei Mega Drive-Spiele der TV-Serie von Konami entwickelt wurde, bekam Nintendo mit drei NES, zwei SNES, und drei Game Boy-Ableger die volle Packung spendiert. Und genau das erste Game Boy-Abenteuer der Tiny Toons nehmen wir heute unter die Lupe.
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Die völlig durchgedrehte Geschichte nimmt ihren Lauf, nachdem Bubsy Bunny für sich entschieden hat, eine Schauspielkarriere einzuschlagen. Hierzu möchte sie ein Studium folgen, was ihr die Kniffe des Fachs näher bringt. Total begeistert erzählt sie ihren Freunden von ihrer so traumhaften Idee und begibt sich schon auf den Weg. Doch Buster, Plucky und Hampton glauben nicht, dass ihr Studium ohne Probleme verlaufen wird und wollen der Hasendame zur Hilfe eilen. Und hier nimmt ihr als Spieler das Heft selbst in die Hand und steuert in bester Mario-Manier die drei Helden durch vier Welten in der Hoffnung den Abstand zu Bubsy zu verkleinern. Doch egal wo ihr auch ankommt, die knuffige Hasendame war euch immer einen Schritt voraus und hat meist noch ein kleines Chaos hinterlassen. Und das Spielprinzip sieht dann wie folgt aus:

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Ihr steuert immer einen wählbaren Charakter und benutzt dessen spezielle Fähigkeit um die Jump’n Run-Passagen zu meistern. Buster ist ein Meister im Karotten-Weitwerfen, während die tollpatschige Ente Plucky gerne ne Ananas auf dem Boden zerschmettert oder Hampton Melonen als Bowlingkugel missbraucht. Leider teilen sich alle drei Helden eine kleine Anzahl von Leben, womit ihr nach Ableben eines Charakter nicht zum anderen wechseln könnt. Wie vorhin schon erwähnt, darf der Jump’n Run-Fan in vier Welten fleißig rumhüpfen und Minispiele bestreiten. Diese befinden sich meist in Abzweigungen wie zum Beispiel Röhren. Dann wird munter die Reaktion des Spielers getestet im Marathonlauf gegen einige Protagonisten der TV-Serie oder einer Hau-den-Lukas-Variante, wo ihr den Obermiesepeter Monty eins mit dem Hammer überziehen müsst. Als Erfolg bekommt ihr (je nach Leistung) Früchte oder sogar Leben spendiert.


Abgesehen davon orientiert sich Tiny Toons Adventures: Babs Big Break an den Genrestandards die Super Mario zu der Zeit gesetzt hat. Im Level verteilte Gegner könnt ihr mit einem beherzten Sprung auf den Kopf unschädlich machen oder nutzt die eingesammelten Früchte. – Diese bekommt ihr in Item-Blöcke, die ihr nicht von unten öffnet, sondern erst mit einem Sprung von oben entleert. Auch energieauffrischende Herzchen, unverwundbar machende Münzen und Herzcontainer, die eure Lebensleiste um ein Herz erweitern, gibt es in den Behältern zu finden. Der Weg durch einen verwunschenen Wald, einem Spukhaus, der Kanalisation oder einem fahrenden Zug ist sehr linear gehalten. Am Levelende bekommt ihr es meist mit einem dickeren Gegner zu tun, den ihr entweder in einem finalen Fight besiegen müsst oder eben eine Gefälligkeit erledigen sollt. Der Vielfrass Dizzy z.B. wird dann zum Beispiel mittels einem Förderband von euch gefüttert, während ein Geist in einer Ritterrüstung die passende Prügel auf dem Schädel kassiert.

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Auch Schalterrätsel der ganz einfachen Art haben sich ins Spieldesign verlaufen. Im verwunschenden Wald ist das Stinktier Fifi von einem Geist in einen Käftig gesperrt worden, wo ihr jetzt zwei Schalter finden müsst um sie zu befreien. Nebenbei erwähnt ist es immer notwendig einige TV-Charakter im Level einen Gefallen zu tun um das Level erfolgreich abzuschließen. Somit werdet ihr nicht drumrunkommen Hilfe anzunehmen von Furrball oder Dizzy Devil. Grafisch- und Soundtechnisch ist Konami’s erster Game Boy-Besuch eine saubere und attraktive Sache. Der 8Bit-Sound weißt viele Songs auf den Fans von der TV-Show kennen sollten. Animationen, Hintergründe und Charakterdesign sind auf höchsten Niveau und wissen zu jeder Zeit zu gefallen. 

Sebastian meint:

Sebastian

Tiny Toons Adventures: Babs Big Break scheint auf dem ersten Blick eine runde Sache zu sein. Technisch total auf der Höhe der Zeit mit kleinen Schwächen, die erst beim spielen erkennbar sind. Die Spielzeit ist mit ungefähr 30-40 Minuten recht kurz, die Continues trotz leichten Schwierigkeitsgrad zu wenig und ein Passwortsystem oder interne Batterie fehlt komplett. Somit ist Konami’s TV-Adaption leider nur ein kleiner Snack für zwischendurch.

Positiv

  • Sehr gute Grafik
  • Nahe an der TV-Serie
  • 3 spielbare Charakter

Negativ

  • Bekanntes Jump'n Run-Prinzip ohne Neuerungen
  • Kurze Spiel
  • Keine Batterie oder Passwort
Userwertung
8.23333 3 Stimmen
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Tiny Toon Adventures: Babs Big Break Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 1992
Vermarkter Konami
Wertung 7.2
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