Factory Panic im Test

Game Gear
Dieses Modul stellt die Gesetze der freien Marktwirtschaft auf den Kopf! Die Nachfrage nach Produkten aus der neuen Fabrik ist derart hoch, dass die Leute sogar an ihre heilige Elvis Schallplattensammlung gehen würden, um selbige einzutauschen. Allein der Fabrikchef hat gar keine Lust, seine Produkte zu verkaufen und will sie viel lieber im Lager verrotten lassen. Wie meint ihr - klingt, als wäre der Kerl mal Manager bei SEGA gewesen?
Der Held von Factory Panic ist eher ungewöhnlich - weder ein schwertfuchtelnder Abenteurer noch ein Super-Cop legen sich mit dem geizigen Fabrikbesitzer an, sondern ein normaler junger Arbeiter. Aus Solidarität mit den nach neuen Waren gierenden Leuten, sorgt ihr persönlich dafür, dass der Warenfluss Richtung Transportzentrum anhält und kümmert euch dazu in den vier Levels des Moduls um die Fließbänder.



Besagtes Level-Quartett teilt sich übrigens noch einmal auf in 32 Stages, wobei je Level 8 Stages veranschlagt werden. Diese mathematische Meisterleistung ist dahingehend interessant, dass sich die Aufgabenstellung im Spiel je Level ändert. Während ihr bei Level 1 und 3 (also Stage 1 - 8 & 16 - 24) damit beschäftigt seid, die Fließbänder mittels der nebst positionierten Hebel richtig zu stellen und so die Produkte in die Warenkörbe zu lotsen, müsst ihr in Level 2 und 4 fehlende Teile der Wegstrecke geschickt ausfüllen, um die begehrten Konsumgüter nicht vom Band fallen zu lassen. Selbiges wird nämlich mit einer kleinen Zeitstrafe geahndet, was mit dem unermüdlich tickenden Zeitlimit so gar nicht harmoniert.

Und als würde sich dies nicht schon nach einer hektischen und anspruchsvollen Aufgabe anhören, packte SEGA doch tatsächlich auch noch nervig-anhängliche Wachleute mit ins Modul, die euch fortan durch die Level verfolgen und bei Kontakt ein Leben rauben. Und genau hier kränkelt das Modul - ihr könnt die Aufpasser nämlich nicht besiegen, sondern durch unhöfliches Anschreien (O Gott..) nur für einige wenige Sekunden betäuben.



Was bislang also als witziges Denkspiel angefangen hat, bekommt dann an dieser Stelle eine üble Wende. Denn die ewige Weglauferei vor den Wachleuten in Kombination mit dem stets notwendigen Blick auf das Warenportfolio der Fabrik raubt euch auf Dauer den letzten Nerv. Ist dann auch das letzte Leben weg, steigt der Frust ins Unermessliche. Nicht einmal ein Passwortsystem spendierte SEGA dem jungen Helden, so dass alle 32 Stages von Factory Panic stets komplett an einem Stück zu absolvieren sind. Eine Aufgabe, für die ihr euch besser ein Netzteil bereit legt, denn mit einfachen Batterien wird die Spielzeit schon knapp.

Auch technisch macht Factory Panic den Game Gear Besitzer nicht so ganz glücklich. Die Soundkulisse ist etwas schmalbrüstig, die Grafik hingegen zu Beginn nett, verliert im weiteren Spielverlauf aufgrund fehlender Abwechslung aber immer mehr von ihrem Reiz. Nette Spielerei: Neben z. B. Medikamenten und Frischfleisch laufen auf dem Fließband auch SEGA Game Gear ihrer Bestimmung zu. Eben die grundlegenden Dinge, die man im Jahr 1992 zum Überleben benötigte ^_^

Sebastian meint:

Sebastian

Die Idee ist nett, die Umsetzung eher zweitklassig. Factory Panic macht vom Ansatz her vieles richtig, vernichtet sein Potenzial durch einige wenige Details (kein Passwort, nervige Wachmänner, ..) dann aber routiniert und sicher, bevor jemand auf die Idee kommen könnte, es handle sich dabei vielleicht um ein brauchbares Spiel. Ein schlechtes Game Gear Modul sieht zwar anders aus, trotzdem würde ich Factory Panic 8-Bit Fans nur eingeschränkt weiterempfehlen...

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Factory Panic Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1992
Vermarkter SEGA
Wertung 5.7
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