Hitman 2: Silent Assassin im Test

GameCube
Das Konto ist leer, alle Ersparnisse wurden bereits geplündert und auch das nächste Taschengeld lässt noch ein paar Wochen auf sich warten. Was macht man also, wenn auf Zeitungenverteilen keinen Bock hat? Richtig, man wird Auftragskiller. Auch wenn wir hier um Gottes Willen niemanden diesen Beruf empfehlen wollen, so gibt es doch die eine oder andere Person, die ihn ausübt..
Eine dieser Herrschaften ist Agent 47. Sein Job ist es, die ihm von der Agentur angegebene Person, zu eliminieren. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von seiner mysteriösen Gehilfin Diana, die ihn vor und während einer Mission mit wichtigen Informationen versorgt. Doch das alles ist Vergangenheit. 47 hat sich in einer Kirche zur Ruhe gesetzt und hilft dort dem netten Pastor. Als dieser allerdings von der örtlichen Mafia entführt wird, platzt dem charismatischen Agenten mit dem Strichcode im Genick, die Hutschnur und er entschließt sich, seinen Freund zu retten. Er schlüpft also wieder in den bereits aus dem ersten Teil bekannten schwarzen Anzug, verstaut seine Ballers und begibt sich auf die Suche.



"Unsere Zielperson befindet sich irgendwo in diesem Gebäude..."


Zum Beginn jeder Mission wird der Spieler erst einmal mit allen Einzelheiten seines Auftrags vertraut gemacht. Er erhält Videos, Fotos und Geheimdokumente der Agentur. Danach geht es daran, sich seine Bewaffnung zusammen zu suchen. Zur Auswahl stehen dabei sämtliche Waffen, die bisher im Spiel gefunden und benutzt wurden. Dazu gehören von der normalen Pistole über die Schrotflinte bis zur Armbrust alle nur erdenklichen und bekannten Waffentypen. Auf große Kaliber, wie zum Beispiel Panzerfäuste hat man allerdings verzichtet.

Ist auch diese schwierige Entscheidung gefallen, landet man endlich im Spiel, welches man je nach Wahl entweder in der First- oder Third-Person Sicht spielen kann. Ab hier heist es nun: Tarnen, Schleichen, Töten… Genau genommen sind dies auch die drei Hauptfaktoren, aus denen sich das Spielprinzip zusammensetzt. Was an sich ganz simpel klingt, erweist sich im Spiel allerdings als wesentlich anspruchsvoller. Zwar verkraftet 47 eine ganze Menge, anhaltenden Feuergefechten mit großen Gegnermassen sollte man allerdings aus dem Weg gehen, denn verloren gegangene Energie lässt sich während einer Mission nicht wieder auffüllen.



"Größeren Feuergefechten sollte man besser aus dem Weg gehen..."


Die beste Möglichkeit unentdeckt zu bleiben ist, in die Kleidung eines Feindes zu schlüpfen um so wie der Wolf im Schafspelz durch die feindlichen Linien zu kommen. Die Missionen sind alles andere als leicht. Nicht nur die Gegner bringen einen zur Verzweiflung, viel mehr ist der teilweise recht unübersichtliche Aufbau der Missionen nicht sofort erkennbar und so stolpert man des Öfteren wirr durch die Level. Besonders störend ist dies bei Missionen mit zeitlicher Begrenzung, in denen es darum geht zu einer gewissen Uhrzeit A an Punkt B zu sein, um von dort mit dem vorher organisierten Scharfschützengewehr C, den Gegner in Punkt D zu eliminieren.

Ein wenig Hilfe bietet dabei die Karte, die einem fortlaufend die wichtigsten Punkte eines Levels anzeigt, an denen wichtige Gegenstände oder Personen eingezeichnet sind. Sogar die Wege der Patroullien lassen sich nachvollziehen. Leider wird die Qualität der Mission nicht kontinuierlich gehalten, so dass man in manchen Leveln einfach nur zu einem bestimmten Punkt läuft, dort jemanden umlegt und dann schon wieder mit dem nächsten Auftrag konfrontiert wird. Grundsätzlich erweisen sich die Missionen allerdings als sehr anspruchsvoll und fordernd.



"Tolle Lichteffekte wie über dem Kreutz gibt es an vielen Stellen im Spiel zu bestaunen..."


Grafisch präsentiert sich Hitman 2 überraschend gut. Erwartete man doch bei einem Multiplattformtitel eher eine Anpassung an die Fähigkeiten der PlayStation2, so kann man mit großer Freude feststellen, dass IO-Software zumindest versucht hat die Grafik am GameCube etwas hochzuschrauben. Wenn man auch hinter den Möglichkeiten einer exklusiven Entwicklung zurückbleibt und sich auch mit der Xbox Fassung nicht ganz messen kann.

Immerhin - die stabile Framerate der Grafikengine garantiert einen flüssigen Spielablauf. Für die Texturen gibt es einerseits Lob aber andererseits auch Tadel. So sehen manche Level wirklich unheimlich spektakulär und detailliert aus, andere wiederum sind mehr als trist und langweilig. Motion Capturing ist einer der Begriffe, der den Damen und Herren von IO-Software leider nicht geläufig zu sein scheint. So läuft 47 alles andere als natürlich und es sieht hier und da aus, als hätte er sich noch immer nicht von seinem letzten Bandscheibenvorfall erholt. Alles in Allem sieht die Grafik aber sehr ordentlich aus und weiß, bis auf einige wenige Details, vollends zu überzeugen.

Gerade in Punkto Sound kann Hitman 2 seine Muskeln spielen zu lassen: Stimmungsvolle Hintergrundmusik trägt unheimlich viel zur dichten Atmosphäre des Spiels bei. So setzt eher etwas aggressivere Musik ein, sobald sich 47 in einer brikären Situation befindet, während im normalen Spielablauf einige abwechslungsreiche und selten aufdringlich erscheinende Melodien zu hören ist. Auch die Sprachausgabe weiß zu überzeugen. Das Spiel wurde komplett ins Deutsche lokalisiert. Ein großer Pluspunkt!



"Der ein oder andere Blutspritzer ist bei Hitman 2 nicht zu vermeiden..."


Die Steuerung wurde sinnvoll und bequem gelöst. Ganz im Stil von Halo steuert man 47 mit dem linken Analogstick, während der C-Stick zur Veränderung des Blickwinkels dient. Mit der rechten Schultertaste des Cube-Controllers feuert man die ausgewählte Waffe ab oder versetzt diese, im Falle eines Scharfschützengewehrs, in den Zielmodus. Der linke Schulterbutton versetzt 47 durch leichtes Ziehen in den Schleichmodus und durch starkes Ziehen in die Hocke. Der A-Button wird zur Benutzung von Gegenständen und zum öffnen von Türen verwendet. Gespeichert werden kann an jeder Stelle im Spiel. Beachten sollte man allerdings, dass dabei nur sieben Speicherpunkte pro Mission zur Verfügung stehen.

Sebastian meint:

Sebastian

Die Cube-Fassung von Hitman 2 – Silent Assassin unterscheidet sich überhaupt nicht von den Versionen für PS2 und Xbox, spielerisch jedenfalls. Technisch hingegen reiht man sich an altgewohnter Stelle zwischen der Sony Kiste und der Microsoft Xbox ein. Fragwürdig ist zudem die die Thematik des Spiels, teils befindet sich Hitman 2 nämlich durchaus am Rande zur Geschmacklosigkeit. Zwar besitzt das Game einen Filter, der das Blut verschwinden lässt, eine USK-Freigabe von unter 18 Jahren bekam Hitman 2 allerdings trotzdem nicht. Und das auch aus gutem Grund. Für alle anderen, die mit dem etwas makaberen und blutigen Spielablauf keine Probleme haben, ist Hitman 2 auf jeden Fall ein Kauf wert - in den Händen von jungen Spielern hat diese Schillerscheibe absolut nichts verloren!

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Hitman 2: Silent Assassin Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. Oktober 2003
Vermarkter Eidos
Wertung 7.6
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