Mortal Kombat: Deadly Alliance im Test

GameCube
Wir schreiben das Jahr 1992. Der amerikanische Publisher Midway bringt den ersten Teil einer mittlerweile zu Kult gewordenen Serie in die Spielhallen: Mortal Kombat. Mortal Kombat war in einigen Bereichen eine Revolution, so sah man z.B. zum ersten Mal digital animierte Charaktere in einem 2 D Spiel. Doch das eigentliche Aufsehen erregte Mortal Kombat durch etwas anderes, bisher in dieser Form nicht dagewesenes: die überaus fulminante Darstellung von Gewalt. Das Blut strömte nur so über den Bildschirm und brachte so viele Menschen in Aufruhr. So entstand ein Kult um ein Spiel mit vielen Fans und noch mehr Gegnern. So erschienen in den 90ern diverse Nachfolger, die sowohl im Umfang als auch in der Gewaltdarstellung den jeweiligen Vorgänger jedes Mal übertrafen. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2003 und in unserem GameCube liegt die PAL-Version zum langersehnten fünften Teil der Serie, Mortal Kombat Deadly Alliance.

Zunächst zur Story des Spiels, denn es gibt eine – und die ist gar nicht mal so schlecht. Lange Zeit nachdem der Erdling Liu Kang mit Hilfe des Donnergottes Raiden das Mortal Kombat Turnier gewinnen konnte und somit das Tor zur Unterwelt schloss, scheint sich das Blatt wieder zu wenden. In der Unterwelt entsteht eine Allianz zwischen zwei (Fans der Serie gut bekannten) Magiern, Quan Chi und Shang Tsung. Jene haben als Ziel, die Kräfte des mythischen Drachen (z.B. im MK Logo zu sehen) zu erlangen – koste es was es wolle. Der erste der auf jenem Weg sein Leben lassen muss, ist der bisherige Herrscher der Unterwelt, Shao Kahn. Auf mysteriöse Weise können Quan Chi und Shang Tsung das Portal zur Erde wieder eröffnen und suchen so den Sieger des Mortal Kombat auf, Liu Kang, um auch ihn aus dem Weg zu räumen. Dies gelingt ihnen, Liu Kang wird kaltblütig ermordet und die tödliche Allianz ist einen Schritt weiter auf ihrem Weg zur absoluten Herrschaft. Grund genug für Donnergott Raiden ins Geschehen einzugreifen und die besten Kämpfer der Erde um sich zu versammeln. Unmissverständlich gibt er ihnen mit auf den Weg, dass diese Allianz gestoppt werden muss, um die Erde zu retten. Und so macht sich Raiden mit seiner Truppe auf den Weg, Quan Chi & Shang Tsung, sowie ihre Diener zu stoppen. Der Kampf kann beginnen...


Nachdem ihr die Mini-DVD in das Cube Laufwerk gelegt habt, erwartet euch ein äußerst umfangreiches Menü, das sich aus folgenden Punkten zusammen setzt. Im Arcade Modus wählt ihr wie gehabt einen Kämpfer aus und müsst euch bis zu den beiden Magiern durch schlagen. Dabei trefft ihr sowohl auf altbekannte Mortal Kombat Fighter (z.B. Sub Zero, Scorpion, Kung Lao, usw.) als auch auf neue Kämpfer (z.B. Frost, Kenshi, Li Mei, usw.). Im Arcade Modus sammelt ihr außerdem verschieden farbige Münzen. Mit denen könnt ihr allerhand Dinge freischalten, wie z.B. neue Kämpfer, neue Arenen oder aber auch Goodies wie z.B. Outtakes.


Während der Versus Modus zu Multiplayer Kämpfen einlädt, könnt ihr im Practice Modus nach Lust und Laune trainieren. So könnt ihr eure Fähigkeiten mit einem Kämpfer durchaus verbessern und z.B. testen welche Kombos besonders effektvoll sind. Der letzte Modus, der den Titel Konquest erhielt, beinhaltet etwas völlig neues in der MK Welt. Wieder entscheidet ihr euch für einen Kämpfer. Doch statt mit diesem gegen andere Gegner anzutreten, ist dieser Modus ganz klar zum Erlernen des Charakters gedacht. In verschiedenen Missionen erlernt ihr so ziemlich alles, was es über euren Kämpfer, seine Bewegungen und seine Kombos zu kennen gibt. Nachdem ihr die Missionen vollendet habt, könnt ihr sicher sein, diesen Charakter zu beherrschen und könnt somit im Kampf eure erlernten Finessen anwenden. Auch in diesem Modus sammelt ihr wieder Münzen, um später diverse Dinge frei zu schalten. Zusätzlich zu diesen Modis wurden noch allerhand Extras auf die DVD gepackt. So können MK Newbies sich durch die MK History über die vergangenen Teile informieren. Making Off's, Musik Videos und vieles mehr runden diesen Bonus wunderbar ab.


Doch nun endlich zum Spiel selber: ich, als alter MK Hase, stehe zwischen 2 Stühlen. Der Satz „Mortal Kombat ist erwachsen geworden“ passt wohl am besten. So z.B. das Kampfsystem. Jeder Kämpfer verfügt über 2 verschiedene Kampfstile. Diese könnt ihr jederzeit während des Kampfes wechseln. Die Kampfrichtungen wurden hervorragend in Szene gesetzt und da bei jedem Stil verschiedene Kombos und Attacken möglich sind, ist für Langzeitmotivation durchaus gesorgt. Zudem hat jeder Fighter eine Waffe zur Verfügung, mit der ebenfalls gekämpft werden darf. Kurz gesagt: das Kampfsystem von Mortal Kombat kann sich durchaus neben dem von anderen Genre Vertretern sehen lassen. Das klang ja bis jetzt alles ganz positiv werdet ihr euch denken... bleibt es auch – insofern ihr keine großen Mortal Kombat Fans seid. Denn jene (inklusive mir) werden durchaus etwas vermissen. Gerade durch dieses „erwachsen werden“ hat Mortal Kombat an Charme verloren, manche mögen es auch Trash-Faktor nennen. Gut, es gibt immer noch reichlich Blut und die Fatalities sind nach wie vor eher witzig als wirklich gut, doch irgendwas scheint einfach zu fehlen.


MK Deadly Alliance verfügt über eine wunderschöne Grafik. Sowohl die Arenen als auch die Kämpfer sind vorzüglich animiert. Durch das Ändern des Kampfstils ändert sich im nu auch die Körperhaltung des Kämpfern, und das weiß zu gefallen. Ein nettes grafisches Schmankerl ist es zudem, dass die Kämpfer z.B. Gegenstände wie Hüte usw. durch heftige Angriffe verlieren können. Während der Sprung in die dritte Dimension bei Mortal Kombat 4 meiner Meinung voll und ganz in die Hose gegangen war, zeigt sich bei Deadly Alliance wohl was man schon damals gerne gezaubert hätte, aufgrund der Hardware aber nicht konnte. So wollten wir unsere MK Helden schon immer sehen, die vergleichbare PS2-Version hängt die Cube Fassung deutlich ab und muss sich grafisch nur knapp der Xbox Variante geschlagen geben.

Auch der Soundtrack kann überzeugen. Ob zerrende Gitarren Töne oder knallharte Techno Beats, die Musik stimmt einfach immer. Außerdem wurden (zum Glück) altbekannte Soundeffekte im Spiel behalten, wie z.B. Scorpion's legendäres „Come here“ (bzw. „Get over here“) bei seiner Haken Attacke. Auch die Kult Stimme bei der Charakter Wahl oder bei der Sieger Verkündung blieb die gleiche. Demnach also ein hoher Wiedererkennungswert für Fans, der auch MK Neulingen gefällt.

Sebastian meint:

Sebastian

Mortal Kombat ist erwachsen geworden, besser kann man es nicht ausdrücken. Mit vielen neuen innovativen Ideen macht sich Mortal Kombat Deadly Alliance durchaus konkurrenzfähig zu anderen Genre Größen. Fans der Serie werden sich über viele beim alten gebliebenen Dinge freuen (wie z.B. die Spezial Attacken der Kämpfer). Kurz und knapp: ganz klar für alle Beat 'em Up Fans zu empfehlen. 

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Mortal Kombat: Deadly Alliance Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Februar 2003
Vermarkter Midway
Wertung 7.5
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