Kingdom Under Fire: Heroes im Test

Xbox
Ein Jahr nachdem das koreanische Entwicklerteam Phantagram die Fachpresse mit Kingdom Under Fire: Crusaders entzückte, liegt nun das Sequel mit dem Namenszusatz Heroes in den Händlerregalen. Wir haben uns den Genre-Mix angeschaut und sagen euch, ob Hobby-Feldherren einen neuen Pflichtkauf auf die Liste setzen müssen!

Auf dem Schlachtfeld ist die Hölle los!
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Kingdom Under Fire: Heroes ist ein Strategietitel, der euch die Führung von verschiedenen Einheitsgruppen überträgt. Die Action kommt aber nicht zu kurz, denn sobald ihr mit eurer Truppe nah genug an den Feind gekommen seid, übernehmt ihr die direkte Kontrolle eures Helden und schlagt mit großen Waffen auf eure diversen Gegner ein. Das Spiel ist in einem Fantasy Setting angesiedelt, sprich Herr der Ringe-Fans werden sich sofort wohl fühlen. Orks, Dunkelelfen und viele andere wollen euch an den Kragen. Schwierigkeiten beim Zusammenleben der verschiedenen Rassen verursachen gewaltsame Konflikte im Land Bersia. Seit dem die Dunkle Legion zerstört wurde, herrschen die Menschen über das Land. Dummerweise hatten die Dunkelelfen und die Halbvampire scheinbar Langeweile und haben beschlossen, eine neue Dunkle Legion ins Leben zu rufen. Ihr Ziel? Das Vernichten der menschlichen Rasse! Die Story ist absolut fesselnd und könnte in genau dieser Form auch aus einem Fantasy Bestseller stammen.

Erzählt wird die Geschichte anhand von Zwischensequenzen in Spielegrafik und Dialogen zwischen den Charakteren, bei denen ihr Standbilder der Beteiligten zu sehen bekommt. Zu Beginn des Spiels wählt ihr einen von drei Helden aus, dessen Geschichte ihr erleben wollt. Insgesamt sind sieben Handlungsstränge spielbar - um die nächsten vier spielen zu können müssen die, die sofort anwählbar sind, jedoch zunächst beendet werden. Die verschiedenen Kapitel erzählen die Story des jeweiligen Charakters, Überschneidungen zwischen den sieben Storylines stehen an der Tagesordnung. Als guten Rat kann ich euch mit auf den Weg geben, dass ihr zunächst Ellens Kampagne spielen solltet, um ein Gefühl für das Spielsystem zu bekommen. Spieler, die den Vorgänger ihr eigen nennen, werden neben Ellen noch andere Charaktere wiedererkennen.


Auch Tiere wollen euch an den Kragen...
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Zum Start von Ellens Kampagne erhaltet ihr einige notwendige Informationen zum Spielablauf. Ein wirkliches Tutorial gibt es leider nicht, obwohl es bitter notwendig gewesen wäre. Habt ihr Crusaders gespielt, sollte es keine Probleme geben. Sollte dem nicht so sein, dürftet ihr zu Beginn des Spiels Probleme haben alle Funktionen richtig zu verstehen und anzuwenden.

Zwar ist das System eigentlich gar nicht so komplex, aber ihr müsst konzentriert an die Sache heran gehen um keine wichtigen Informationen zu übersehen und vor allem auf dem Schlachtfeld ein flinkes Händchen haben, um eure Truppen schnell genug zu befehligen und bestmöglich zu nutzen.


In Reih und Glied geht es durch das Land.
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Auf dem Schlachtfeld kontrolliert ihr eure Einheit und euren Helden. Im Verlauf des Spiels können sich bis zu vier weitere Einheiten euch anschließen und mit euch in die Schlacht ziehen. Strategisches Handeln funktioniert im Spiel am besten über die Minimap, die in etwa ein Viertel des Bildschirms einnimmt, wenn ihr sie per Knopfdruck ausfahren lasst. Da die Kamera im Kampfgeschehen und bei der vorhergehenden Planung in Kingdom under Fire: Heroes ziemliche Probleme hat, bietet es sich wirklich an, sämtliche Bewegungen, Angriffe usw. über diese Karte zu planen statt sich die ganze Zeit darüber aufzuregen, dass eure Jungs mal wieder nicht dahin laufen wo ihr sie gerne hättet. Die Gebiete, die ihr bislang nicht betreten habt, werden auf der Karte allerdings Genre typisch hinter einer Nebelwand versteckt – ihr seid somit gefundenes Fressen für Hinterhalte und Fallen.

Während der Missionen könnt ihr über die Trigger zwischen den verschiedenen Einheiten wechseln, die sich euch angeschlossen haben. Habt ihr z.B. einen Trupp Bogenschützen mit dabei, solltet ihr diese vor einem Angriff auf den Feind zunächst vorteilhaft positionieren (am besten in höher gelegener Gegend), bevor ihr dann mit der Infanterie angreift. Sobald ihr nah genug an den Gegner herangekommen seid, wechselt die Kamera in die 3rd Person Perspektive und ihr übernehmt die direkte Steuerung eures Alter Egos. In dieser Phase spielt sich das Spiel ein wenig wie Dynasty Warriors - ihr lauft herum und haut unzählige bösen Wesen um. Durch bestimmte Combos könnt ihr flächendeckende Angriffe ausführen oder auch mal einen Zauberspruch loslassen.


Diese Kreaturen sind ein Job für eure Bogenschützen.
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Das Kampfgeschehen im Spiel kann wohl durchaus als recht chaotisch bezeichnet werden, was größtenteils daran liegt, dass hier wahre Massenschlachten inszeniert werden. Dutzende von Kreaturen wollen euch an den Kragen und eure Jungs wehren sich mit allem was sie haben.

Wer ein bisschen Zeit sparen möchte, sollte schnellstmöglich den Anführer der gegnerischen Gruppe ausfindig machen und seine Priorität auf diesen setzen. Erledigt ihr ihn, gibt seine gesamte Truppe nämlich sofort auf. In der oberen linken Bildschirmecke seht ihr dauernd eine Anzeige die euch darüber informiert, wie es um eure Einheiten steht.


Später dürft ihr auch die Rolle der Dunklen Legion schlüpfen.
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Wenn ihr eurem Gegner nicht gerade auf dem Schlachtfeld den Kopf einschlagt, könnt ihr zwischen den einzelnen Missionen in Burgen und Städten andere Dinge verrichten. Dazu gehört z.B., dass ihr die Ausrüstung eurer Einheiten immer auf dem neusten Stand halten solltet. Im Kampf sammelt ihr Erfahrungspunkte, mit denen ihr die Charakteristika eurer Kämpfer upgraden könnt. Außerdem gibt es gute Mengen Geld, die ihr in neue Ausrüstung investiert. Diese Ausrüstung (Primär- und Sekundärwaffe, Schild, Rüstung usw.) muss sowohl für euren Helden, eure Truppe sowie eure Generäle angepasst werden. Letztere lassen sich im Kampf zur Hilfe holen, sollte eure Situation es verlangen. Durch die Erfahrungspunkte lassen sich auch die ‚Jobs’ der Truppe ändern – so wird die Infanterie im Verlauf des Spiels zur schweren Infanterie und letztendlich zur Kavallerie. Eure Kämpfer zu individualisieren ist nicht nur ein toller Weg um auf dem Schlachtfeld besser auszusehen, es macht auch noch ordentlich Spaß!

Wer keine Lust auf Singeplayerkampagnen hat, kann mit Kingdom under Fire: Heroes auch in Onlinewelten stoßen. Mit bis zu sechs Spielern begebt ihr euch auf das Online-Schlachtfeld und schlagt euch gegenseitig die Köpfe ein. Dabei gibt es verschiedene Varianten. Entweder spielen alle sechs Spieler gegeneinander bis zum bitteren Ende oder ihr setzt euch in Teams zusammen und nehmt das gegnerische Team so strategisch auseinander. Auch online sammelt ihr Erfahrungspunkte, die zum Aufleveln eurer Online-Charaktere dienen. Beim Erstellen des Onlinespiels habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Schlachtfeldern, die aber größtenteils nicht so komplex und detailliert sind wie ihre Kollegen im Singleplayer Modus. Wer über keine tolle Internetverbindung verfügt, sollte die Onlinepartien auf vier Spieler begrenzen, damit es nicht zu Lags kommt.


Die verschiedensten Gegner tummeln sich in der Fantasywelt.
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Ein kleines Problem beim Multiplayer Modus ist es, dass die Zusammensetzung eurer Truppe nach einem Kampf auf Null gesetzt wird. Sprich ihr müsst vor jedem Kampf eure Einheiten neu konfigurieren – und das solltet ihr besser nicht vergessen, denn sonst kann es passieren, dass ihr mit nur einer Einheit auf dem Schlachtfeld steht und schon bald verloren habt.

Grafisch bietet Kingdom under Fire: Heroes fast genau das gleiche wie der Vorgänger Crusaders. Die Charaktere sind sehr detailliert und im Kampf gut animiert. Während die Figuren bei Bewegungen alle im Pulk gleich laufen, handeln sie im Kampf individuell, was sehr nett aussieht. Die Framerate bleibt größtenteils stabil, nur wenn wirklich mal der ganze Bildschirm richtig voll von Gegnern ist gibt es minimale Einbrüche. Die Felder im Spiel sind alle riesig und gut bestückt mit Wäldern, Flüssen, Bergen usw. Leider seht ihr davon nicht immer etwas, denn die Weitsicht ist aufgrund von dicken Nebelblockaden doch sehr eingeschränkt. Größtes Manko an Heroes, welches auch in die Grafikwertung einfließt, ist die Kamera, die euch oftmals einiges an Nerven kosten wird.

Auch beim Sound gibt es nicht viele Änderungen zum Vorgänger. Auf dem Schlachtfeld begleitet euch harte Heavy Metal Musik – ob das zum Spielgeschehen passt muss wohl jeder einzelne anhand seiner musikalischen Vorlieben für sich selber entscheiden. Eins steht fest: die richtige Stimmung während eines Gemetzels vermittelt die aggressive Musik auf jeden Fall. Auch die Effekte der Waffen, aufeinander schlagenden Klingen usw. kommen gut rüber. Die Sprachausgabe ist ok, gewinnt aber keine Preise. Wer gerne ein authentisches Spielerlebnis haben will wechselt in die Originalsprache Koreanisch und stellt sich die Untertitel an.


Auch eure Gegner sind gut organisiert...
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Gregory meint:

Gregory

Kingdom under Fire: Heroes gefällt mir sehr gut, auch wenn ich zunächst bedingt durch den recht schweren Einstieg so meine Sorgen hatte. Progressiv mit der Spielzeit steigt aber auch euer Durchblick durch das zunächst komplex erscheinende Spielsystem an und schon bald kommt ihr gar nicht mehr vom Spiel los. Dafür sorgt auch der große Umfang und das grandiose Onlineerlebnis. Das Gameplay setzt sowohl auf Strategie als auch auf Action und gefällt mir wegen dieser tollen Symbiose z.B. viel besser als das der vor kurzem bei uns getesteten Genrekonkurrenten Dynasty Warriors 5. Hobbystrategen sollten sich Kingdom under Fire: Heroes demnach auf jeden Fall einmal anschauen. Auch wenn die Änderungen zum Vorgänger nicht so groß ausfallen, wie es sich mancher Fan wohl gewünscht hätte, ist das Spiel durchaus empfehlenswert.

Positiv

  • Großer Umfang
  • Gutes Online-Erlebnis

Negativ

  • Schwerer Einstieg
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Forum
  • von Darkshine:

    Ist eigentlich The Crusaders oder Heroes der bessere Teil? Würde es mir gern holen, aber einer reicht denke ich mal, habe von Dynasty Warriors auch nur einen Teil.

  • von Mistercinema:

    Kingdom under Fire goes Xbox 360 von Gregory am 08.02.2006 Hobbystrategen wurden auf der Xbox besonders von den beiden Fantasy Abenteuern der Kingdom under Fire-Reihe in ihren Bann gezogen. Ein paar Monate nachdem Kingdom under Fire: Heroes seinen Weg in die Händlerregale fand, gibt es von den...

  • von Ray:

    Review zu KuF: Heroes ist online ...

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Kingdom Under Fire: Heroes Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07.10.2005
Vermarkter DeepSilver
Wertung 7.8
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