Anflug auf den Einsatzort...
Im Auftrag besorgter Erdenbürger tuckert ihr nämlich per Raumschiff durch die Galaxis, um hier und da an den befallenen Raumstationen anzuhalten und den Xenos einen Besuch abzustatten. Klare Sache, daß die Stationen dabei von mal zu mal größer, unheimlicher und immer stärker von Xenos befallener werden. Also packt ihr tapfer euren Laser aus und stampft von links nach rechts durch die 2D-Station, ihrerseits jeweils in übersichtliche Räume aufgeteilt. Dabei wisst ihr zunächst nie, was euch im nächsten Raum erwartet - geht gleich ein Alien auf euch los? Sitzen sie apathisch in der Ecke? Steht dort vielleicht ein Wissenschaftscomputer mit hilfreichen Infos?
98%? Hier gibts noch einiges zu tun...
Statt nämlich einfach nur stupide die große Anzahl der Xenos (mit unterschiedlichen Attacken & Schwachstellen!) auszumerzen, müsst ihr euch auch an den computer terminals zu schaffen machen, die oftmals wichtige Infos enthalten. Ein Kampf ist übrigens erst dann vorbei, wenn die Xenos entweder die Raumstation völig überrennen, ihr sie komplett von dort vertreibt oder aber die Selbstzerstörung ausgelöst wird. Gerade in letzterem Fall bringt ihr besser zeitig etwas Abstand zwischen euch und dem Ungetüm am Himmel oder deaktiviert das Sicherheitssystem rechtzeitig.
Besser nicht trödeln..
Auch wenn sich das Gameplay nach ein paar Stationen leider etwas stark wiederholt und die erste Euphorie somit leicht verflogen ist, sorgt Xenophobe auf dem Atari Lynx dennoch auch weiterhin für gute Unterhaltung. Dabei bekam die Lynx Fassung von Atari sogar einige Upgrades gegenüber der Arcade Version spendiert, wie etwa ein Jet-Pack mit dem ihr aus sicherer Höhe die Aliens aufs Korn nehmen könnt. Auch sorgen neben der Standardwumme weitere Waffen wie Bomben oder stärkere Flinten für etwas Abwechslung in der täglichen Alienbekämpfung. Die Steuerung mittels Lynx Steuerkreuz und den 1 + 2 Buttons (Springen + Schießen) klappt dabei von den ersten Sekunden an problemlos und ist zudem präzise. Eine echt nette Idee hatten die Macher zudem für den Multiplayer (4 Spieler über Comlynx) - hier können menschliche Mitspieler neben der kooperativen Alienhatz auch in die Haut der Xenos schlüpfen und den Spieler jagen! Klasse! :-)
Viele nette kleine Details zieren die einzelnen Räume
Wer sich die Screenshots schon angesehen hat, wird zudem einen ersten guten Eindruck von der Grafik erhalten haben. Diese ist wieder mit der typischen und so unverwechselbaren Lynx-Farbgebung ausgestattet (vergleiche z. B. Slime World) und wirkt leicht comichaft - angesichts der Alienbedrohung wären etwas düstere Farben aber aus atmosphärischen Gründen womöglich geschickter gewesen? Dennoch sehen die detaillierten Räume sowie natürlich der Protagonist klasse aus und auch die Animationen sind für Lynx Verhältnisse sehr schön gelungen. Leider gilt es in Sachen Sound wie so oft mal wieder ein paar Abstriche zu machen: Zwar bekommt ihr hier keineswegs nur ein Rauschen serviert, vorwiegend dringen allerdings nur Soundeffekte an euer Ohr. Eine packende Begleitmelodie, die euren Auftrag durch entsprechend flotte Beats atmosphärisch unterstützt, fehlt leider komplett. Schade!
Okay, es mag umstritten sein - aber für mich ist Xenophobe eines der besten Atari Lynx Spiele und ich lege es auch heute immer wieder gerne mal ein, um ein paar Xenos zu Müsli zu verarbeiten. Das Spielprinzip verliert in den Augen eines erfahrenen Gamers zwar nach spätestens einer Stunde durch seine Wiederholungen etwas an Reiz, bis dahin wird man allerdings mit wirklich guter 2D-Actionkost unterhalten. Definitiv ein Titel, um den man seine Lynx-Sammlung bereichern sollte!