Aber bleiben wir erst einmal beim Offline-Part. Bei Gehirntraining mit Dr. Kawashima geht es natürlich wieder darum Eure grauen Zellen auf Trapp zu bringen. Dies Geschieht in vier unterschiedlichen Kategorien, welche dann wiederum aus sechs verschiedenen Übungen bestehen. Zu Beginn sind hier aber nur jeweils drei der Übungen freigeschaltet. Der Rest aktiviert sich dann im Laufe der kommenden Tage und Anhand Eurer erbrachten Leistungen.
Im sehr angenehm gestalteten Hauptschirm könnt Ihr wahlweise auf Dr. Kawashima klicken um hier Eure Daten, Leistungen und Erklärungen zu Eurem Gehirn abzurufen oder aber auf seinen kleinen Roboterfreund. Dieser führt Euch auf Wunsch durch die Trainingsprogramme mit denen man sich auf die „täglichen Tests“ vorbereiten kann. Sämtliche Übungen werden beim ersten Mal dann sehr ausführlich und verständlich von Dr. Kawashima erklärt, bevor es dann los geht.
Die vier Übungskategorien bestehen aus den Oberpunkten „Logik, Gedächtnis, Rechnen & Sehen“. Insgesamt warten am Ende 30 unterschiedliche Übungen auf Euch, welche allesamt in Zusammenarbeit mit dem „Industry University Research Project“ von Dr. Kawashima getestet wurden.
Dabei deckt man wirklich ein großes Spektrum an Aufgaben ab. Angefangen bei „einfachen“ Rechenaufgaben geht das Ganze dann weiter über das bereits vom Nintendo DS bekannte „Stein, Schere, Papier“ (wobei man hier nicht immer der Gewinner sein darf!), Zahlenflüssen und Luftblasen mit positiven und negativen Inhalten (teils in Zahlen, teils in Worten), einem „Merk Dir den Heimweg Spiel oder farblichen Mehrheitsabfragen. Weiter geht es mit „Spuren von Zahnrädern“, „Evolutionsfragen“ bei denen Ihr die Kinder zweier unterschiedlicher Fantasieeltern erkennen müsst, „Würfelzählspielen“, einem kniffeligem „Wer ist Wer“ Test wo man sich Namen, Gesichter und Klamotten einprägen muss, „Wortmerkspielen“ über das „herausgeben von Wechselgeld“ und „Paare finden“ bis hin zum räumlichen Denkabfragen des „richtigen Blickwinkel“. Unterschätz hatte ich hier zu Beginn die Aufgabe mit den „Farben“. Bei dieser bekommt Ihr Farben als Worte angezeigt. Die „Schriftfarbe“ dieser Worte entspricht aber halt nicht dem Wort selber und Ihr müsst hier nun unten immer diese Schriftfarbe antippen und nicht die Farbe, die das Wort aussagt. Man glaubt gar nicht wie man hier unbewusst ganz schnell aus der Spur geworfen werden kann *g*
Hier wird einem sicherlich nicht schnell langweilig, wobei sich die Übungen recht schnell erschweren durch mehr Einblendungen solange Ihr keine Fehler macht. Sobald hier einmal eine Antwort verkehrt war, stuft sich das Programm sofort bei der nächste Frage wieder eine Stufe zurück um Euch erst einmal wieder in „den Lauf“ zu bringen. Überhaupt muss man sagen , dass die Heranführung, Erklärung und Anpassung an Eure Leistungen wirklich hervorragend gelöst wurde. Sollte es notwendig sein, aktualisiert sich das Programm automatisch im Hintergrund, wobei man dann beim nächsten Start dezent und japanisch höflich auf diese notwendige Anpassung hingewiesen wird, was einen kurzen Neustart erfordert.
Grafisch präsentiert sich Gehirntraining mit Dr. Kawashima auf dem Mac sehr angenehm und beruhigend, wobei es dann bei den Farbspielen schon einmal sehr bunt zugehen kann. Parallel wird das Geschehen von dezenten Melodien im Hintergrund begleitet, welche ebenfalls eine recht beruhigende Wirkung haben. Das Spiel ist hier dann zeitgemäß in den Sprachen Detusch, Englisch & Türkisch auf der Disk, wobei Dr. Kawashima hier in RGP ähnlicher Manier nur einige wenige „Ahh, Ohhh, Mmmhhhmmm“ auf Lager hat. Neben den Aktivitäten mit der Maus zur Lösung der Aufgaben könnt Ihr einige Übungen auch direkt über den „9er Block“ eingeben, was einigen Zeitvorteil und entsprechend schneller einen begehrten Pokal einbringen kann. Die gesamte Steuerung ist hier ohne Einschränkungen als gelungen zu bezeichnen.
Dr. Kawashima selbst hält Euch dann in mehreren, grafischen Statistiken über Euren Werdegang auf dem Laufenden, wobei es hier dann auch eine Pokalsammlung abzurufen gibt. Man will ja bei seinen Freunden auch mal protzen können ,,,) Wr einmal nur etwas zur Entspannung sucht, kann dann zudem in zwei separaten Minispielen die Zeit tot schlagen. Hier steht Euch neben 100 Leveln Sudoku auch noch die Option auf eine Runde Brainstorm offen, bei dem man gleichfarbige Kristalle miteinander verbinden und dann einkrachen lassen muss. War ja auch irgendwie klar, dass man hier kein Autorennen implantiert :)
Neben dem Single-Player (bei dem man natürlich mehrere Profile anlegen kann und so mehrere Spieler einer Familie ran dürfen) bietet das Spiel zusätzlich die Möglichkeit verschiedener Multiplayer-Modi. So könnt Ihr entweder mit „bis zu vier Personen“ im Hot Seat nacheinander an den Bildschirm los legen oder aber mit bis zu sechs Spielern Online Trainingseinheiten absolvieren. Während Ihr bei diesen Übungen im direkten Duell mit den Gegnern liegt, könnt Ihr über eine eingeblendetes Ranking verfolgen, wo Ihr gerade steht. Auf Eurem Bildschirm sehr Ihr ansonsten nur Eure Eigenen Übungen. Wer mag kann hier über ein zusätzlich eingeblendetes Smilies mit den Mitspielern Emotionen austauschen und diese bei Gefallen in eine Freundesliste aufnehmen, damit man sich beim nächsten Mal schnell wieder finden kann. Einziger Nachteil an diesem Modus ist, dass Ihr hier eventuell auf eine Übung trefft, die Ihr im Offline Part noch gar nicht kennen gelernt habt. Dies könnte also eine Klatsche bedeuten, sofern die Übung von Euch nicht gleich auf Anhieb verstanden wird.
War Dr. Kawashima auf dem Nintendo DS schon ein gutes Programm, hebt man dieses Ergebnis auf dem Mac nochmals an. Neben der frischen Aufmachung in visueller Hinsicht, punkten hier die erweiterten Aufgaben sowie der integrierte Online-Modus zusätzlich, so dass man am Ende mit einer verdienten, respektablen glatten Acht aus dem Testparkour ausläuft. Mit dem Preis von knapp unter dreißig Euro liegt man dann auch bei einem fairen Preis- Leistungsverhältnis, wobei man hier die DVD immer im Laufwerk halten muss. Dies ist bei vielen anderen Titel auf dem Mac oftmals ja nicht der Fall. Einziger Kritikpunkt ist, dass man während das Spiel läuft nicht auf den Desktop wechseln kann um hier mal eben eine Meldung eines Messenger oder Mailprogramms zu beantworten. Dies fällt punktemäßig aber dann kaum in der Waagschale auf. Ich war auf jeden Flla froh nun wieder etwas mehr für meine geistigen Leistungen tun zu können und bin nach sieben Testtagen mit den ersten, offensichtlichen Leistungssteigerungen aktuell sehr motiviert hier weiter dran zu blieben. Überhaupt gibt es hier immer eine Menge Lob, welches für eine gute „Arbeitsstimmung“ sorgt. Von daher beide Daumen hoch von mir und nun ab mit Euch in die „Gym für graue Zellen“ :-)