Unreal Tournament 2004 im Test

Macintosh
Mit den Umsetzungen von Spielen auf den Macintosh ist es immer so eine Sache: Als außenstehender Spielefan kann man oft nicht nachvollziehen, wieso dieser oder jener Titel keine Portierung erfährt, dafür aber der mittelmäßige Titel X umgesetzt wird. Manch einer machte da in der Vergangenheit seinem Unmut gern mal in einem Forum Luft. Bei der Ankündigung eines Spieles für den Macintosh waren sich jedoch ausnahmsweise mal alle in den Armen liegend einig: Unreal Tournament 2004. Und eines können wir euch verraten, ihr habt nicht zuviel erwartet!


Verstummen wollten sie auch zuletzt nicht, die bösen Zungen, die hinter der Unreal Tournament Reihe bereits eine ähnliche Strategie vermuteten, wie sie Electronic Arts seid langem mit ihrer EA Sports-Reihe verfolgt: Jedes Jahr erscheint dabei ein uninspiriertes Update, das als Vollpreisprodukt arg am Taschengeld der Zielgruppe zehrt. Dabei wollen die Entwickler von „Epic Games“ lediglich nachliefern, was sie bereits für den Vorgänger versprochen hatten. Das dieser niemals für den Mac veröffentlicht wurde, mag angesichts des verbesserten Singleplayer-Mode, einer überarbeiteten Optik und ein generalüberholtes Gameplay niemanden mehr betrüben.


"Die Models bieten dank unzähligen Details viel fürs Auge"


Unter Solo-Game versteht die Unreal Tournament-Saga leidlich spannende aneinander geklatschte Botmatches. Für die 2004er Edition wurde die mangelhafte Bot-KI des Vorgängers verbessert, erstmals taugen die Einzelspielereskapaden also als Training für zünftige Multiplayer-Sessions. Außerdem wurde der Team-Aspekt sichtlich verstärkt. Zuerst müsst ihr euch gegen eine Gruppe von Computerkollegen durchsetzen, damit diese euch als Clan-Leader akzeptiert, dann stellt ihr euch in den unterschiedlichen Spielmodi gegnerischen Teams und berücksichtigt dabei Stärken wie Schwächen eurer Mannen (Taktik, Treffsicherheit etc.). Eine sinngebende Hintergrundstory a la Unreal 2 dürft ihr aber immer noch nicht erwarten…


"Lt. Uhura?!"


Durch möglichst viele Kills und Combos erhaltet ihr nach den Matches ordentlich Credits. Diese investiert ihr in neue Kämpen oder finanziert den Krankenhausaufenthalt verletzter Mitstreiter. Wenn ihr von einem feindlichen Gang-Oberhaupt herausgefordert werdet, könnt ihr um beliebig viele Credits wetten, zudem kann es passieren, dass der eine oder andere Bot seine Loyalität über Bord schmeißt und zum Gewinner wechselt… Puristen mögen sich an dieser kleinen Management-Einlage stören, allerdings ist es auch durchaus mal etwas erfrischend :-)


"Zahlreiche neue Settings haben ihren Weg auf die DVD gefunden"


Hauptaugenmerk liegt natürlich wieder auf dem Multiplayermodus. Via Internet oder LAN jagt ihr euch mit bis zu 31 Mitspielern Raketen um die Ohren, wobei ihr nicht nur auf Duelle zwischen Macianer angewiesen seid, sondern auch crossplattform (!) gegen die böse Windows Fraktion antreten dürft. Die vielseitigen Spielmodi bieten hier dann für jeden das Passende. Traditionelle Varianten wie „Double Domination“, „Deathmatch“, „Team-Deathmatch“ und „Capture the Flag“ bedürfen keiner weiteren Erklärung. Der in UT 2003 vermisste „Assault-Mode“ feiert sein Revival,,, Ein Team mimt hierbei die Angreifer, während die Verteidiger ihre Basis schützen müssen. Die abwechslungsreichen Missionsziele unterscheiden sich von Map zu Map.


"Blue Team wins!"


Im Mittelpunkt steht zweifelsohne der neue „Onslaught“-Mode! Jedes Team verteidigt hier seine eigene Basis und muss gleichzeitig die Festung des Gegners zerstören. Dies geschieht durch die Eroberung der „Power Nodes“, die in den weitläufigen Landschaften verteilt sind. Um die gigantischen Areale besser erkunden zu können wurden von Epic Games großzügigerweise diverse Vehikel zur Verfügung gestellt,,, Das Sortiment reicht vom stationären Geschützturm, über diverse Truppentransporter bis hin zu Panzern und Raumschiffen! Der Halo-Hype und seine Ableger… Diese Massenschlachten heben sich wohltuend vom Actioneinerlei der anderen Spielmodi ab und motivieren so ungemein.


"Da hat der Masterchief wohl vergessen abzuschließen *g*"






Unreal Tournament 2004 Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Ballsport-Enthusiasten erfreuen sich in der Fußball EM-Saison am „Bombing Run“ – hier gilt es einen Ball ins gegnerische Tor zu pfeffern, wobei der Libero nicht schießen kann und somit auf den Schutz seiner Kameraden angewiesen ist. Start an „Serious Sam“ ist „Invasion“ angelehnt. Zusammen mit einem Kumpel wehrt ihr unzählige Horden von fiesen schleimigen Aliens ab. Im Mutanten-Modus gilt es den namens gebenden Mutanten zu jagen. Der erfolgreiche Jäger wird daraufhin selbst zum Genom-Experiment und jeder weitere Kill bringt ihm Punkte.



Unreal Tournament 2004 Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Grafisch wird euch dank Unreal Warfare-Engine ein echtes Sahnestück geboten. Die ohnehin fantastische Präsentation des Vorgängers konnte nochmals getoppt werden. Vor allem die Partikeleffekte erfreuen das Auge,,, Volumetrischer Nebel zieht seine Bahnen, realistische Rauchwolken steigen empor und feiner Schnee rieselt Richtung Erde. Das fantastische Leveldesign und der hohe Detailgrad des Vorgängers blieben natürlich erhalten – obwohl die Areale jetzt im Durchschnitt wesentlich größer angelegt sind. Auch die Texturen sind hochauflösend wie eh und je, die entsprechende Hardware in Form eines muskelbepackten G5 Macintoshs vorausgesetzt. Zwar tuts Unreal Tournament 2004 laut Hersteller auch schon auf einem G4 mit 933 Mhz, 256 MB RAM und 32 MB Grafikkarte, aber das Ergebnis kann sich wohl jeder unter euch ausmalen - es gilt die alte Bundeswehr-Weisheit "Viel hilft viel" (bezogen auf die Power eures Apfels)

Sebastian meint:

Sebastian

Unreal Tournament 2004 ist für mich die neue Referenz bei den Ego-Shootern auf dem Macintosh. Okay, eine tiefgehende Hintergrundgeschichte mit fesselnden Storywechseln wäre eine tolle Sache gewesen, aber dies war eigentlich noch nie die Stärke der Unreal Reihe. Selbige liegen vielmehr in einem einem abwechslungsreichen und ausbalancierten Gameplay, einer tollen Präsentation / Atmosphäre und einem über Monate hinweg fesselnden Multiplayermodus. Wer dem Genre nicht ganz abgeneigt ist, greift hier unbedingt zu!

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Unreal Tournament 2004 Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 32
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit -
Vermarkter MacSoft
Wertung 8.1
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