Bishoujo Senshi Sailor Moon (jp.) im Test

Mega Drive
Über einen Mangel an scrollenden Kloppereien können sich Besitzer von SEGA´s schwarzer Kultkiste kaum beschweren. Mit Streets of Rage und Golden Axe sind gleich zwei legendäre Trilogien auf dem System vertreten. Abseits des Mainstreams gab es in Japan zum Beispiel noch diese kleine Kuriosität zu entdecken: Bishoujo Senshi Sailor Moon. Das Spiel basiert auf der gleichnamigen Manga- und Animeserie, die auch in Deutschland sehr erfolgreich lief und mitverantwortlich gemacht wird für den Mangaboom hierzulande. Trotzdem hat es diese SNES-Konvertierung nie in den Westen geschafft. Ob sich der Import des rar zu findenden Moduls lohnt?


Nach einem kleinen, hübschen Intro inklusive originaler Erkennungsmelodie findet man sich im Startmenü wieder. Wer ein bisschen Japanisch kann, stellt in den Optionen problemlos Schwierigkeitsgrad und Zahl der Continues ein,,, Sprachunkundige werden im Internet schnell eines FAQs fündig. Danach stehen euch die fünf Sailorkriegerinnen zur Auswahl: Sailor Moon, Merkur, Mars, Jupiter und Venus. Jedes der fünf Mädels kommt natürlich mit ihrer eigenen Movepalette. Während sich die ersteren drei sehr vernünftig spielen, sind Jupiter und Venus vergleichsweise schwach und nutzlos. Zum Einstieg wird uns ein typisch nach MD-Soundchip klingendes „Seera Muun“ entgegengebrüllt und mit einem dicken Grinsen geht es in die erste Stage.

Der erste Eindruck ist überraschend gut. Von einem Lizenzspiel erwartet man ja aus Erfahrung das Schlimmste, doch Sailor Moon protzt mit bunten, abwechslungsreichen Stages, großen Sprites und ansehnlichen Moves. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass es sich um einen SNES-Port und noch dazu um ein Spiel von 1994 handelt. Verglichen mit dem schon ´92 erschienenen Streets of Rage 2 zieht SM dann nämlich doch den Kürzeren. Soundtechnisch gibt’s auch nichts Überirdisches zu berichten, nerven tut vor allem das Gequieke, wenn man getroffen wird.



Das Gameplay verweigert sich genre-üblich jeglicher origineller Einfälle und besteht daraus, durch die fünf langen Level zu laufen und alles zu verprügeln, was sich einem in den Weg stellt. Von hässlichen Gnomen über mit Klingen bewaffnete Hexen bis zu äußerst uncool aussehenden Robotern wird hier viel uncharismatisches Feindvolk aufgefahren, das ihr nach Herzenslust mit euren Schlagcombos und kräftigen Würfen bearbeiten solltet. Besonders lustig: Führt ihr die Standardcombo nicht komplett aus und haltet den Rhythmus halbwegs ein, so könnt ihr einen Feind praktisch endlos in einer Schlagserie gefangen halten. Schlecht programmiert oder gewollt, wer weiß das schon? Ansonsten hat jeder der Charaktere noch eine Art Super Special für brenzlige Situationen, der jedoch Lebensenergie abzieht.

Da sich so ein Gameplay auf Dauer natürlich etwas repetitiv gestaltet, wartet jeder vernünftige Genrevertreter mit einem kooperativem Multiplayermodus auf. Sailor Moon allerdings nicht. Das stellt natürlich einen massiven Kritikpunkt dar, denn diese Art von Spiel macht erst zu zweit so richtig Laune. Den zum einsamen Dasein verdammten Spieler wollen die Entwickler noch mit einem kleinen Kniff bei Laune halten. So bekommen den geheimen letzten Boss nur Bezwinger des harten Schwierigkeitsgrades zu sehen und auch der Abspann soll endlich befriedigende Ausmaße annehmen. Leider habe ich außer im Text keine Veränderungen bemerkt, wer also kein Japanisch kann hat im Prinzip den selben, grandiosen (aus einem Bild bestehenden) Abspann errungen.

Team neXGam meint:

Team neXGam

Abgesehen vom Fehlen des 2 Spieler-Modus kann man hier wenig ankreiden. Bishoujo Senshi Sailor Moon ist ein gutes Modul für alle, die das japanophile Animesetting zu schätzen wissen und das vergleichsweise flache Gameplay noch nicht leid sind. 

written by Philipp Klüglein, © nexgam
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Bishoujo Senshi Sailor Moon (jp.) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-JP
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1994
Vermarkter -
Wertung 7.2
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